2024-04-23T13:35:06.289Z

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Thomas Pöschl ist nicht mehr Trainer bei der SpVgg Plattling. Sein Nachfolger wird Matthias Süß. F: Siering
Thomas Pöschl ist nicht mehr Trainer bei der SpVgg Plattling. Sein Nachfolger wird Matthias Süß. F: Siering

Plattling: Süß ersetzt Pöschl

Trainerwechsel beim Traditionsverein: Zwiesels Ex-Coach soll Bezirksliga-Schlusslicht als spielender Chefanweiser wieder in die Erfolgsspur führen

Die Bezirksliga West hat ihren ersten Trainerwechsel der Saison 2016/17. Am Montag Morgen haben sich die SpVgg Plattling und ihr Übungsleiter Thomas Pöschl (34) einvernehmlich voneinander getrennt. Mit diesem Entschluss ziehen die Beteiligten des Tabellenletzten die Konsequenzen aus dem Fehlstart mit nur zwei Punkten aus den ersten sieben Partien. Der Nachfolger steht bereits in den Startlöchern: Matthias Süß (27), der erst in der vergangenen Woche beim SC Zwiesel zurückgetreten war, soll den Traditionsverein wieder in die Erfolgsspur zurückführen.

"Ich habe den Verantwortlichen schon direkt nach dem Kirchroth-Spiel am Freitag Abend meinen Rücktritt angeboten, der zunächst nicht angenommen wurde. Wir haben dann in den letzten Tagen nochmal telefoniert und sind schließlich heute morgen auf den gleichen Nenner gekommen. Es stehen nun vier harte Spiele an und vielleicht ist es jetzt noch früh genug, die Wende einzuleiten", informiert Pöschl. Am Freitag Abend kassierte die SpVgg mit dem 2:6 gegen Aufsteiger Kirchroth eine deftige Klatsche, die der sportlichen Entwicklung der letzten Wochen im negativen Sinne die Krone aufsetzte. "Wir haben 1:0 geführt und eigentlich gut gespielt, haben uns dann aber wie fast in jedem Spiel mit krassen individuellen Fehlern um den Lohn der Arbeit gebracht. Was dann in der zweiten Halbzeit abgelaufen ist, war schon brutal. Wir haben keine Gegenwehr mehr gezeigt und das Ergebnis spiegelt nicht annähernd den Spielverlauf wieder. Normal muss das Spiel zweistellig enden", resümiert der 34-Jährige, der in der Saison 2014/15 nach Plattling wechselte und dort seit September 2015 als Chefanweiser fungierte. Trotz der enttäuschenden sportlichen Situation zieht der langjährige Klassestürmer ein positives Fazit seiner Zeit in der Isarstadt. "Für mich war es schön, bei einem Traditionsverein wie Plattling erst als Spieler und zuletzt als Trainer tätig zu sein. Ich gehe keineswegs im Bösen, aber als Trainer ist man halt das schwächste Glied, so ist das Geschäft. Uns war allen klar, dass es nach dem personellen Umbruch in dieser Saison schwierig wird. Der Mannschaft wünsche ich, dass sie trotzdem die Wende schafft und den Verein in der Bezirksliga halten kann", so Pöschl, der seine sportliche Zukunft derzeit noch offen lässt. "Momentan beschäftige ich mich mit diesem Thema nicht. In drei Wochen steht meine kirchliche Hochzeit an, danach schaue ich einfach was sich ergibt."

Pöschl: »Was gegen Kirchroth in der zweiten Halbzeit abgelaufen ist, war schon brutal. Wir haben keine Gegenwehr mehr gezeigt und das Ergebnis spiegelt nicht annähernd den Spielverlauf wieder. Normal muss das Spiel zweistellig enden.«

Bei der SpVgg Plattling ist man über die Trennung zwar nicht erfreut, sah jedoch nach den jüngsten Auftritten keine andere Möglichkeit mehr. "Beim Blick auf unser Punktekonto musste einfach etwas passieren. Für Tom tut es mir menschlich sehr leid, aber der Verein geht vor", erklärt Plattlings sportlicher Leiter Werner Breu, der mit Matthias Süß sogleich einen Nachfolger präsentieren kann. Der bayernligaerprobte Defensivspezialist, der in der Vergangenheit unter anderem schon für den TSV Bogen und den 1. FC Bad Kötzting auflief, hatte erst in der vergangenen Woche seinen Posten als Spielertrainer beim Bayerwald-Kreisligisten SC Zwiesel zur Verfügung gestellt. "Ob Matthias der Heilsbringer ist, werden wir sehen. Auf jeden Fall erwarten wir uns von ihm zunächst einmal eine Aufbruchstimmung und natürlich die sportliche Wende. In den nächsten Wochen stehen richtungsweisende Spiele gegen direkte Konkurrenten an, in denen wir unbedingt punkten müssen", weiß Breu. Süß selbst geht die neue Aufgabe trotz der schwierigen Ausgangslage optimistisch an. "Ich habe als Trainer nichts zu verlieren, schließlich sind wir Letzter. Die Zielsetzung ist natürlich ganz klar Nichtabstieg. Die SpVgg hat vor der Saison einige wichtige Spieler verloren und das hat sich halt jetzt bemerkbar gemacht. Wenn aber alle mitziehen und Gas geben, bin ich guter Dinge, dass wir den Bock umstoßen können", sagt Süß. Seinen Einstand wird der 27-Jährige am kommenden Sonntag im Kellerduell beim nur einen Punkt besser postierten Tabellenvorletzten ASV Steinach feiern.

Die SpVgg-Chronik in den letzten Jahren:

SaisonLigaPlatzBilanzTrainer 2016/17 Bezirksliga West 16. 0 - 2 - 5 Pöschl, Thomas 0S - 2U - 5N 2015/16 Bezirksliga West 10. 9 - 8 - 13 Steiger, Michael 2S - 3U - 4N Pöschl, Thomas 7S - 5U - 9N 14/15 Bezirksliga West 6. 12 - 6 - 12 Lemberger, Helmut 10S - 4U - 5N Gallmaier, Peter 6S - 2U - 3N Steiger, Michael 2S - 2U - 7N 2013/14 Bezirksliga Ost 4. 17 - 7 - 6 Dullinger, Christian 7S - 3U - 2N Lemberger, Helmut 10S - 4U - 4N Gallmaier, Peter 6S - 1U - 3N 2012/13 Landesliga Südost 16. 10 - 7 - 17 Kölbl, Andreas 5S - 3U - 11N Dullinger, Christian 5S - 4U - 6N 2011/12 Bezirksoberliga 6. 13 - 10 - 7 Dullinger, Christian 13S - 10U - 7N
Aufrufe: 029.8.2016, 14:14 Uhr
Tobias WittenzellnerAutor