2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Die "Stellenanzeige" in der Nähe des Jahnstadions Foto: Facebook
Die "Stellenanzeige" in der Nähe des Jahnstadions Foto: Facebook

Plakat: Jahn-Fans "suchen" Sportdirektor

Von einem Regensburger wurde eine ,,Stellenanzeige" formuliert +++ Die Vermieterfirma lässt es nun wieder überkleben

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Seit Dienstagnachmittag kursiert in den sozialen Netzwerken ein Bild, das für viel Gesprächsstoff sorgt. Dieses zeigt ein Plakat, das in der Regensburger Innenstadt nahe des alten Fußballstadions angebracht wurde - vermutlich im Auftrag von Fans des SSV Jahn Regensburg, die auf diese Weise ihre Kritik am amtierenden Sportchef des Regionalligisten, Christian Keller, formulieren wollen.

,,Ehemaliger Profi-Fußballverein sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen fähigen Sportdirektor (m/w) um aus dem Keller zu kommen", prangt da in großen Lettern auf einer Werbetafel zwischen Lessingstraße und Prüfeninger Straße. Den neuen Sportchef erwarten unter anderem eine zweitligareife Geschäftsstelle und extrem leidensfähige Fans, heißt es in der ,,Stellenanzeige". Zudem werde eine baldige Bewerbung herbeigesehnt.

Kontaktdaten, an wen eine Bewerbung zu schicken sei, sind auf dem Plakat nicht zu finden. Überhaupt ist kein Auftraggeber auf dem Plakat genannt. Dafür aber der Name der Firma, die die Plakatwände vermietet und im Auftrag ihrer Kunden mit den gewünschten Motiven beklebt.

Von der in Nordrhein-Westfalen ansässigen Firma war auf MZ-Anfrage kein offizielles Statement zu dem Plakat zu erhalten. Nach MZ-Informationen soll das Plakat für die Firma aber zunächst ein völlig unverdächtiger Auftrag gewesen sei, wie sie ihn oft erhalte. Auf Plakatwänden sind schließlich immer wieder Stellenanzeigen veröffentlicht, teilweise pfiffig aufgemacht. Nun ist die Firma aber offenbar auf den Kontext des Plakats in Regensburg aufmerksam gemacht worden. Es solle so schnell wie möglich wieder überklebt werden, heißt es. Aus technischen Gründen könne dies aber zumindest bis Donnerstag dauern.

Für den Auftraggeber des Plakats war die Aktion übrigens kein billiger Spaß: Etwa 200 Euro kostet ein Plakatauftrag in dieser Größenordnung.

Jahn-Sportchef Christian Keller geht mit der Aktion übrigens gelassen um: ,,Ich musste ziemlich schmunzeln, als ich die Stellenanzeige gelesen habe. Das ist eine wirklich sehr kreative Form der Kritik, die eine gewisse Klasse hat. Nichtsdestotrotz wäre es der Sache aber extrem hilfreich, wenn auch die härtesten Kritiker bis zum Saisonstart den Reset-Knopf drücken würden", sagte er auf MZ-Anfrage.

Aufrufe: 024.6.2015, 14:30 Uhr
J. Scharf/F. KronawitterAutor