2024-04-19T07:32:36.736Z

Team Rückblick
Erzielte als Mittelfeldspieler sieben Tore: Kevin Schulz, dem hier nach seinem Treffer in Wolfsburg seine Teamkollegen Torge Paetow (li.) und Christian Jürgensen (re.) gratulieren.
Erzielte als Mittelfeldspieler sieben Tore: Kevin Schulz, dem hier nach seinem Treffer in Wolfsburg seine Teamkollegen Torge Paetow (li.) und Christian Jürgensen (re.) gratulieren.

Platz fünf: ETSV Weiche steigert sich erneut

Die Saison-Bilanz des Flensburger Regionalligisten 2014/15

Dritte Regionalliga-Saison, das dritte Mal um einen Platz geklettert - für den ETSV Weiche stand nach den Plätzen sieben und sechs in dieser Saison Rang fünf zu Buche. Das ist um so bemerkenswerter, als die Flensburger schwach in die Saison starteten und zehn Spiele Anlaufzeit benötigten, um ihre Form zu finden.

Im Herbst steckte die Elf von Trainer Daniel Jurgeleit im Tabellenkeller, fand sich zwischenzeitlich auf einem Abstiegsrang wieder. Doch nach nur einem Sieg aus zehn Partien ging es fortan steil bergauf. Das 3:2 über Vorjahresmeister Wolfsburg II trotz mehrerer Rückschläge (unsportlich erzieltes 0:1, Kreuzbandriss von Abwehrchef Hummel) deutete die Qualitäten des ETSV mehr als deutlich an.

Einem letzten Rückschlag beim 0:1 in Lüneburg folgte eine interne Aussprache. Die trug Früchte. Anschließend folgte die große Erfolgsserie mit 15 Spielen ohne Niederlage, die die Jurgeleit-Elf schnell wieder ins obere Tabellendrittel spülte. In dieser Phase erreichte man auch gegen alle Spitzenteams der Liga gute Ergebnisse (3:2 und 1:1 gegen Wolfsburg, 1:1 gegen Werder, 2:1 gegen den HSV).

In der Endphase kehrte wieder ein wenig Schlendrian ein, einige Punkte wurden unnötig liegen gelassen (trotz Überzahl 0:2 in Bremen, Heimpleiten gegen Cloppenburg und Rehden). Mit dem Abschlusssieg beim FC St. Pauli II (2:0) wurde jedoch das gesteckte Ziel mit Platz fünf erreicht.

Zudem kassierte das Team noch einmal weniger Gegentore als im Vorjahr, obwohl der ,,Titel" als beste Defensive der Liga mit 37 Gegentreffern knapp an den TSV Havelse (35) verloren ging. Diese Marke kennzeichnet auch die Stärke der Flensburger. Spätestens seit der Umstellung auf Dreierkette im Herbst präsentierten sich die Weicher wieder als eine kompakte Einheit.

Hinten sicher zu stehen - das ist die oberste Maxime, und das Team ist in der Lage, diese umzusetzen. Schwächen sind hier und da noch zu sehen, wenn Weiche das Spiel machen muss. Sowohl gegen tief stehende als auch gegen aggressiv attackierende Gegner bekamen die Flensburger dann ab und an Probleme.

Das macht sich vor allem in der durchwachsenen Heimbilanz bemerkbar - nur sechs von 17 Heimspielen (keins im Jahr 2015) wurden gewonnen.Und so lief die Saison für jeden einzelnen Weicher Spieler.

Patrick Thomsen:

Startete holprig in die Saison, steigerte sich aber bald zu gewohnter Form. Der lange Defensivmann gewöhnte sich mit der Zeit auch gut an die Rolle als Hummel-Vertreter im Zentrum der Dreierkette und punktete vor allem mit Kopfball- und Zweikampfstärke.


32 Spiele, 2688 Minuten - Patrick Thomsen war Weiches Rekordspieler.

Ilidio Pastor Santos:

Der Brasilianer machte zwar mit Thomsen zusammen die meisten Spiele, wurde aber fast immer ein- oder ausgewechselt. Mit seinem Tempo und seiner Ballfertigkeit immer schwer auszurechnen - aber es fehlte dem Angreifer fast durchweg an Effektivität. Er erzielte nur ein Saisontor.

Christian Jürgensen:

In der Abwehr war der Ex-Kieler schon in der schwachen Anfangsphase des Teams ein Muster an Konstanz. Daran änderte sich insgesamt auch wenig. Einzig, als er zwischendurch im Mittelfeld aushalf, waren auch schwächere Spiele dabei. Besonders positiv für den 30-Jährigen: Spielte seit langem wieder quasi verletzungsfrei durch.

Florian Kirschke:

Der Stammkeeper spielte insgesamt eine konstante Saison. Allerdings setzte der 23-Jährige nur selten Glanzpunkte, hatte aber auch nur wenige Aussetzer. Für einen Top-Keeper der Liga fehlen noch ein paar Prozentpunkte. Vielleicht werden die herausgekitzelt, wo er jetzt mit dem jungen Ole Rathmann vom Hamburger SV neue Konkurrenz bekommt.

Tim Wulff:

Der routinierte Torjäger hatte nicht sein bestes Jahr, erzielte nur fünf Treffer und verlor zwischenzeitlich seinen Stammplatz. Allerdings leistet der Mittelstürmer mit seiner robusten und zweikampfstarken Spielweise auch jenseits seiner Torbilanz wertvolle Arbeit.

Torge Paetow:

In seinem ersten Herrenjahr machte der Neue aus Holsteins A-Jugend gleich einen sehr guten Eindruck. Erarbeitete sich schnell einen Stammplatz und war als Verteidiger oder auf der defensiven Außenbahn schon schwer zu ersetzen. Am Ende ging ihm etwas die Luft aus - dennoch der Gewinner der Saison.

Marc Böhnke:

Der Kapitän hatte zu Beginn des Jahres mit einer Schambeinverletzung zu kämpfen. Davor und danach spielte er eine solide Rolle, ohne dass er auf der Außenbahn wie in den Vorjahren Glanzpunkte setzte. Mit seiner vorbildlichen Einstellung aber weiterhin ein Leistungsträger.


Leistungsträger: Marc Böhnke

Timo Carstensen:

Wurde endgültig vom Stürmer zum Außenbahnspieler umgeschult, wobei ihm die Umstellung auf die Dreierkette zugute kam, weil er auf der rechten Seite mehr Absicherung nach hinten hat. Nicht absolut konstant, lieferte aber immer wieder gute Spiele ab, ansprechende Scorerbilanz.

Kevin Schulz:

Der Zugang aus Neumünster punktete nicht nur mit seiner Vielseitigkeit. Setzte sich vor allem offensiv besser in Szene als erhofft und machte seine besten Spiele als offensiver Mittelfeldspieler, erzielte die zweitmeisten Tore.

Hendrik Ostermann:

Der lange Verteidiger war seit Hummels Verletzung als Teil der Dreierkette weitgehend gesetzt und lieferte selten Herausragendes, aber fast immer solide Regionalliga-Arbeit ab.

Florian Meyer:

Der Offensiv-Allrounder ist derjenige, der im ETSV-Team den Unterschied ausmachen kann. Seine Knieverletzung in der Winterpause traf Weiche hart, weil das Team ohne ihn oft leicht auszurechnen war. Mit elf Treffern bester Torschütze.

Jonas Walter:

Mit sechs Treffern vom Punkt bester Elfmeterschütze der Liga. Auch sonst überzeugte er mit seinen Standards, spielerisch jedoch mit einigen Aufs und Abs, weshalb er als Stammspieler im Mittelfeld nicht immer gesetzt war.

Nedim Hasanbegovic:

Der Mittelfeldroutinier lieferte meist solide Arbeit ab. Bis auf wenige Ausnahmen waren für die Glanzpunkte aber andere zuständig.

Len Aike Strömer:

Der Offensiv-Allrounder zeigte zwei, drei Mal, dass er gehobenes Regionalliga-Niveau durchaus ,,drin" hat. Insgesamt enttäuschte er aber zu oft. Wechselt nun zu Oberligist SC Victoria Hamburg.

Jannick Ostermann:

Fand in dieser Saison keinen festen Platz in der Mannschaft, pendelte zwischen defensivem Mittelfeld und Angriff, oftmals nur Miläufer.

Lukas Linhardt:

In seinem ersten Regionalliga-Jahr blieb ihm fast ausschließlich die Rolle als (Kurzzeit-)Joker, die der Offensivmann meist ordentlich ausfüllte.

Karl-Christian Melfsen:

Immer mal wieder von Verletzungen gebremst, kam der Außenbahnspieler im Kampf um die Stammplätze nicht wirklich zum Zug.

Matthias Hummel:

Nach durchwachsener Startphase hatte der Abwehrchef gerade zu seiner Leistung gefunden, als ihn ein Kreuzbandriss stoppte. Ist inzwischen soweit wieder hergestellt, dass er in der Vorbereitung wieder angreifen will.

Marcel Cornils:

Der Pechvogel. Zwischen zwei Fußbrüchen deutete er an, dass er Regionalliga-Reife besitzen könnte. Tritt nach der erneuten Verletzung nun kürzer und wechselt zu Verbandsligist Husumer SV.

Elmedin Kasumovic:

Der langjährige Leistungsträger trat früh aus familiären Gründen kürzer und wechselte in der Winterpause endgültig zurück ins dänische Sonderborg.

Ömer Akyörük:

Der Neuzugang aus St. Paulis U23 überzeugte nicht und wechselte in der Winterpause nach Berlin.

Christoph Dammann:

Nach einjähriger Pause wegen eines Kreuzbandrisses kehrte der Außenverteidiger in der Endphase der Saison zurück, erzielte sogar noch ein Tor.

Dennis Emken:

Zwei Einsätze, der Ersatzkeeper spielte ansonsten überwiegend in der Reserve und wechselt nun zum SH-Ligisten Flensburg 08.

André Hagge:

Der erfahrene Schlussmann kam noch zu zwei Einsätzen, ehe er sich nach acht Jahren beim ETSV verabschiedete und nun beim TSB anheuert.

Sascha Braun:

Der Torhüter der Reserve gehörte einmal zum Kader.

Ken Dikun:

Half während der Personalnot im Winter aus, kam aber nicht zum Einsatz.

Tanju Hassanoglu:

Gehörte in Meppen zum Kader, als viele Stammkräfte ausfielen.

Dawid Kroll: Im Vorjahr fest im Kader, diesmal nur kurzzeitig als Aushilfe.

Aufrufe: 012.6.2015, 07:30 Uhr
SHZ / cjeAutor