2024-05-02T16:12:49.858Z

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Wie hart geht es im Jugendfußball zu? Spielgruppenleiter Walter Huppmann sagt: Platzverweise gibt es nicht mehr so oft wie früher.  Symbolbild: Florian Ankner
Wie hart geht es im Jugendfußball zu? Spielgruppenleiter Walter Huppmann sagt: Platzverweise gibt es nicht mehr so oft wie früher. Symbolbild: Florian Ankner

Platzverweise werden seltener

Grobe Fouls oder Attacken kommen laut Spielgruppenleiter Walter Huppmann nicht mehr so oft vor

Zwei junge Männer standen kürzlich in Landsberg vor Gericht: zwei A-Jugend-Fußballer. Auf dem Platz war es zu einem Zwischenfall gekommen – der sogar ein gerichtliches Nachspiel hatte und noch weiter haben wird. Ein 18 Jahre alter Denklinger wurde wegen eines Kopfstoßes gegen den gegnerischen Torwart zu 100 Stunden Sozialarbeit verurteilt. Für Walter Huppmann, seit 13 Jahren Spielgruppenleiter der Gruppe Nord im Kreis Zugspitze und damit für 240 Teams von der D- bis zur A-Jugend zuständig, ist dies die Ausnahme.

Er sieht auch nicht schwarz, wenn er an die „Rot-Bilanz“ der vergangenen Jahre denkt. Denn der rote Karton sei weniger oft gebraucht worden als vorher. Und wenn, dann eher bei den C-Jugendlichen (zwölf bis 14 Jahre) als bei den A-Jugendlichen. „Wiederholungs-Täter“ wie früher, die pro Saison zwei- oder gar dreimal den Platz vorzeitig verlassen mussten, „das gibt es nicht mehr“, sagt Huppmann.

Einen Grund dafür sieht der Spielgruppen-Chef in der Tatsache, dass das gesamte Umfeld ruhiger geworden sei. „Die Schiris sind so gut geschult, dass sie auch mit bestimmten Stresssituationen zurechtkommen.“ Die Nachwuchs-Fußballer seien nicht mehr so aggressiv. Zudem würden die Trainer meistens über gute Qualität verfügen und die Funktionäre würden sich mit mehr Sachverstand um einen reibungslosen Ablauf bemühen, so der Spielgruppenleiter. Dies gelte auch für viele Eltern, die ihre Schützlinge lautstark anfeuerten. „Wenn dem nicht so wäre, könnten wir den Fußball zumachen“, sagt Walter Huppmann. Angetan – „super, gut gelaufen“ – ist er vom Fair-Play bei der F-Jugend (sechs bis acht Jahre), die in der laufenden Saison nach einer Proberunde erstmals ohne Schiedsrichter auskommen muss.

Ob auch die E-Jugend (acht bis zehn Jahre) eines Tages diese Regelung übernehmen wird, kann der Spielgruppenleiter heute nicht sagen. Sicher ist hingegen, dass in der Gruppe Nord der Nachwuchs zahlenmäßig nicht zurückgeht: „Vor allem bei den F-Jugendlichen werden immer mehr Mannschaften gemeldet“, so Huppmann. Für Zuwachs bei den Vereinen hätten vor allem der Gewinn der Weltmeisterschaft sowie Zuzüge in Fürstenfeldbruck und im Raum Ammersee gesorgt.

Aufrufe: 018.12.2014, 16:42 Uhr
Landsberger Tagblatt / Ernst HofmannAutor