2024-04-25T10:27:22.981Z

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Bezirksspielleiter Richard Sedlmaier hat sich intensiv mit der Reserve-Problematik beschäftigt  F: Kuczera
Bezirksspielleiter Richard Sedlmaier hat sich intensiv mit der Reserve-Problematik beschäftigt F: Kuczera

Pilotprojekt: Das sind die Pläne für den Reservespielbetrieb

Neuerungen zur kommenden Saison: Neuner-Teams bei Personalnot möglich +++ Test: Pro Kreis soll mindestens in einer Liga die Reserve erst nach dem Hauptspiel antreten

Am vergangenen Wochenende tagte die niederbayerische Fußballspitze im Rahmen ihrer Mitarbeiter-Versammlung in Bad Griesbach. Dabei beschloss das Gremium unter anderem zur neuen Saison Änderungen im nicht-aufstiegsberechtigten Herrenspielbetrieb vorzunehmen. Bei Personalnot haben die Klubs künftig die Möglichkeit, im Modus Neun gegen Neun anzutreten. Zudem wird es in Sachen Anstoßzeit ein Pilotprojekt geben.

In jedem der vier Fußballkreise wird der jeweilige Kreis-Spielleiter mindestens eine Liga festlegen, in der die nicht-aufstiegsberechtigte Reserve nach dem Hauptspiel des aufstiegsberechtigten Teams ran muss. Je nach Spielmonat gibt es festgelegte Anstoßzeiten, zu denen die Spiele spätestens beginnen müssen. In der Winterzeit haben die Klubs die Möglichkeit, das Reservematch wieder wie bisher üblich als Vorspiel auszutragen. Damit kommen Klubs, die kein Flutlicht haben, nicht in die Bredouille. "Es ist uns klar, dass es nicht sinnvoll ist, wenn das Hauptspiel, wegen der beispielsweise im November sehr früh eintretenden Dunkelheit, schon zur Mittagszeit angepfiffen werden müsste", erklärt Bezirks-Spielleiter Richard Sedlmaier, der sich intensiv mit der Problematik nicht-aufstiegsberechtigter Herrenspielbetrieb beschäftigt hat. "Wir hatten allein in der letzten Saison in Niederbayern im Reservespielbetrieb 271 Spielausfälle. Im Bezirks-Spielausschuss haben wir uns Gedanken gemacht, wie man der vorhandenen Problematik gegensteuern kann. Wir probieren jetzt die Neuerungen aus und wollen den Vereinen nichts diktieren. Ich wünsche mir, dass die Klubs ohne Vorbehalte an die Sache rangehen und sich dann ihre Meinung bilden."

Sedlmaier: »Die Neuerungen sollen es den Klubs leichter machen.«


Sollten sich zwei Teams einigen, im Neun gegen Neun gegeneinander anzutreten, muss das am Vortag bis spätestens 15 Uhr vereinbart werden. Das Spielfeld soll im Optimalfall verkleinert werden. "Wenn der Heimverein über kein tragbares Tor verfügt, kann jedoch auch über den ganzen Platz gespielt werden", informiert Sedlmaier. Den im Pilotprojekt angedachten Anstoßzeiten kann der Ihrlersteiner viel Positives abgewinnen: "Wenn die Ersatzspieler beispielweise nur 15 Minuten gespielt haben, können sie problemlos das ganze Spiel in der Reserve machen und kommen auf ihre Spielzeit. Das dürfte im Sinne jedes Fußballers sein. Macht die Reserve das Vorspiel, ist es bei vielen Vereinen so, dass vielleicht die Nummer 14 der aufstiegsberechtigten Mannschaft eine Halbzeit in der Reserve ran darf und die anderen Ersatzspieler verständlicherweise geschont werden." Die angedachten Maßnahmen rechtfertigt Sedlmaier sehr sachlich: "Es geht uns einzig und allein darum, den Reservespielbetrieb aufrecht zu erhalten. In vielen Vereinen ist es so, dass AH-Spieler an manchen Wochenenden doppelt spielen müssen, um überhaupt noch eine Mannschaft auf die Beine zu bekommen. Die Neuerungen sollen es den Klubs leichter machen. Natürlich ist es schöner, wenn die Reserven im normalen Elf gegen Elf spielen können. Bevor ein Spiel abgesagt werden muss, ist es aber zweifellos besser, wenn zur Not Neun gegen Neun gespielt wird." In der neuen Saison werden die Pilotprojekte in Angriff genommen. Ist die Resonanz positiv, werden die Anstoßzeiten zur Spielzeit eventuell 2018/2019 in allen nicht-aufstiegsberechtigten Ligen eingeführt.

Aufrufe: 014.3.2017, 14:15 Uhr
Thomas SeidlAutor