2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
F: Weische
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Platz zehn stellt niemanden zufrieden

Fußball-Oberliga: Arminias U 23 bleibt in der Hinrunde der Saison 2016/17 weit hinter den Erwartungen und den eigenen Ansprüchen zurück. Immerhin ist der Vorsprung auf die Abstiegsplätze beruhigend groß

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Konstant ohne Konstanz – dieser Titel könnte über der Hinrunde von Arminias U 23 stehen. Auf Platz zehn (mit einem Spiel Rückstand) überwintert der DSC-Nachwuchs. 22 Punkte sind gerade genug, um die Konkurrenz im Tabellenkeller einigermaßen auf Distanz zu halten. Sie sind aber zu wenig, um in den Aufstiegskampf einzugreifen.

Nach zwei Spielzeiten, in denen die jungen Arminen jenseits von Meisterschaft und Abstiegskampf im Mittelfeld dümpelten, begleiteten sie vor dem Saisonstart im Sommer größere Hoffnungen. Die Verpflichtungen von Routinier Danilo aus Lippstadt und des Verteidigers Ahmet Aydincan aus der Paderborner U 23 sollten der Mannschaft Stabilität bringen. Das klappte aber nur bedingt. Während der vergangenen fünf Monate hat das Team zwei Gesichter gezeigt, einige Male sogar während eines Spiels. „Da ist eindeutig eine große Diskrepanz zwischen der Leistungsfähigkeit der Mannschaft und dem, was unter dem Strich herausgekommen ist“, sagt Armin Perrey. Der sportliche Leiter des Bereichs U 17 bis U 23 bei Arminia hat nahezu alle Spiele der Oberligamannschaft gesehen und übernahm nach dem Wechsel von Daniel Scherning zum SC Paderborn das Traineramt bei den letzten beiden Auftritten. Eine Erklärung für die mangelnde Konstanz sei schwer zu finden, meint Perrey. „Das ist schon ein Phänomen. Wir haben die Mannschaft vor der Saison noch einmal angepasst. Den gewünschten Erfolg haben wir aber nicht.“

Ein Grund sei „die mangelhafte Ausbeute im vorderen Bereich“, so Perrey. Torchancen, um mehr als die bisher erreichten sechs Siege einzufahren, hatten die Arminen in vielen Spielen. So auch beim Heimauftritt gegen Marl, damals Tabellenführer. Die Gastgeber dominierten die Partie deutlich, unterlagen am Ende aber mit 0:1. Zwei Mal führten die Arminen schon mit 2:0 – in Gütersloh und vor kurzem auf der Rußheide gegen Spitzenreiter Erndtebrück – doch in beiden Fällen kostete eine Schwächephase den möglichen Dreier. Sowohl Armin Perrey als auch der für die Zusammenstellung und Vorbereitung der Mannschaft verantwortliche Daniel Scherning fühlen sich durch diese Beispiele bestätigt, dass einiges Potenzial im Kader steckt. „Die Mannschaft hat eine gute Spielanlage, sie ist aber nicht die einzige, die trotzdem zu wenig aus ihren Torchancen macht“, sagt Scherning. Ähnliche Probleme wie in Bielefeld gäbe es auch bei anderen U-23-Teams von Profiklubs, betont Perrey.

Lediglich einmal, beim 7:0-Sieg über Brünninghausen, passte beim DSC das Verhältnis von Chancen und Trefferausbeute. Insgesamt habe die Mannschaft aber zu wenig Torgefahr ausgestrahlt, so Scherning. Damit meint er nicht allein die Stürmer. Almir Kasumovic nimmt er ausdrücklich in Schutz. „Er ist ein sehr guter Angreifer. Wenn er in der vergangenen Saison 25 Tore geschossen hätte, hätten wir ihn sicherlich nicht halten können“, sagt der Ex-Coach: „Wir haben nicht genug Tore aus der zweiten Reihe erzielt“, ergänzt der ehemalige Stürmer und meint Mittelfeld- und Abwehrspieler. Da halfen in den Vorjahren mal mehr und auch mal weniger die Profis mit. „Diesmal haben wir weniger Leute von oben, die öfter mitspielen. Das ist kein Vorwurf, das ist ein Fakt“, sagt Armin Perrey. Was konstante Unterstützung aus dem Profikader wert ist, hat die Saison 13/14 gezeigt, als der DSC mit Pascal Schmidt und Jerome Propheter Oberligameister geworden war, wegen des Abstiegs der Profis in die 3. Liga allerdings nicht aufsteigen durfte.

„Die Kommunikation mit der Profiabteilung war nicht immer optimal“, kann Scherning aus der Distanz auch einmal kritisch auf seine fünfjährige Tätigkeit beim DSC zurückblicken. Für ihn steht außer Frage, dass der Verein in mehr individuelle Qualität investieren müsste, um um den Aufstieg mitspielen zu können. Gleichwohl traut er ebenso wie Armin Perrey dem Team eine Steigerung in der Rückserie zu. „Ich denke, dass die Mannschaft noch einige Plätze klettern kann, wenn sie mal in einen Lauf kommt“, meint Perrey. Grundsätzlich habe Arminias U 23 das Potenzial „zwei Drittel der Konkurrenten zwei Mal im Jahr zu schlagen“. Man darf gespannt sein, ob dem DSC-Nachwuchs eine bessere zweite Saisonhälfte gelingt und wer Trainer wird. Ein Fußballlehrer müsse es nicht zwingend sein, stellt Armin Perrey klar. Der neue Mann müsste aber die Zeit mitbringen, um zumindest einige Male wöchentlich vormittags mit einem Teil des Kaders trainieren zu können. Die Torschützen: Janik Brosch (9), Almir Kasumovic (5), Khalil Kleit, Fynn-Hagen Rausch-Bönki (je 4), Max Danner, Maximilian Dittrich, Marcel Lücke, Leon Rinke (jeweils 1).

Aufrufe: 02.1.2017, 17:30 Uhr
Hans-Joachim Kaspers / FuPaAutor