2024-04-25T14:35:39.956Z

Relegation
Das 1:0 für den FC: Michael Kraus (li.) und Marino Müller feiern mit dem Schützen Tom Jäckel  F: Scheuring
Das 1:0 für den FC: Michael Kraus (li.) und Marino Müller feiern mit dem Schützen Tom Jäckel F: Scheuring

"Pipi" und "Abscht" raus aus dem Rennen

Relegation zur Regionalliga: Rosenheim und Schweinfurt dürfen weiter auf Klassenerhalt hoffen

Der FC Pipinsried und der TSV Aubstadt müssen ihre Regionalliga-Hoffnungen nach der ersten Relegationsrunde begraben. Sowohl der Vize-Meister der Bayernliga Süd als auch der Vize-Titelträger der Nord-Staffel haben sich an den Regionalliga-Teams aus Rosenheim und Schweinfurt die Zähne ausgebissen. In Runde zwei treffen der TSV 1860 Rosenheim und der 1. FC Schweinfurt 05 nun direkt aufeinander. Nur im Aufstiegsfall des FC Bayern München II in Liga drei wären beide Teams auch ohne Direktduelle gerettet.


TSV 1860 Rosenheim - FC Pipinsried 1:0 (0:0) - Hin: 2:2
Der FC Pipinsried ist raus aus dem Aufstiegsrennen in die Regionalliga Bayern. Vor 900 Besuchern im Jahn-Stadion verlor der Bayernliga-Zweite aus dem Dachauer Hinterland mit 0:1 in Rosenheim - nach dem 2:2 im Hinspiel. Die Mannen um Spielertrainer Tobias Strobl lieferten einen aufopferungsvollen Kampf, wurden aber nicht mit einem Treffer belohnt. Die Anfangsphase gehörte den Gastgebern. Aber Pipinsried ließ sich nicht einschüchtern und setzte ebenfalls Akzente. Nach einer Viertelstunde musste Pipinsrieds Maximilian Zischler nach einem Zusammenstoß mit Markus Einsiedler mit einer Platzwunde am Auge ausgewechselt und ins Krankenhaus gebracht werden. Kurz vor der Pause passierte die Schlüsselszene: Der bereits wegen Foulspiels verwarnte Philip Grahammer monierte bei einer Schiedsrichter-Entscheidung und sah dafür Gelb-Rot (45.). So mussten die Gäste die komplette zweite Halbzeit in Unterzahl bestreiten, Rosenheim konnte den Druck erhöhen und die Vorentscheidung forcieren. Die fiel, als Frederik Schramme einen Diagonalball für Robert Köhler stoppte und der zum 1:0 einschießen konnte (64.). Pipinsried riskierte nun mehr und erzielte einen Treffer durch Giovanni Goia, dem allerdings Assistent Thomas Zippe wegen einer Abseitsstellung die Anerkennung verweigerte - zum Unmut der Gäste (70.).

Mit dem Mute der Verzweiflung setzten die ganz in Gelb spielenden Pipinsrieder alles auf eine Karte und verloren Spielertrainer Tobias Strobl in der Schlussminute wegen eines groben Foulspiels noch mit der roten Karte (90.). Rosenheim ließ sich den Sieg nicht mehr aus der Hand nehmen und hofft nun am Sonntag, dass der FC Bayern München II in die 3. Liga aufsteigt. Nur dann stünden die Sechziger bereits als Regionalliga-Teilnehmer 2014/15 fest. Schaffen die Bayern-Amateure den Aufstieg in Liga drei nicht, hängt der Rosenheimer Klassenerhalt von Relegationsrunde zwei ab, in der der TSV 1860 auf den 1. FC Schweinfurt 05 trifft. "Gelb-Rot gegen Philip Grahammer war sicher das Dümmste, was er machen konnte. Aber er ist jung, wird diesen Fehler bestimmt nicht mehr wieder machen und bekommt dafür auch keine auf den Deckel. Wir haben heute besser gespielt als am Dienstag. Auch wenn uns die Torchancen gefehlt haben. Schade ist natürlich, dass das Tor zum 1:1 nicht gegeben wurde. Ich meine, es war regulär. Ich muss jetzt erst einmal realisieren, dass die große Chance Aufstieg vorbei ist. Das war die beste Mannschaft, in der ich je gespielt habe und das ist jetzt vorbei", musste Strobl nach dem Match erstmal einige Tränen verdrücken. Rosenheims Trainer Thomas Siegmund freute sich übers Weiterkommen und damit über den großen Schritt Richtung Klassenerhalt, nicht aber über das Auftreten seiner Mannschaft: "Das war heute ein ganz schlechtes Spiel von unserer Seite. Aber das ist in der Relegation oft so. Die Anspannung war groß, das hat man deutlich gesehen. In so einem Spiel zählt nur das Ergebnis. Wichtig ist, dass wir die erste Hürde genommen haben."
Schiedsrichter: Michael Emmer (Passau) - Zuschauer: 900
Tore: 1:0 Robert Köhler (64.)
Gelb-Rot: Philip Grahammer (45./FC Pipinsried/Foulspiel und Reklamieren)
Rot: Tobias Strobl (90.(FC Pipinsried/grobes Foulspiel)


1. FC Schweinfurt 05 - TSV Aubstadt 4:1 (2:0) - Hin: 3:2
Der 1. FC Schweinfurt 05 steht in Runde zwei der Regionalliga-Relegation. Nach dem 3:2-Hinspiel-Auswärtserfolg beim TSV Aubstadt setzten sich die "Schnüdel" auch im zweiten Aufeinandertreffen mit den Grabfeldern durch. Das Unterfranken-Derby im Willy-Sachs-Stadion begann vielversprechend für die Gäste. "Abscht" kam vor 4.614 Zuschauern sehr druckvoll ins Spiel, Marc Fernando vergab per Kopf in Minute fünf - knapp über die Querlatte. Mit der ersten Großchance ging aber der FC in Front. Einen Freistoß aus dem Halbfeld hob Steffen Krautschneider in die Gefahrenzone, Tom Jäckel lief quer rein, köpfte unhaltbar für Christian Mack in die Maschen und eröffnete damit eine Schweinfurter Drangphase. Krautschneider visierte bei einem Freistoß aus 18 Metern die Latte an (26.), wenige Sekunden später verursachte Daniel Werner an Jäckel einen unnötigen Strafstoß, Krautschneider versenkte zum 2:0 (27.). Aubstadt kombinierte weiter gefällig, konnte sich aber erst zu Beginn der zweiten Hälfte dafür belohnen. Dominik Graders Distanzschuss landete abgefälscht - als Bogenlampe - im Schweinfurter Tor (51.) und der TSV war wieder dran. Christoph Rützel zirkelte einen Freistoß in Minute 59 haarscharf neben den Pfosten. Die Konsequenz vorm gegnerischen Kasten demonstrierte wenig später wieder der FC, als Michl Kraus über rechts von der Grundlinie zurück ins Zentrum legte und erneut Krautschneider zur Stelle war und den Ball mit der Breitseite volley in die Maschen zimmerte (62.). Zwei dicke Chancen ließen beide Teams zu Beginn des Schlussdrittels liegen. Tom Jäckel verzog aus kurzer Distanz denkbar knapp (67.), Julian Grell setzte das Spielgerät aus spitzem Winkel an den Außenpfosten (73.). In Minute 85 machte dann Kevin Fery - nach Zusammenspiel mit Joker Simon Häcker - den Deckel auf die Partie und eröffnete den Schweinfurter Feierreigen, der am Sonntag im Siegfall der Bayern-Amateure gegen Fortuna Köln vollends durchstarten könnte. Sollten die Münchner den Platz in der Regionalliga nicht freimachen, muss der FC auf dem Weg zum Klassenerhalt am kommenden Dienstag bzw. Freitag in Relegationsrunde zwei gegen den TSV 1860 Rosenheim antreten.
Schiedsrichter: Florian Badstübner (Windsbach) - Zuschauer: 4.614
Tore: 1:0 Tom Jäckel (21.), 2:0 Steffen Krautschneider (27. Foulelfmeter), 2:1 Dominik Grader (51.), 3:1 Steffen Krautschneider (62.), 4:1 Kevin Fery (85.)








Relegation zur Regionalliga Bayern


Wer qualifiziert sich für die Regionalliga Bayern-Saison 2014/15?

  • Die bayerischen Direktabsteiger aus der 3. Liga (1)
  • Die Regionalligateams auf den Plätzen 2 bis 14 (13)
  • Die Direktaufsteiger aus der Bayernligen Nord/Süd (2)
  • Der bayerische Verlierer der Aufstiegsrunde zur 3. Liga (0-1)
  • Die Sieger der Relegation zur Regionalliga Bayern (1-2)

(Soll-)Teilnehmerzahl 2014/15: 18 Vereine

Relegations-Szenario: Sollte sich der FC Bayern München II in der Relegation zur 3. Liga durchsetzen, spielen die beiden Regionalliga-Abstiegsreleganten mit den beiden Bayernliga-Spitzenteams um zwei freie Regionalliga-Plätze. Scheitern die Bayern-Amateure in der Drittliga-Relegation, spielen die vier Releganten zur Regionalliga Bayern 2014/15 um nur einen freien Platz.


Wie läuft die Relegation zur Regionalliga Bayern (4. Spielklassenebene) ab?
(4 Mannschaften spielen um 1 oder 2 Plätze)
(mit Hin- und Rückspiel im Europapokal-Modus*)


Relegation - 1. Runde - Hinspiele: (Dienstag, 27. Mai)
Spiel 1: FC Pipinsried - TSV 1860 Rosenheim 2:2 (1:0)
Spiel 2: TSV Aubstadt - 1. FC Schweinfurt 05 2:3 (0:2)

Relegation - 1. Runde - Rückspiele: (Freitag, 30. Mai)
Spiel 1: TSV 1860 Rosenheim - FC Pipinsried 1:0 (0:0) (Hin: 2:2)
Spiel 2: 1. FC Schweinfurt 05 - TSV Aubstadt 4:1 (2:0) (Hin: 3:2)


Relegation - 2. Runde: (falls nötig - Hin: Die, 3. Juni - 18:30 Uhr / Rück: Fr, 06. Juni - 18:30 Uhr)
Spiel 3: TSV 1860 Rosenheim - 1. FC Schweinfurt 05

(Der TSV 1860 Rosenheim besitzt - gemäß geloster Reihenfolge - Heimrecht im Hinspiel.)





Vorschau - die Erstrunden-Rückspiele:


Einen packenden Relegationsfight werden sich der 1. FC Schweinfurt 05 und der TSV Aubstadt auch im Rückspiel liefern. F: Scheuring


TSV 1860 Rosenheim - FC Pipinsried
(Bilanz: 10 Siege TSV - 4 Remis - 7 Siege FCP - Hin: 2:2)*
Entschieden ist in diesem Duell noch nichts. Leicht im Vorteil ist der Regionalligist aus Rosenheim, dem aufgrund seiner beiden auswärts erzielten Treffer schon schon ein 0:0 oder ein 1:1 zum Weiterkommen reichen würde: "Wir haben in Pipinsried mit dem späten Ausgleichstor in der Nachspielzeit natürlich etwas Glück gehabt", gesteht Sechzig-Coach Thomas Siegmund ein, der sein Team zusammen mit seinem Trainerkollegen Patrik Peltram auch aufs Rückspiel bestens vorbereitet. Die Rosenheimer, die schon in Pipinsried über weite Strecken das Spiel bestimmt haben, müssen im Rückspiel nur ihre Chancenauswertung verbessern. "Wir hatten Möglichkeiten für vier oder fünf Tore. Es hätte auf jeden Fall auch 3:3 oder 4:4 ausgehen können", weiß Siegmund. Sein Mitstreiter Patrik Peltram sagt: "Ein 2:2-Unentschieden ist ein trügerisches Ergebnis. Deshalb spielen wir auf Sieg und nicht auf Ergebnis. Wir haben unsere Erkenntnisse aus dem Hinspiel im Trainerteam ausgewertet und werden deshalb gut vorbereitet ins Rückspiel gehen. Wir haben jetzt ein Heimspiel vor der Brust und gehen - aufgrund der zuletzt starken Leistungen in den vergangenen Heimspielen - mit großem Selbstvertrauen und viel Leidenschaft in dieses Spiel." Die Pipinsrieder, die am Dienstagabend keineswegs enttäuschten und den Rosenheimern Paroli bieten konnten, verspielten einen 2:0-Vorsprung: "Das war natürlich etwas ärgerlich. Aber wir sind auswärts stark und ich sehe uns daher am Freitag nicht chancenlos", sagt der Pipinsrieder Spielertrainer Tobias Strobl. Immerhin hat der FC Pipinsried in der Liga acht Auswärtsspiele gewonnen und nur fünf verloren bei einem positiven Torverhältnis von 26:19 in 17 Partien. "Wir sind auswärts immer für mindestens ein Tor gut", macht Strobl seinem Team Mut. Personell wird sich bei beiden Teams nichts ändern. Schiedsrichter der Partie ist Michael Emmer aus Niederbayern.



1. FC Schweinfurt 05 - TSV Aubstadt
(Bilanz: 4 Siege S05 - 1 Remis - kein Sieg TSV - Hin: 3:2)*
Ein echtes Highlight vor vielen Zuschauern steht den Schweinfurtern im unterfränkischen Derby gegen den TSV Aubstadt ins Haus. Nachdem es im letzten Heimspiel der Schweinfurter zur Anwendung von Pyrotechnik gekommen ist, muss seitens der Verbandes wieder besonders auf die Sicherheit geachtet. Die sportliche Ausgangslage ist klar: Der Regionalligist aus Schweinfurt, der noch nie gegen den TSV Aubstadt verloren hat, ist mit 3.2 im Vorteil. Auch wenn die Schnüdel vor allem in Halbzeit zwei um den Erfolg bangen mussten. Der Schweinfurter Trainer Gerd Klaus, der im Hinspiel Ex-Kapitän Florian Hetzel mit Rot verloren hat, ist sich der Lage bewusst: "Wir sind noch nicht durch. Ich erinnere nur an die Ereignisse im Relegations-Rückspiel zur zweiten Liga zwischen Bielefeld und Darmstadt, als Darmstadt im Rückspiel auswärts zwei Tore aufholen konnte." Die Gastgeber werdeb noch einmal alles in die Waagschale werfen müssen, um dieses Duell zu sichern. Der TSV Aubstadt hat im Hinspiel eine gute Leistung abgeliefert und konnte den Platz trotz der knappen Niederlage erhobenen Hauptes verlassen. Vor allem in der zweiten Halbzeit beherrschten die Grabfelder zeitweise das ranghöhere Team. Ein Unentschieden wäre durchaus möglich und auch verdient gewesen. Nun gilt es im Rückkampf die Lehren zu ziehen und die Chance auf den Aufstieg zu nutzen. "Mit unserem Spiel an sich war ich sehr zufrieden. Wenn wir auch im Willy-Sachs-Stadion so couragiert auftreten, bin ich guten Mutes. Wir haben die Fehler der Schweinfurter erkannt", zog TSV-Coach Josef Francic nach dem Hinspiel Zwischenbilanz. Bis auf die Sperre von Florian Hetzel bei den Gastgebern hat sich die Personallage nicht geändert. Schiedsrichter in dieser Partie ist Florian Badstübner aus Mittelfranken.


Aufrufe: 030.5.2014, 20:55 Uhr
D. Meier / zisAutor