2024-04-23T13:35:06.289Z

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Vor hoher Pokalhürde: der Rheinfelder Coach Tobias Bächle | Foto: Daniel Fleig
Vor hoher Pokalhürde: der Rheinfelder Coach Tobias Bächle | Foto: Daniel Fleig

Pokal: Doppelter Härtetest für Landesligisten vom Hochrhein

Sieben Fußballclubs aus dem Bezirk im Verbandspokal gefordert

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Der Job als Losfee mutet bezaubernd an, als flockige Übung, garniert mit dem Ruhm des Glücksbringers. Doch wer auch immer sich dieser Rolle annimmt, die Aufgabe hat auch ihre Schattenseiten. Denn wo sich nach einer Pokalauslosung naturgemäß glückliche Gesichter finden, schaut andernorts irgendwer bedröppelt drein.
Zuweilen ließe sich gar böse Absicht unterstellen - denn dass just alle vier verbliebenen Fußball-Landesligisten aus dem Bezirk Hochrhein in der ersten Runde des Verbandspokals auswärts ran müssen, ist das eine. Dass aber drei Teams bei Verbandsligisten - und dies sind keine Leichtgewichte - antreten dürfen, ist das andere. Ein doppelter Härtetest inmitten der Vorbereitung, schwankend zwischen willkommener Standortbestimmung und gedämpften Pokalträumen.

Die höchste Hürde baut sich vor dem SV Weil auf: der Freiburger FC. Ein Oberliga-Absteiger, der eigentlich keiner ist - noch nie musste der Sechstvorletzte in die Verbandsliga runter. Die spielerische Qualität der Rotjacken um den Ex-Lörracher Vedat Erdogan spricht für sich. Eine knifflige Aufgabe für die Elf von SV-Coach Maximilian Heidenreich, der an seine alte Wirkungsstätte zurückkehrt.

Lediglich Laufenburg in der Favoritenrolle

Der FV Lörrach-Brombach gastiert im Elztal. Der FC Waldkirch, letztes Jahr Verbandsliga-Achter, stemmte 2014 den Pokal in die Höhe. Auf einen erfolgreichen Auftritt beim SV Endingen (2015/16: Siebter) hofft der FSV Rheinfelden. Doch ließen die Gastgeber in der Qualifikation aufhorchen: Sie servierten ihren Ligakonkurrenten FC Bötzingen geschwind mit 15:1 ab. Bevor die Rheinfelder die weiße Fahne hissen: Weit her geholt war es mit der Bötzinger Konkurrenzfähigkeit nicht. In die Rolle des Favoriten darf einzig der SV 08 Laufenburg beim Bezirksligisten SG Freiamt-Ottoschwanden schlüpfen, muss dafür aber auch die weiteste Anfahrt des Quartetts in Kauf nehmen.

Wesentlich besser meinte es die Losfee mit den drei Bezirksligisten vom Hochrhein, bescherte ihnen allesamt ein Heimspiel. Der größte Glückspilz sitzt im Klettgau: Der SV Jestetten erwischte einen Kracher und trifft auf den Titelverteidiger FC 08 Villingen. Auch wenn die Schwarzwälder nach einem Jahrzehnt in der Oberliga nun mit der Verbandsliga Vorlieb nehmen müssen, so zählen sie weiterhin zu den großen Namen im südbadischen Fußball. Der FC Tiengen erwartet mit dem VfR Hausen ebenso einen Landesligisten wie auch die Spvgg. Wutöschingen mit den SF Elzach Yach.

Sollten die vier Hochrhein-Landesligisten übrigens die nächste Runde erreichen, das Derbyherz ließe es höher schlagen. Lörrach-Brombach bekäme es mit Weil zu tun, Laufenburg mit Rheinfelden. Dann erschiene die Losfee auch wieder in hellerem Lichte.
Aufrufe: 028.7.2016, 22:00 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor