Es war ein schwaches Spiel, das überschaubare Niveau passte sich den anfänglichen Witterungsbedingungen an – ungemütlich und wenig erwärmend. Für den gastgebenden FCP stand einiges auf dem Spiel, schließlich wollte man sich gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten keine Blöße geben und sich selbst vom Tabellenkeller etwas absetzen. Entsprechend verhalten begann die Partie.
Die Gelb-Blauen mühten sich, aber die Nervosität war nicht zu übersehen. Da der Gast aus Niederbayern in seinen Mitteln beschränkt war, entwickelte sich im ersten Spielabschnitt ein Match, dass mit Bayernliga-Niveau nicht viel zu tun hatte. Das Spielgerät sprang wie ein Pingpongball hin und her. Beide Teams leisteten sich zahlreiche Stockfehler, zudem haperte es an der nötigen Laufbereitschaft. Von einem flotten Tempo im Spiel konnte keine Rede sein.
Pipinsried hatte zwar mehr Ballbesitz, aber die Bemühungen, das Gästegehäuse unter Beschuss zu nehmen, hielten sich in Grenzen. Nach gut einer Viertelstunde zwang der FCP-Akteur Nickoy Ricter den Ruhmannfeldener Schlussmann Fabian Scholz mit einem Weitschuss, der noch tückisch aufsetzte, zu einer Glanztat.
Diese Aktion war die beste in den ersten 45 Minuten, weitere Schussversuche von Thomas Berger brachten nichts ein. Stattdessen hatte das abgeschlagene Schlusslicht der Liga einige hochkarätige Chancen, die aber allesamt vom FC-Keeper Georgios Blantis zunichte gemacht wurden. Kurz vor dem Pausenpfiff des guten Schiedsrichters Markus Huber ging der Gast sogar in Führung. Eine Freistoßflanke von Wolfgang Weidlich segelte hoch in den Strafraum des Gastgebers. Diese schauten sich die Kugel an, ohne jedoch endscheidend einzugreifen. SpVgg-Stürmer Michael Scheßl war schließlich mit dem Kopf zur Stelle.
Die Halbzeitansprache des Pipinsrieder Coaches Bernd Weiss muss deutlich gewesen sein, denn sein Team ging fortan bissiger in die Zweikämpfe; auch die Laufleistung wurde erhöht. In der 47. Minute strich ein Kopfball des sehr agilen Serge Yohoua über die Latte. Yohoua war es dann auch, der mit seinem Ausgleichstreffer die Wende einleitete. Und noch etwas machte sich im Spiel des FCP bezahlt: Die Einwechslung von Armin Lange. Der Schlacks brachte frischen Wind in die Aktionen seiner Mannschaft – und riss so alle mit. In der 78. Minute setzte er nach einem Eckball das Spielgerät an die Latte, nur sechs Minuten später donnerte er den Ball zum Siegtreffer in die Maschen. Damit hatte Pipinsried das Match doch noch gedreht. Fazit: Ab Mitte der zweiten Halbzeit war ein deutlich höheres Engagement zu sehen. Nach dem trüben Kick zu Beginn zeigte sich dann auch noch die Sonne über der SCP-Arena in Pipinsried – Ende gut, alles gut.
Text: Bruno Haelke