2024-04-29T14:34:45.518Z

Ligabericht
F: Thiemig
F: Thiemig

Pleiten für Guben und Hohenleipisch

Sachsenhausen und Seelow gewinnen jeweils klar mit 3:0

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Durch drei Freistoßtreffer schon vor der Pause unterlag Hohenleipisch in Sachsenhausen klar, gleich wenn die Partie insgesamt sogar relativ ausgeglichen war. Eine Halbzeit lang hielten die Nordgubener gut dagegen, um dann im zweiten Durchgang, dank akuter Sturmflaute, gepaart mit haarsträubendem Abwehrverhalten, gegen clevere Seelower arg unter die Räder zu kommen.
TuS 1896 Sachsenhausen - VfB Hohenleipisch 1912 3:0 (3:0)
Durch drei Freistoßtreffer schon vor der Pause unterlag Hohenleipisch in Sachsenhausen klar, gleich wenn die Partie insgesamt sogar relativ ausgeglichen war. Die VfB-Elf, die sich aus Personalmangel quasi von selbst aufstellte, brachte offensiv zu wenig, hatte im zweiten Abschnitt wohl ein paar gefährliche Szenen, war aber zu selten auf der Höhe und wurde letztlich unter Wert geschlagen.
Beide Teams waren noch dabei, die Ordnung zu finden, da lagen die Platzherren plötzlich vorn. Schwager hatte einen fraglichen Freistoß genau neben den Pfosten gezirkelt (12.). Damit waren Konzept und Sicherheit bei den Gästen schnell dahin, die auch in der Folgezeit meist einen Schritt zu spät kamen. "Wir haben nach dem frühen Rückstand gegen aggressive Sachsenhausener nach vorn zu wenig Entlastung geschafft und waren in den Zweikämpfen nicht bissig genug." resümierte VfB-Trainer Henrik Pohlenz anschließend. Vom TuS waren zwei Distanzschüsse und von Hohenleipisch ein Versuch nach Eckball zu verzeichnen. Nach Balleroberung schickte dann Paul Werner Goßlau steil, allerdings hatte Keeper Steffen aufgepasst und blockte den Schuss an der Strafraumgrenze (19.). Auf der anderen Seite machte es Hohenleipisch dem TuS oft zu einfach und brachte sich selbst in Schwierigkeiten. Dann endlich ein ordentlich vorgetragener VfB-Angriff, aber Nitzschner verzog aus zwanzig Metern (31.). Besser zielte Sachsenhausens Schwager, der erneut per Freistoß traf (34.). "Den hätte ich eigentlich haben müssen!" ärgerte sich VfB-Tormann Drangosch, zumal die Freistoßentscheidung des insgesamt blassen Referees wieder zweifelhaft war, genau wie die sieben Minuten später. Formin nutzte die Freistoßeingabe zum 3:0 (41.), hatte zuvor schon auf Zuspiel von Schwager eine Möglichkeit (37.) ausgelassen. "Wir waren bei den Standards einen Tic cleverer, ansonsten habe ich das Spiel relativ ausgeglichen gesehen." machte TuS-Coach Frank Schwager die entscheidenden Szenen aus. "Meine Mannschaft hatte sicher immer wieder gute Ansätze, aber aus dem Spiel heraus kam letztlich nichts, auch weil Hohenleipisch ganz gut dagegen hielt." Als Sieger fielen ihm diese Aussagen freilich leichter und er übte sich damit wohl auch etwas in Understatement. Dabei fehlten auf Seiten der Gäste gegenüber den letzten beiden Spielen durch Arbeit und Krankheit eine Hand voll Aktive, sodass die Abwehr wieder völlig neu aufgestellt werden musste. Gängler kam so überraschend zu seinem ersten Saisoneinsatz und als Auswechsler saß noch der am Abend vorher wiedergewählte Vereinsvorsitzende auf der Bank, womit ein eventueller Überraschungszähler im ELGORA-Stadion ohnehin kaum in Sichtweite schien. Mit einem Werner-Freistoß den Tormann Steffen zur Ecke lenkte, hatten die Gäste die letzte Aktion vor der Pause.
Ihr Schlussmann entschärfte gleich nach Wiederbeginn mit einem Glanzreflex gegen den aus fünf Metern frei köpfenden Boden eine TuS-Großchance. Trotz des klaren Rückstandes gaben sich die Hohenleipischer nicht auf, verloren die Bälle aber häufig zu schnell und konnten den TuS nur bedingt in Verlegenheit bringen. Die Platzbesitzer kamen jedoch auch nur bis an den Strafraum, wogegen sich die Schlussminuten als die aktivsten der VfB-Elf entwickelten. Nitzschner verfehlte den Torwinkel um Zentimeter (80.), Mouen Ebongue stoppte sein Solo am Strafraum (82.). Und schließlich fischte der TuS-Keeper, der kurz zuvor wegen des fehlenden Ballfangnetzes einen Kurzdauerlauf zum Parkplatz und zurück absolviert hatte, auch noch Werners guten Freistoß von der Linie. (89.).
Am Ende waren die Einheimischen natürlich verdiente Sieger, allerdings hatte sich der VfB etwas unter Wert schlagen lassen.

BSV Guben Nord – Victoria Seelow 0:3 (0:0)
Optisch ausgeglichen entwickelte sich ein flottes Spiel in dem die Seelower aber abgeklärter und mit den deutlich besseren Chancen auftraten. Bereits in der fünften Minute mußte Mariusz Karpinski den Ball, nach einer Ecke, von der Linie köpfen. Dann war es Picciarelli, der, von Marvin Wegner mit einem sauberen Paß bedient, Seelows Torwart Lopusiewicz zur Parade zwang (11.). Zwei Minuten später verstolperte, wiederum Picciarelli eine Möglichkeit, nach Eingabe von Kapitän Christian Schulz. Damit war aber der Angriffselan der Gastgeber schon weitgehend erschöpft. Immerhin war die Abwehr im Bilde und damit zunächst den Aktionen der Victorianer gewachsen. Rick Drews (14.) und Sebastian Lawrenz (20.) prüften Danny Hübner mit Distanzschüssen. Der Gubener Keeper sicherte dann auch mit einer spektakulären Faustparade und anschließendem Nachfassen, gegen den allein vor dem Tor aufgetauchten Drews, die Null (38.). Als sich Wegner links durchgesetzt hatte, kam Sven Hähnel einen Schritt zu spät um einzunetzen. Die Hoffnungen des BSV, die Partie im zweiten Durchgang in den Griff zu bekommen, zerstoben schnell. Seelow, entschlossen aus der Kabine kommend, belagerte das BSV-Gehäuse. Von Trainer Robert Fröhlich ergebnisorientiert eingestellt: „Wir wollen hier unbedingt gewinnen und wenn es ein dreckiger Sieg ist“, kauften sie den Breesenern mit ihrer schnörkellosen Spielweise den Schneid ab. Franz-Aaron Ullrich köpfte die absolut nicht aus dem Strafraum zu kriegende Kugel zwar von der Linie, doch Toni Mielke setzte nach und ließ Hübner mit seinem halbhohen Schuß keine Chance. Die Reaktion der Gubener beschränkte sich auf ein nur kurzes Aufbäumen, dem aber die nötige Zielstrebigkeit fehlte, so daß die von Lopusiewicz hervorragend dirigierte Victoria-Abwehr wenig Mühe hatte. So spielte sich zwar Wegner wieder einmal links durch, konnte aber den Torwart im Abschluß nicht überwinden (53.). Picciarelli, von Hähnel geschickt, ließ sich abdrängen (59.) und zwang dann im zweiten Versuch den Keeper zur Faustparade. Steven Stoll probierte es schließlich mit einem Gewaltschuß aus der Distanz, der aber einen guten Meter am Tor vorbei strich. Den Angreifern fehlte es sichtbar an Selbstvertrauen. Ein großes Manko der Platzherren war zudem deren effektloser Umgang mit den Standards. Ob Ecke oder Freistoß, nichts kam heraus. Als dann die zuvor ihrer Aufgabe durchaus gewachsene BSV-Abwehr schließlich auf Kreisklassenniveau absackte, war es für die Gäste ein Leichtes, die Entscheidung herbei zu führen. Bei einem Eckball fehlte die Zuordnung und Mielke köpfte unbedrängt, wuchtig ein. Das 0:3 war praktisch eine Kopie des zweiten Treffers. Auch hier stand die Abwehr Pate. In den Schlußsekunden verhinderte Schulz noch ein weiteres Tor, indem er den Ball von der Linie kratzte. Bitter enttäuscht äußerte sich der Breesener Kapitän nach dem Abpfiff: „Nach unserem akzeptablen Auftritt in der ersten Halbzeit und auch noch nach dem 0:1, war für uns allemal ein Punkt drin. Aber wie wir in der Abwehr bei den beiden weiteren Gegentoren reagierten war Kreisklasse. Im Spiel nach vorn ging, wie schon seit Wochen, absolut nichts. So war vor allem die Art und Weise dieser Niederlage bitter, vor allem auch für die Akteure im Team, die sich verletzungsbedingt von Spiel zu Spiel schleppen und sich dann von einigen lax agierenden Mitspielern allein gelassen fühlen.“
Aufrufe: 019.4.2015, 20:31 Uhr
Frank Thiemig/Roland ScheumeisterAutor