2024-05-02T16:12:49.858Z

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Zusammen mit Walther Seinsch (Mitte), dem Vorstandsvorsitzenden des Bundesligisten FC Augsburg, stießen die Gäste und Mitarbeiter des BFV-Kreises Donau im Höchstädter Schloss auf das neue Jahr 2014 an.	F.: Walter Brugger
Zusammen mit Walther Seinsch (Mitte), dem Vorstandsvorsitzenden des Bundesligisten FC Augsburg, stießen die Gäste und Mitarbeiter des BFV-Kreises Donau im Höchstädter Schloss auf das neue Jahr 2014 an. F.: Walter Brugger

Plädoyer für den Mannschaftssport

FCA-Vorstandsvorsitzender Walther Seinsch hält beim BFV-Neujahrsempfang in Höchstädt eine bemerkenswerte Festrede

„Fußball ist eine wunderbare Angelegenheit. Und sie können alle stolz darauf sein, zu dieser Familie zu gehören“, richtete Walther Seinsch, Vorstandsvorsitzender des Bundesligisten FC Augsburg, aufmunternde Worte an alle Vereins- und Verbandsvertreter, die der Einladung des Kreises Donau innerhalb des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) gefolgt waren und am Neujahrsempfang im Höchstädter Schloss teilnahmen.

Doch Seinsch hatte als Festredner weit mehr zu sagen. Seine bemerkenswerte Ansprache war mit persönlichen Erfahrungen nur so gespickt. So erklärte der 72-Jährige, der es selbst „nur“ zum Kreisklassen-Kicker brachte, dass er in seinem Leben nirgendwo so viel Zusammenhalt und Solidarität erlebt habe wie im Fußball. Überhaupt habe ihm der Sport viel gegeben und er ist überzeugt, dass dies für die meisten Menschen, insbesondere Kinder und Jugendliche, gelte: „Wenn alle von sechs bis 16 Jahren verpflichtend eine Mannschaftssportart betreiben müssten, egal, ob nun Fußball oder etwas anderes, bin ich fest überzeugt, dass wir weit weniger soziale Probleme hätten. Die Kinder würden lernen, sich einzuordnen, miteinander umzugehen und viele weitere wichtige soziale Komponenten.“ In Australien, wo der ehemalige Unternehmer ein Jahr gelebt hat, sei dies über die Schulen quasi der Fall. Dort würden alle Schüler viermal die Woche einen Mannschaftssport betreiben.“

Ein überaus schöner Nebeneffekt des Sports ist für Seinsch die integrative Kraft: „Wir schaffen mit einem Ball mehr als der Staat, der für Projekte Abermillionen ausgibt.“ Überhaupt sieht er den Staat auf allen Ebenen in der Pflicht, den Sport zu unterstützen: „Denn der profitiert am Ende davon, denn Sportler sind oft verantwortungsbewusste Menschen, die gefragt sind.“ Wenn aber der Sport vernachlässigt werde, würden selbst mancherorts vielfach höhere Zuschüsse für die sogenannte Hochkultur irgendwann sinnlos, weil die nur noch einer kleinen Elite zugutekomme. Während Sport für alle da ist.

Auch von den weiteren Rednern wie BFV-Bezirksspielleiter Johann Wagner, den stellvertretenden Landräten Alfred Stöckl (Donau-Ries) und Günter Ballis (Dillingen) oder dem Vorsitzenden der SSV Höchstädt, Jakob Kehrle, der als Vertreter der Vereine zu Wort kam, erhielt Seinsch viel Lob für seine offenen, in der Deutlichkeit selten gehörte Ausführungen.

Allein schon Seinschs Auftritt war für den BFV-Kreisvorsitzenden Norbert Miesbauer das Kommen wert. Doch der Neujahrsempfang hatte auch den Sinn, „die Verbundenheit zwischen den Verbands- und Vereinsvertretern zu dokumentieren“. Im Kreis Donau sind aktuell rund 290 Herren-, 600 Junioren- und 60 Frauenteams im Spielbetrieb, die beim Kreistag am 4. April einen neuen Chef bekommen. Miesbauer wird dann nicht mehr kandidieren, wie er in Höchstädt verkündete. Ohne einen Kandidaten für seine Nachfolge offen zu benennen, sah Miesbauer den aktuellen Kreis-Ehrenamtsbeauftragten Franz Schott als jemanden, der für höhere Aufgaben berufen ist.

Unterhalten wurden die Gäste durch den Musikverein Donauklang sowie die Höchstädter Neujahrssänger, die den Gästen noch die besten Wünsche mit auf den Weg gaben. Wobei die Abgesandten der SpVgg Deiningen, des TSV Oettingen und TSV Wertingen auch noch mit einer Überraschung den Heimweg antraten. Sie hatten jeweils einen von der Firma Hagebo gesponsorten Spielball bei der Verlosung gewonnen. Und die E-Junioren der SSV Höchstädt, die maßgeblich zum Gelingen der Veranstaltung beitrugen, wurden allesamt mit einem Trainingsball ausgestattet.

Aufrufe: 014.1.2014, 10:44 Uhr
Walter BruggerAutor