2024-04-19T07:32:36.736Z

Der Spieltag
Ulms gefährlichster Stürmer gestern, Ugur Kiral (in Weiß-Schwarz), wird von zwei Kaiserslauterern im Strafraum gelegt, woraufhin Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck aus Freiburg auf Elfmeter für die Spatzen entschied. Florian Treske verschoss den Strafstoß aber leichtfertig.   F.: Ilse Riedel
Ulms gefährlichster Stürmer gestern, Ugur Kiral (in Weiß-Schwarz), wird von zwei Kaiserslauterern im Strafraum gelegt, woraufhin Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck aus Freiburg auf Elfmeter für die Spatzen entschied. Florian Treske verschoss den Strafstoß aber leichtfertig. F.: Ilse Riedel

Pleite unter neuer Führung

Klare Niederlage des SSV Ulm gegen Kaiserslautern II +++ Reith und Lovre scheiden verletzt aus

Thomas Pantelic ist bei den Fußballern des SSV Ulm 1846 eingestiegen, um finanziell zu helfen, Ivan Golac ist eingestiegen, um den Spatzen sportlich zu helfen. Die Frage ist: Ist dem Team in dieser Saison noch zu helfen? Am Montag verlor es daheim das Regionalligaspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern II mit 1:4 und es gab einige unter den 1100 Zuschauern, die bezweifelten, dass die Mannschaft das Letzte gibt, um die Klasse zu halten.

Spielerisch gibt es sowieso Mängel, aber in Sachen Einstellung und Kampf darf das Team von Oliver Unsöld, der nach dem Rauswurf von Herbert Zanker nun alleinverantwortlicher Trainer ist, noch zulegen. Diesmal sprach fast alles gegen die Spatzen: Verletzungen von Daniel Reith (31.) und Goran Lovre (67.), einen dummen Elfmeter kassiert, selbst einen Strafstoß verschossen und am Ende noch zwei Tore bekommen, die sich eine Jugendmannschaft kaum eingefangen hätte.

Darüber konnte man fast vergessen, dass die Ulmer in der ersten Halbzeit recht gut gespielt haben und den Kaiserslauterern eigentlich ein gleichwertiger Gegner waren. Wobei die Spatzen nicht eine echte Torchance in den ersten 45 Minuten hatten. In der Nachspielzeit ging Ugur Kiral im FC-Strafraum zu Boden, aber die Pfeife von Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck aus Freiburg blieb stumm. Was die Menge erregte, denn in der 37. Minute hatte der Unparteiische auf der Gegenseite auf den Elfmeterpunkt gezeigt. Zachary Olow hatte Niklas Tasky bei dessen Lauf aus dem Strafraum heraus noch innerhalb völlig unnötigerweise gelegt. Mario Pokar besorgte die Lauterer Führung.

Auch im zweiten Durchgang hatten die Ulmer nur zwei echte Tormöglichkeiten, nachdem Sebastian Jacob mutterseelenallein zum 0:2 eingeköpft hatte (51.).

Als Kiral von Alexander Bugera im Strafraum gelegt wurde, gab es Elfmeter. Der eingewechselte Florian Treske, der vergangene Woche im Probetraining bei Drittligist Regensburg war, schoss so schwach, dass FC-Keeper Julian Pollersbeck den Ball hielt (57.). Bei der nächsten Gelegenheit traf Kiral ins Tor zum 1:2 (73.). „Das letzte Aufbäumen fehlte dann“, monierte Unsöld. Dafür machten die Gäste durch Rufat Dadachev (83.) und Sebastian Jacob (86.) noch zwei Tore, über die sich die Ulmer Spieler nicht einmal zu ärgern schienen. Resignation war angesagt. Auch gestern wäre mehr als dieses Ergebnis drin gewesen.

Stimmen zum Spiel

Oliver Unsöld (Ulmer Trainer): „Wir haben vier Eier bekommen, das war kein schöner Ostermontag. Nach dem Rückstand ging die mentale Stärke bei uns Richtung null. Dann haben wir den Elfmeter verschossen, das passte ins Bild. Nach dem Anschlusstreffer gab es hinten Sachen, die nicht passieren dürfen. Nun müssen wir uns wieder aufrappeln. Reith hatte wieder einen stechenden Schmerz im Rücken und bei Lovre waren es die Adduktoren.“

Ruben Rodriguez (Ulmer Mittelfeldspieler, nicht im Kader): „Ich weiß nicht, warum ich nicht dabei war. Ich bin gesund. Wenn das so weitergeht, bin ich nächste Saison nicht mehr in Ulm.“

Johannes Ludmann (Ulmer Mittelfeldspieler): „Ich finde keine Worte. Wir haben in der zweiten Halbzeit die Kurve nicht gekriegt. Was sonst in den letzten Tagen passiert ist, muss man erst einmal sortieren.“

Pascal Sohm (Ulmer Stürmer): „Wir müssen jetzt in jedem folgenden Spiel Punkte sammeln. Nur das zählt. Was im Vorstand des Vereins ist, müssen wir ausblenden.“

Ivan Golac (Ulmer Teammanager): „Wir brauchen Siegertypen und Führungsspieler. Als Daniel Reith draußen war, fehlte ein wichtiger.“

Aufrufe: 021.4.2014, 22:37 Uhr
Neu-Ulmer Zeitung / Stefan KümmritzAutor