2024-05-02T16:12:49.858Z

Totopokal
Immer einen Schritt schneller waren in vielen Szenen die Spieler des FC Pipinsried. Hier kommt Martin Finkenzeller (links) vor Sebastian Mitterhuber (rechts) an den Ball. Pipinsried siegte verdient 3:1.  Foto: Peter Appel
Immer einen Schritt schneller waren in vielen Szenen die Spieler des FC Pipinsried. Hier kommt Martin Finkenzeller (links) vor Sebastian Mitterhuber (rechts) an den Ball. Pipinsried siegte verdient 3:1. Foto: Peter Appel

Pipinsried rotiert sich weiter

Der Bayernligist wirft den favorisierten TSV Rain raus +++ Souveräne Vorstellung des 1. FC Sonthofen +++ Am Ende jubelt Türkspor Augsburg mit 2:1 +++ Wertingen macht es Illertissen schwer

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Als der FC Pipinsried am Sonntag 0:2 gegen Vilzing zur Pause zu Hause zurücklag, sorgte Konrad Höß, 73, gewohnt launisch für einen Lacher auf der Tribüne: „Von einem Erfolg gegen den TSV Rain im Pokal am Mittwoch sind wir so weit weg wie Pipinsried von Amerika.“ Während des Toto-Pokalspiels am Mittwochabend sollte der FCP-Vorsitzende seine Meinung ändern. Seine Fußballer deklassierten die Rainer in der 1. BFV-Hauptrunde mit 3:1 (1:0) und warfen den Favoriten verdient aus dem Toto-Pokal. Nur der FC Pipinsried demonstrierte, warum er dieser Tage im Ligaalltag der Bayernliga Süd als Spitzenteam gilt, Tabellenführer TSV Rain blieb diesen Status schuldig.

FC Pipinsried – TSV Rain 3:1
Pipinsrieds Spielertrainer Tobias Strobl, 26, war entsprechend zufrieden nach der Partie. „Ich habe den Luxus, dass ich über einen Kader mit 20 gleichwertigen Spielern verfüge. Fast jeder hat sich heute für die erste Elf aufgedrängt.“ Strobl baute wie angekündigt seine Mannschaft fast komplett um. Sechs Spieler der Anfangsformation des Vilzing-Spiels ließ er auf der Bank. Auch Torhüter Antoni sollte dort Platz nehmen. Weil aber Ersatzkeeper Held sich beim Warmmachen schwer an der Schulter verletzte und ins Krankenhaus gebracht wurde, stand Antoni doch zwischen den Pfosten.
Auf der anderen Seite verzichtet Rains Trainer Herbert Zanker, 50, ebenso auf Stammakteure, unter anderem auf die Nummer eins Michael Lutz. Viele fehlten jedoch unfreiwillig. Gründe für die Niederlage sah Zanker in seinem arg ausgedünnten Kader, erst danach im Auftritt seiner Spieler auf dem Rasen. „Wir haben keinen Zugriff bekommen und uns zu viele Fehlpässe geleistet“, sagte er nach dem Schlusspfiff, um sogleich zu erzählen, man müsse jetzt ruhig bleiben.
Die Rotation machte sich in stockendem Spielfluss und Missverständnissen bemerkbar. Beide Mannschaften beharkten sich mit einem dicht gestaffelten 4-4-2-System, wobei Rain zunächst mehr Ballbesitz für sich verbuchte. Offensive Durchschlagskraft fehlte dem Bayernliga-Tabellenführer dabei, auch Rains Torjäger Kinzel fand keine Lücke, um den Ball Richtung Tor zu schicken. Mit dem ersten gelungenen Spielzug erzielte statt dessen Pipinsried die Führung. Kubica spielte quer, Wünsch traf trocken ins kurze Eck zum 1:0 (18.). Die Rainer reagierten unorthodox, fortan überließen sie den Pipinsriedern vermehrt den Ball. Nach einem Eckball hätten sie durch Triebel dennoch beinahe ausgeglichen (27.). Rain forcierte sein Kurzpassspiel, verstrickte sich aber in den engen Maschen der gut organisierten Pipinsrieder. Die hatten auf der anderen Seite durch Lang kurz vor der Pause die Möglichkeit, zu erhöhen.
TSV-Trainer Zanker brachte für Linksverteidiger Nießner Friedl. Positiv bemerkbar machte sich das nicht, statt dessen erhöhte Kubica den Frustrationsgrad der Rainer, indem er nach einer Stunde den Ball über Maschke lupfte und zum 2:0 einköpfelte. Dem nicht genug. Nur der Pfosten verhinderte den zweiten Treffer Wünschs, der die Begegnung endgültig entschieden hätte (63.).
Rain büßte nun auch noch die optische Überlegenheit ein, statt dessen ließen zusehends die Gastgeber den Ball in ihren Reihen laufen. Die nun deutliche Überlegenheit dokumentierten die Pipinsrieder mit dem dritten Treffer. Diesmal stellt sich Wünsch der Pfosten nicht mehr in den Weg, nach einer Schön-Flanke nickte er ein. Mehr als das 1:3 durch Triebel per Kopf nach einer Ecke sollte den Gästen an diesem Abend nicht mehr gelingen.
Tore 1:0 Wünsch (18.), 2:0 Kubica (59.), 3:0 Wünsch (78.), 3:1 Triebel (86.) – Schiedsrichter Thomas Färber (Bärenkeller) – Zuschauer 500

FC/DJK Weißenburg – FC Memmingen 2:4
Favorit Memmingen steht in der zweiten Pokal-Hauptrunde. Vor 200 Zuschauern gab es einen 4:2-Erfolg beim mittelfränkischen Bezirksligisten FC/DJK Weißenburg. Dabei machte es Memmingen spannend, musste nach einer 2:0-Führung den Ausgleich hinnehmen und sorgte erst in der Schlussphase für die Entscheidung. Durch berufliche Verhinderungen, Urlaub und Verletzungen standen dem FCM für das Pokalspiel aus dem gemeldeten 23-köpfigen Aufgebot nur zwei Auswechselspieler für das Feld zur Verfügung. Neuzugang Ugur Kiral war für die erste Mannschaft noch nicht spielberechtigt. Durch zwei Treffer von Michael Geldhauser (11./13.) lief es zunächst dennoch nach Plan. Dann wurden aber beste Gelegenheiten ausgelassen und die Gastgeber kamen mehr ins Spiel. Bartolmäs nutzte dies zum 1:2 Anschlusstreffer (20.). Als zehn Minuten vor dem Ende Rottler einen umstrittenen Foulelfmeter zum Ausgleich verwandelte, drohte den Memmingern sogar ein Elfmeterschießen. Fabian Krogler (84.) und der eingewechselte Andreas Mayer (89.) sorgten für den 2:4-Endstand und verhinderten eine Blamage. Tore: 0:1 Geldhauser (11.), 0:2 Geldhauser (13.), 1:2 Bartolmäs (20.), 2:2 Rottler (80./Foulelfmeter), 2:3 Krogler (84.), 2:4 Mayer (89.) - Schiedsrichter: Birkmeir (Neuburg/Donau) – Zuschauer: 200




Der Memminger Josip Kordic (in rot, gegen Nördlingens Alexander Schröter) schied mit seiner Mannschaft im Bayerischen Toto-Pokal aus. Foto: Olaf Schulze

DJK SV Ost Memmingen – TSV Nördlingen 1:3
Zwar nicht souverän, aber doch relativ problemlos überstand der TSV Nördlingen die erste Runde beim Kreisligisten DJK SV Ost Memmingen und gewann durch die Tore von Sven Rotzer, Manuel Meyer und Philipp Buser. Die Rieser erwischten einen Auftakt nach Maß, denn schon nach vier Minuten gelang das Führungstor. Einen bösen Abspielfehler im eigenen Strafraum nahm Buser auf, passte zu Rotzer und der Leitheimer bugsierte die Kugel mit einem Flachschuss über die Linie. Beim 0:2 in der 16. Minute leistete erneut Buser die Vorarbeit, als er nach einem Rotzer-Zuspiel zunächst an Torwart Gürsel Durmanli scheiterte, sich den Abpraller aber wieder angelte und auf Meyer zurücklegte, der ins Schwarze traf. Danach ließ der Landesligist die Kugel rollen. Doch in der 26. Minute fiel das 1:2, als Geiß den Zweikampf gegen Burak Kesici verlor und dessen Schuss aus 17 Metern vom Innenpfosten ins Tor prallte.
„Das 1:2 dürfen wir nicht kriegen. Bis zu diesem Zeitpunkt haben wir das Spiel komplett kontrolliert und mit ihrem ersten Torschuss erzielten die Gastgeber ihr einziges Tor“, meinte TSV-Coach Tobias Luderschmid. Danach lief es bei den Nördlingern nicht mehr zwingend. „Bis zur Halbzeit waren wir nicht mehr ganz so dominant, es schlichen sich immer wieder Fehler ein“, meckerte Coach Luderschmid.
Die zweite Hälfte begann mit einem 25-Meter-Flachschuss von Meyer, den Torwart Durmanli nach vorne abprallen ließ (50.). Nördlingen zeigte sich wieder gefestigt, konnten es aber nicht verhindern, dass eine Flanke von Viktor Kaiser auf der Latte aufsetzte und Nimanaj gut zum Kopfball kam, aber Torwart Wagner sicher die Kugel aufnahm. In der 64. Minute die scheinbare Vorentscheidung mit dem 1:3, als Meyer flankte, Rotzer verlängerte und Buser das Spielgerät humorlos fast in den Torwinkel setzte. Nun versäumten es die Rieser, weitere Tore nachzulegen.
In der Schlussphase hätte es noch einmal eng werden können, wenn Nimanaj nach einem Zuspiel von Kesici nicht am Pfosten gescheitert wäre (78.). Ein Schuss von Josip Kordic aus 20 Metern genau auf Torwart Wagner beendete aber die Bemühungen der Allgäuer endgültig (81.).
Tore: 0:1 Rotzer (4.), 0:2 Meyer (16.), 1:2 Kesici (26.), 1:3 Buser (64.) Schiedsrichter Andreas Hummel (TSV Betzigau) Zuschauer 150




Später Jubel: Damir Suljanovic (Bild) erzielte den 2:1-Siegtreffer für Türkspor im Pokal. Foto: Klaus Rainer Krieger

Türkspor Augsburg – TSV Schwabmünchen 2:1
Jubel bei Türkspor nach dem Einzug in die zweiten Pokal-Runde auf Verbandsebene. „Es war ein verdienter Erfolg. Wie mein Team nach dem 0:1 zurückgekommen ist, zeigt den Kampfgeist der Spieler“, freute sich Türkspor-Coach Gerhard Kitzler nach dem 2:1-Sieg gegen den Bayernligisten TSV Schwabmünchen.
Mit dem 0:0 zur Halbzeit war Schwabmünchen gut bedient. Diamant Hoti hätte Türkspor in Führung schießen können, scheiterte aber an Torhüter Sebastian Steidle. Der parierte in der 38. Minute auch einen von Deniz Sari geschossenen Foulelfmeter. „Wir spielen bestens mit und haben die klareren Torchancen“, befand zur Halbzeit Türkspor-Abteilungsleiter Adem Gürbüz. Nach dem Seitenwechsel kam Schwabmünchen besser ins Spiel und die Begegnung war ausgeglichen. In der 72. Minute nutzte Schwabmünchens Paul Fischer eine hohe Flanke in den Strafraum und köpfte unhaltbar für Torhüter Burak Parlak zum 1:0 ein.
Doch Türkspor konterte. Eine Flanke von Damir Suljanovic nutzte Aliou Sene per Kopfball zum verdienten 1:1 (78.). Kurz darauf vergab Hasret Inan die Riesenchance zum 2:1 für die Kitzler-Truppe. Den Siegtreffer erzielte Damir Suljanovic in der Nachspielzeit.
Tore 0:1 Fischer (72.), 1:1 Sene (78.), 2:1 Suljanovic (90.+1) – Bes. Vorkommnis Sari (Türkspor) scheitert mit Foulelfmeter (38.) an Steidle – Zuschauer 80




1. FC Sonthofen – VfB Eichstätt 6:0
Mit einer souveränen Vorstellung hat der Bayernligist 1. FC Sonthofen im Totopokal die zweite Runde erreicht. Die Mannschaft besiegte in der Blank-Arena den Ligakonkurrenten VfB Eichstätt deutlich mit 6:0. Bereits in der ersten Halbzeit brachten Manuel Wiedemann (8.) und Andreas Maier (12. und 39.) mit ihren Treffern Sonthofen auf die Erfolgsspur. In der zweiten Hälfte erhöhten Patrick Littig (67.) und Marcel Berger (82. und 87.) auf 6:0.

TSV Wertingen – FV Illertissen 0:3
Erwartungsgemäß konnte Regionalligist FV Illertissen sein Pokalspiel beim TSV Wertingen gewinnen. Doch gerade in der ersten Halbzeit zeigten die Wertinger eine couragierte Leistung und machten es dem Gegner schwer. Der TSV hätte zu Beginn der zweiten Halbzeit sogar den Ausgleich verdient gehabt.
Beide Mannschaften begannen etwas abwartend. Illertissen hatte mehr Ballbesitz, die Wertinger standen in der Defensive aber diszipliniert und ließen zunächst keine Torchance zu. Bis zur zwölften Spielminute: Sezai Zehiroglu flankt den Ball von links in den Strafraum, Dominic Robinson ist vor seinem Bewacher am Ball und trifft zur 0:1-Gästeführung. Wertingens Schlussmann Florian Gebauer hatte keine Abwehrchance.
Knapp zehn Minuten später hätten die Gastgeber beinahe jubeln dürfen. Simon Bunk bringt den Ball vom linken Flügel vor das Tor der Gäste. Stürmer Christoph Bronnhuber steht völlig frei, ist wohl zu überrascht und verzieht völlig. Stattdessen wieder der Regionalligist. Nach einer Hereingabe von Robinson köpft Maximilian Löw am langen Pfosten vorbei (23.). Drei Minuten später ist es wieder Robinson, der nach einer schönen Kombination im Mittelfeld für Felix Hörger auflegt, dessen Schuss wird aber im letzten Moment geblockt.
Auf der Gegenseite werden die Wertinger durch einen Kopfball gefährlich, im Anschluss an die Ecke von Sandro Santamaria. Der Kopfball wird aber von Alexander Rigel geblockt.
Nach der Pause waren die Wertinger zunächst aktiver, und hatten eine große Gelegenheit zum Ausgleich. Santamaria hatte sich den Ball auf der linken Außenbahn erkämpft, über Bronnhuber kommt der Ball zu Marcel Gebauer, der frei vor Illertissens Schlussmann Kim Anders steht. Doch der Torwart bleibt im direkten Duell Sieger. Stattdessen erhöhen die Gäste. Nach einer klasse Kombination wird ein Illertisser im Strafraum gefoult, den fälligen Strafstoß verwandelt Sebastian Schaller sicher (54.). Auf der anderen Seite steht wieder Torwart Anders im Mittelpunkt. Anton Fritz hat den Ball nach vorne gepasst, der Schlussmann kommt aus seinem Tor, verliert den Ball aber an Marcel Gebauer, der Pech hat, dass im Pressschlag die Kugel zum Verteidiger springt. Illertissen wird wieder stärker, und erzielt das 0:3. Einen Schuss von Spann kann Keeper Gebauer nur abklatschen, Lukas Kling staubte ab (65.). Bei einem Schuss von Spann ist Gebauer mit einer tollen Fußabwehr zur Stelle (67.). Wenige Minuten vor Ende pariert er einen Kopfball von Morina und einen Schuss von Kling sehenswert.
Tore 0:1 Robinson (12.), 0:2 Schaller (54./Foulelfmeter), 0:3 Kling (65.) – Schiedsrichter Florian Ertl – Zuschauer 180

Aufrufe: 07.8.2014, 15:03 Uhr
Augsburger Allgemeine / meiAutor