2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielvorbericht
Trotz seines Tores gegen Unterföhring in der Kritik: Dominik Schön, dem der FCU-Abwehrmann Andreas Brandstetter bei diesem Schuss nur zuschauen kann.
Trotz seines Tores gegen Unterföhring in der Kritik: Dominik Schön, dem der FCU-Abwehrmann Andreas Brandstetter bei diesem Schuss nur zuschauen kann.

Pipinsrieds König Konny zitiert Kaiser Franz

FCFC Pipinsried - Der FC Pipinsried schließt das erste Saisondrittel mit dem Spiel beim VfB Eichstätt ab. Bei den Gelb-Blauen ist die Stimmung nicht zum Besten, die Domstädter hingegen verspüren einen Aufwind.

Das 1:1 am vergangenen Sonntag gegen den FC Unterföhring hat die Dorfclub-Kicker auf den Boden der Tatsachen zurück gebracht. Zuvor schien es so, als ob die Bäume in Pipinsried in den Himmel wachsen würden. „Stimmt schon, das war kein gutes Match“, räumt auch FCP-Coach Tobias Strobl ein. Von einer Krise will der 25-Jährige indes nichts wissen. „Wir stehen als Aufsteiger auf Rang drei, haben bisher erst ein Spiel verloren. Was will man eigentlich mehr?“, fragt er – und die Frage ist durchaus nicht rhetorisch gemeint. Denn der „man“, den er im Auge hat, hat einen Namen: Konrad Höß.

Am vergangenen Dienstag erhob der 72-Jährige mal wieder seinen mahnenden Finger. Und wie immer, wenn der Temperamentsbolzen das Wort ergreift, wurde es laut. Höß mahnte und rügte: „Mit der Leistung einiger Spieler bin ich überhaupt nicht zufrieden. Auf und neben dem Platz.“
Dabei wagte er sich auch an den FCP-Kapitän Dominik Schön heran: „Bis auf das Tor hat er nichts gebracht“, urteilte Höß gegenüber der Heimatzeitung. Dass sich Ilias Panagiotidis nicht einmal im Stadion blicken ließ, stieß dem Vereinspatriarchen ebenfalls sauer auf. Und dass Shptim Sulimani nach dem Abpfiff seinen Frust über seinen Nicht-Einsatz an einer Werbebande vor den Augen der Zuschauer ausließ, passte Höß überhaupt nicht in den Kram.

Ein weiteres Alarmzeichen war für den FCP-Boss die Aussage eines Leistungsträgers nach der dienstäglichen Übungseinheit: „Wir haben schwach trainiert.“ Daraufhin platzte Höß der Kragen – er las der Mannschaft richtig die Leviten. Dabei berief er sich auf ein Interview von Deutschlands Oberfußballgott Franz Beckenbauer, der dem Münchner Merkur kürzlich in die Feder diktierte: „Auch bei Erfolg braucht es Druck.“ Höß war begeistert: „Das hätte von mir sein können!“ Vermutlich hätte der Kaiser bei ihm abgeschrieben, setzt der König von Pipinsried mit einem Augenzwinkern hinzu.

Manches ist bei Höß Theaterdonner, langjährige Beobachter wissen das. Doch seine jungen Teilzeit-Angestellten kann der alte Bühnenhase mit seinem Furor durchaus beeindrucken. Mit welcher Wirkung, wird sich am Samstag Nachmittag zeigen.

Es wird nicht einfach für die Dorfclub-Kicker, zumal die Domstädter eine beachtliche Serie hingelegt haben: Die letzte Niederlage kassierte die Mannschaft von Trainer Jürgen Steib am 10. August gegen den SB Rosenheim; seit dem haben die Grünhemden zwei Siege und drei Unentschieden eingefahren. Am vergangenen Wochenende gewann die VfB-Equipe mit 1:0 in Garching. „Schon das sollte Warnung genug sein“, brummt Höß. Strobl bedarf solcher Aufklärung nicht: „Ich kenne das VfB-Team gut und weiß um deren Qualität.“ Mit diesem Stichwort umschreibt er gerne seinen eigenen Kader.

Heute wird erstmals der Ex-Aindlinger Giovanni Goia im Aufgebot stehen, wenn auch nicht in der Startelf. Maximilian Zischler hat sich von einer Erkältung erholt und ist wieder an Bord. Klar, dass der Ludwigsmooser gegen seine alten Kameraden von Anfang an mit dabei sein will. Wie die Sturmpärchen-Bildung aussehen wird, wollte Strobl gestern noch nicht verraten. Vermutlich wir Serge Yohoua wieder von Anfang an dabei sein. Pirmin Lechthaler und Taner Yürükgeldi könnten wieder als Joker Verwendung finden.

Aufrufe: 013.9.2013, 21:00 Uhr
Horst Kramer - Dachauer NachrichtenAutor