2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Starker Einstand: Clay Verkaj (Mitte), Last-Minute-Neuzugang des VfR Neumünster, zeigte nicht nur in diesem Duell mit Christoph Ruback seine Klasse. Links: Frisia-Kapitän Leif Johannsen, der nicht mehr eingreifen kann.Schmuck
Starker Einstand: Clay Verkaj (Mitte), Last-Minute-Neuzugang des VfR Neumünster, zeigte nicht nur in diesem Duell mit Christoph Ruback seine Klasse. Links: Frisia-Kapitän Leif Johannsen, der nicht mehr eingreifen kann.Schmuck

Pleitenserie beendet: VfR Neumünster vor der Pause gnadenlos

Thomas Möller: „Das war ein wichtiger Erfolg“

Dank einer gnadenlos guten Chancenverwertung entschied der VfR sein erstes Duell in der Vereinsgeschichte mit Frisia 03 bereits vor der Pause für sich. Die „Veilchen“ präsentierten sich vor nur 286 Fans an der Geerdtsstraße – der schlechteste Zuspruch seit knapp viereinhalb Jahren – eiskalt und führten bereits zur Pause mit 4:0, was auch gleichzeitig den Endstand bedeutete.

Vor Spielbeginn war Rasensport einmal mehr für Überraschungen gut. So wurden erneut die Positionen der beiden Trainerbänke getauscht, und der oft gescholtene Rasen präsentierte sich kurz gemäht, dicht gewachsen und ohne Löcher – somit in einem so guten Zustand wie lange nicht mehr. Die größte Überraschung war jedoch der Name Clay Verkaj, der nicht nur auf dem Spielberichtsbogen, sondern auch in der Startaufstellung auftauchte. Der 20-jährige Deutsch-Albaner kam von der U 19 des italienischen Erstligisten Lazio Rom (!), spielte zuvor in der Jugend von Eintracht Frankfurt und kam im 4-2-3-1-System der Lila-Weißen über die linke Angriffsseite.


Weiterhin nennenswert in personeller Hinsicht ist, dass Yilmaz Caglar nach dem Denkzettel in der Vorwoche (er saß beim 0:3 bei Holstein II auf der Bank) wieder das VfR-Tor hütete. Zudem musste Rasensport erstmals seit seiner Verpflichtung im Vorjahr auf Selcuk Tidim verzichten, der nach 40 Spielen von Beginn an wegen einer Oberschenkelblessur passen musste. Schmerzlich vermisst wurde der Offensivakteur Tidim jedoch nicht. Im Gegenteil: Nach einer ereignislosen Anfangsphase war praktisch jeder VfR-Schuss drin. Erst traf Ihab Hathat mit einem herrlichen Schlenzer von der Strafraumkante in den linken Winkel (13.), dann narrte Beytullah Bilgen nach schöner Vorarbeit von Paulinus Igbokwe Frisia-Schlussmann Jascha Nommensen mit einem Flachschuss aus spitzem Winkel in die Torwartecke (19.).


Teyi Lawson-Body nach einer kurz ausgeführten Ecke von Ihab Hathat und anschließender Hereingabe von Bilgen erhöhte unter Mithilfe von Nommensen auf 3:0 (26.). Doch damit nicht genug. Denn nach einem tollen Solo von Verkaj und anschließendem Pressschlag mit Nommensen staubte Hathat zum 4:0 ab (33.). Nach dem vierten Treffer beruhigte sich das Geschehen ein wenig, wenngleich Verkaj das 5:0 verpasste (42./Nommensen parierte). Das Ergebnis täuschte durchaus über den Spielverlauf hinweg, denn die Gäste waren längst nicht so schlecht und hatten durch Kevin Ferchen (23. und 29./jeweils knapp vorbei) sowie Jannik Heider, der an Caglar scheiterte, sowie Christoph Ruback, der den darauf folgenden Nachschuss übers Tor setzte (30.), ihrerseits im Ansatz gute Offensivaktionen.


Nach dem Wechsel kontrollierte der VfR weiterhin das Geschehen. Da Frisia nun aber kompakter stand und präsenter in den Zweikämpfen war, gab es kaum nennenswerte Szenen. Erst in der 70. Minute war Caglar zu einer Flugparade genötigt, nachdem Ferchen einen Freistoß von Leve Johannsen auf den zweiten Pfosten per Kopf auf das Gehäuse gebracht hatte. Auf der Gegenseite gab es binnen einer Minute zwei Chancen, das Ergebnis noch höher zu gestalten. Dabei scheiterte Bilgen zunächst, behielt kurz darauf aber die Übersicht und passte in den Rücken der Abwehr auf Martin Genz, der sich eigentlich die Ecke aussuchen konnte, dann aber den kurz vor dem Tor am Boden liegenden Verteidiger Lasse Böckenholt anschoss (73.).


Auf der Gegenseite scheitert Ferchen abermals an Caglar (76.). „Das war ein wichtiger Erfolg“, atmete VfR-Coach Thomas Möller durch, war die Unruhe im Umfeld doch zuletzt schon ansatzweise greifbar. Auf der bis nach „10“ offenen Zufriedenheitsskala vergab Möller nach den gestrigen 90 Minuten nur eine „6,5 bis 7“. Zu durchwachsen war die zweite Halbzeit. „Wir haben den 4:0-Pausenvorsprung nur noch verwaltet“, sah auch der VfR-Trainer einen Leistungsknick nach dem Wiederbeginn. Frisia-Coach Uwe Petersen haderte – natürlich – mit der Leistung seiner Elf in den ersten 45 Minuten. „Da haben wir mit der weißen Fahne agiert, sind überhaupt nicht in die Zweikämpfe gekommen“, ärgerte sich der 47-Jährige. Denn auch ihm war klar, dass die Stimmung an der Geerdtsstraße auf der Kippe gestanden hatte.


„Ich hätte gerne gewusst, was hier los gewesen wäre, wenn wir ein Führungstor erzielt hätten“, meinte der Gästecoach und sah in der zweiten Halbzeit einen „sehr guten Auftritt“ seiner Kicker. Einziger Kritikpunkt: „Unser letzter Ball ist fast nie durchgekommen. Und somit hatten wir kaum eine Torchance.“


VfR Neumünster:
Caglar - Heskamp, Momo, Lorenzen, Cornelius - Lawson-Body, Genz (83. Khemiri) - Hathat, Igbokwe (74. Dagli), Verkaj - Bilgen (80. Grothe).
SV Frisia 03 Risum-Lindholm:
Nommensen - Heider, Bartlefsen, Leve Johannsen, Böckenholt (80. Sönnichsen) - D. Johannsen (63. Wendt), Jürgensen (51. Nissen), Ruback, Ketelsen - Leif Johannsen, Ferchen.
Schiedsrichter:
Gerhardt (Kiel).
Zuschauer:
286.
Tore: 1:0 Hathat (13.), 2:0 Bilgen (19.), 3:0 Lawson-Body (26.), 4:0 Hathat (33.).




Nicht vergessen: In der Spieltagsübersicht (rechts) könnt ihr wieder für eure Spieler des Spiels abstimmen und somit an der Wahl zur Elf-der-Woche teilnehmen. Einfach auf das Spielberichtssymbol klicken und unterhalb der Aufstellung Spieler auswählen.

Aufrufe: 028.8.2016, 18:52 Uhr
SHZ / A. Schmuck/G. MalchowAutor