2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
F: Bock
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"Pizza" rettet glückliches Remis

BSV-Neuzugang trifft beim Debüt / Waltersdorf mit Heimerfolg

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Fünf Minuten vor Ultimo, als dem schwachen und von durchgängiger Unsicherheit geprägten Auftritt der Gastgeber geschuldet, die dritte, peinliche Heimpleite in Folge unabwendbar schien, gab der brasilianische Neuzugang Picciarelli mit einem Lupfer zum 1:1 seinen zählbaren Einstand und sorgte damit für den ersten Punkt des BSV 2015 im eigenen Wohnzimmer.

BSV Guben Nord – Eintracht Miersdorf/Zeuthen 1:1 (0:1)

Am Ende waren sich die Verantwortlichen um das Trainergespann Franz-Aaron Ullrich & Heiko Löbl einig: „Das Beste an diesem, vor allem auch aus Sicht der Breesener Fans, wiederum enttäuschenden Heimauftritts des BSV, ist, daß am Ende wenigstens ein schmeichelhaftes 1:1 auf dem Spielprotokoll steht.“ Angesichts des kompletten Ausfalls der Innenverteidigung (Ullrich, Hauf), sowie auch Angreifer Wegner, war klar, daß es schwer wird, mit der auf einigen Positionen umgekrempelten Truppe, den Rhythmus zu finden. Die Gastgeber versuchten mit dem Anpfiff das Spiel an sich zu reißen. Doch gegen die aufmerksame, gut abgestimmte Abwehr der Miersdorfer wurde nicht das richtige Rezept gefunden. Die Angriffe, in den Ansätzen durchaus vielversprechend, wurden regelmäßig, spätestens nach zwei Stationen, abgefangen, oder endeten mit katastrophalen, für den Mitspieler, sofern mitgelaufen, unerreichbaren Abspielen. Defizite im Zweikampfverhalten und so gut wie kein gewonnenes Kopfballduell taten ein Übriges. Die hohe Fehlerquote verhalf dem Gegner zu stets gefährlichen Kontern. Torschüsse, geschweige zwingende Chancen, waren aber auf beiden Seiten Fehlanzeige. Was aus dem Feld heraus nicht machbar war, gelang den Randberlinern in Folge einer unglücklichen Bewegung von Arek Okuniewicz, der in einem Reflex die Flugrichtung des Balls mit dem Arm veränderte. Miersdorfs Routinier Hass schickte beim fälligen Elfer Peter Loboda in die falsche Ecke. Da der BSV, abgesehen von den geschilderten Defiziten, auch aus den Standards nichts machte, ging es mit dem Rückstand in die Pause. Mit neuem Schwung, aber den alten Fehlern, kam der BSV aus der Kabine. Neuzugang Neto (Rodrigues) prüfte den Eintracht-Keeper mit einem Schuß aus Nahdistanz. Dann war bei gegnerischen Kontern viermal Loboda, gg.Meinert/52., Reischert/53., und nach einem Fehlpaß im Mittelfeld gegen Wolter/61. und schließlich gegen den sich an Enrico Schwittlich vorbei spielenden Meinert (64.), gefordert, seine Mannschaft mit guten Paraden im Spiel zu halten. Die Gubener Bank reagierte und brachte mit drei eingewechselten Angreifern noch mal etwas Schwung in die eigenen Reihen, so daß ein finaler Schlagabtausch die Zuschauer etwas entschädigte. Zunächst traf Neto, sich links durchsetzend, nur das Außennetz (81.). Sein Landsmann Picciarelli nahm kurz darauf ein halbhohes Anspiel Arek Waszkowiaks direkt und lupfte die Kugel über den Torwart zum nicht mehr erwarteten Ausgleich in die Maschen. Fast wäre das versöhnliche Resultat noch getopt worden. Doch bei einem weiteren Angriff, der nun endlich erwachten Breesener, übersah Neto, sich zuvor stark mit Picciarelli durchkombinierend, seinen besser positionierten Landsmann und traf erneut nur das Außennetz.

RSV Waltersdorf - VfB Hohenleipisch 2:0 (2:0)

Wie schon in der Vorwoche spielte ein Doppelschlag gegen den VfB Hohenleipisch eine entscheidende Rolle bei der Punktevergabe. Diesmal aber war man gegen verdient siegende Waltersdorfer nahezu chancenlos. Im zweiten Abschnitt wehrte sich die Pohlenz-Elf zwar, ließ auch nichts mehr zu, brachte aber zu wenig Durchschlagskraft gegen die klar bessere Mannschaft an diesem Tag auf.
Zunächst wurde in einer Schweigeminute den Opfern der schrecklichen Flugzeugkatastrophe vom Dienstag gedacht und beide Teams reihten sich am Mittelkreis auf. Schon die Anfangsphase machte dann schnell klar, dass der RSV unter allen Umständen die Scharte aus der Vorwoche unbedingt auswetzen will. Bissig, körperlich sehr präsent, wurde der VfB, der in den vergangenen Spielen zu Beginn deutlich aktiver war, mächtig unter Druck gesetzt. "Wir hatten ganz gut angefangen und hätten da schon in Führung gehen können, aber der Keeper hält zweimal riesig gegen Schmidt.", so 09-Trainer Volker Löbenberg. Abgesehen davon, konnten die Hohenleipischer den Favoriten ganz gut vom Tor fern halten und arbeiteten sich besser in die Partie, während der Heim-Coach seine Elf schon etwas verunsichert werden sah. Das änderte sich schlagartig nach gut einer halben Stunde und zwei überfallartigen Angriffen der Platzherren, einmal über rechts und dann über die linke Seite. Gerade eine Minute war zwischen den Treffern von van Humbeck - "...riesig gemacht, diese Vorarbeit von Lindenberg." - und Samanci vergangen. Während die Taktik und Ausrichtung des VfB komplett über den Haufen geworfen war, spielte der Doppelschlag den Einheimischen natürlich voll in die Karten. Mit Franke als Antreiber in zentraler Position bestimmten die Rand-Berliner den Ablauf und hatten sich spätestens jetzt das jüngst angekratzte Selbstvertrauen zurückgeholt. "Wir wissen, dass wir hinten kaum etwas zulassen und hatten so natürlich die nötige Sicherheit." resümierte Löbenberg anschließend. In zwei entscheidenden Szenen leistete sich die VfB-Elf Unkonzentriertheiten, "...wie man sie sich gegen eine Mannschaft wie Waltersdorf, die das dann auch eiskalt ausgenutzt hat, einfach nicht erlauben darf." beschrieb VfB-Trainer Henrik Pohlenz die am Ende entscheidenden 60 Sekunden.
Dass ein Zwei-Tore-Vorsprung zur Pause noch nichts heißen muss, wissen die Hohenleipischer aus den vergangenen beiden Spielen. Diesmal lag man jedoch hinten - das zweite mal in diesem Jahr erst - und eine Wende konnten die Gäste nicht mehr herbeiführen. "Dazu waren wir nach vorn zu ungefährlich und konnten auch keine passende Reaktion auf die Tore zeigen." meinte der VfB-Übungsleiter, der mit dem verletzten Mouen Ebongue auch ein Handicap im Offensivbereich auszugleichen hatte. Aus Standards konnte seine Mannschaft auch nichts machen. Trotzdem wehrten sich die Hohenleipischer ganz ordentlich, hatten aber abgesehen von ein paar Versuchen in der Schlussviertelstunde, keine Torchance, wie im Übrigen auch die Einheimischen nach dem Wechsel. Liebe im VfB-Tor musste, wie sein Gegenüber nicht einen Ball halten, aber letztlich kontrollierte Waltersdorf das Spiel bis zum Schluss und ging verdient als Sieger vom Platz, ist nun gleichauf mit Spitzenreiter Neuruppin. Die Hohenleipischer bleiben auf Rang zehn und haben nun zwei Heimspiele in Folge vor sich. Im ersten wird VfB-Angreifer Eddy Goßlau fehlen, weil er nach Abpfiff noch eine überflüssige Ampelkarte gezeigt bekam.
Am Ostermontag ist in einer wichtigen Nahholpartie das punktgleiche Miersdorf/Zeuthen zu Gast, wobei der Sieger gleich um ein paar Plätze nach oben rückte und dann empfängt man den Werderaner FC, der ebenfalls in direkter Schlagdistanz ist.

Aufrufe: 029.3.2015, 21:00 Uhr
Thiemig/ScheumeisterAutor