Pokal-Aus und grünes Licht für den Bau

Eine partielle Sonnenfinsternis in der Tabelle der Bezirksliga erlebt in diesen Tagen der SV Bislich, der nach dem 1:0-Sieg des SC 26 Bocholt unter der Woche im Nachholspiel gegen den PSV Wesel II in die Abstiegszone gerutscht ist. Eben diesen Sportclub aus Bocholt hat der SVB am Sonntag in Bislich zu Gast.

Beide Teams waren unter der Woche im Kreispokal gefragt. Während der SV Bislich sich am Donnerstagabend nach dem 4:5 (1:1, 0:0) im Elfmeterschießen daheim gegen den A-Ligisten BW Bienen als letzte hiesige Mannschaft aus dem Wettbewerb verabschiedete, bezwangen die Bocholter nur einen Tag nach ihrem Spiel gegen den PSV II den B-Ligisten FC Heelden mit 2:0. "Dieses Spiel haben sie nur gemacht, damit deren Spielertrainer Sebastian Eul gegen uns seine Gelbsperre abgesessen hat", vermutet SVB-Trainer Dennis Lindemann. "Wir hätten unser Spiel gegen Bienen eigentlich mit 9:2 gewinnen müssen, machen aber die Tore nicht", sagte der Bislicher Coach, der selbst mitspielte und wohl auch am Sonntag auflaufen wird. "Ich hatte auch drei hundertprozentige Chancen."

Nach dem 0:1-Rückstand durch Kolsberger (66.) erzielte Marc Ressel in der 76. Minute den Ausgleich für den SV Bislich. Im Elfmeterschießen trafen Sabri Bulut, Paul Kerzel und Marc Ressel. Alpha Samoura und Dennis Lindemann verschossen. Da auch bei den Gästen zwei Akteure vergaben, mussten jeweils der sechste Schütze ran. Auf Bislicher Seite scheiterte Sebastian Buhners. "Positiv ist, dass Marc Ressel einmal wieder getroffen hat und wir uns viele gute Möglichkeiten erspielt haben, was zuletzt ja auch nicht der Fall war", sagt Lindemann, dessen Team bei den drei Ligaspielen im neuen Jahr ohne Torerfolg blieb.

Personell ist der Anzug des SVB weiterhin auf Kante genäht. Zwar wird Andreas Mansfeld nach seiner Zwangspause wegen eines Pferdekusses wieder dabei sein. Dafür fällt Tobias Wissing aber gesundheitlich bedingt vorerst aus. Die Gesichtsmaske für Yasin Cagatay (Nasenbeinbruch) wird erst in der kommenden Woche geliefert.

Die Frage, ob man in so einer Situation Ruhe oder Feuer reinbringen soll, ist für einen 34 Jahre jungen Trainer trotz seiner bereits zahlreich gesammelten Erfahrungen als Spieler und auch als Coach sicherlich besonders schwer zu beantworten. "Das Problem ist, dass die Mannschaft aus Leuten besteht, die entweder nach einer langen Pause fast ohne Training wieder ran müssen oder seit vielen Partien durchspielen und eigentlich eine Pause benötigen würden", so Lindemann. Es würden schlichtweg die Alternativen fehlen, um beispielsweise auf Rückstände angemessen reagieren zu können. "Alle geben immer ihr Bestes, aber Angelo Sicurello, Ertug Cosgun, Yasin Cagatay, Tobias Wissing und nicht zu vergessen Moritz Schiermeister ersetzen wir nicht mal eben so." Doch Personal hin oder her - vor dem Rückspiel der 0:4-Niederlage in Bocholt sagt Dennis Lindemann auch: "Das wird ein echtes Kampfspiel. Wer mehr tut, wird am Ende auch gewinnen."

Mit Sabri Bulut hat der nächste Bislicher dem Coach seine Zusage für die kommende Spielzeit gegeben. "Damit halten wir fast den kompletten Kader plus Neuzugänge zusammen. Das sieht schon ganz gut aus", sagt Dennis Lindemann und ergänzt: "Jetzt müssen wir nur noch die Klasse halten. "