Pilipovic: "Haben unseren Bonus bereits verspielt"

BZ: Acht Punkte beträgt bereits der Rückstand auf den Tabellenführer SV Spielberg. Wie schätzen Sie die Chancen ein, das noch aufholen zu können?

Pilipovic: Unnötigerweise haben wir in den letzten drei Spielen vor der Winterpause geschwächelt und sechs Punkte verschenkt. Nichtsdestotrotz sind noch 15 Spiele und 45 Punkte zu vergeben. Für alle Mannschaften aus dem Vorderfeld gibt es noch schwere Spiele, in denen sie sich aufreiben werden. Jetzt haben wir die Position eines Jägers, die Gejagten waren wir ja schon, das hat der Mannschaft aber nicht so geschmeckt. Ich glaube die Mannschaft fühlt sich etwas wohler, wenn sie aus der zweiten Reihe angreift.

BZ: In der Winterpause hat Erich Sautner das Team verstärkt, quasi ein Königstransfer. Unterstreicht der BSC damit seine Aufstiegsambitionen?

Pilipovic: Das war Zufall, dass er zu uns gekommen ist. Er kommt hier aus Südbaden und wurde, wie viele unserer Spieler, beim SC Freiburg ausgebildet. Er hat ausdrücklich den Wunsch geäußert, nach Südbaden zurückzukommen, da er hier eine Ausbildung machen will. Wir freuen uns alle, da wir mit ihm einen sehr guten Spieler bekommen haben.

BZ: Sautner ist nicht der einzige Neue in diesem Winter.

Pilipovic: Ergil Alihoxha, der zuletzt beim Freiburger FC spielte, kannte ich schon als kleinen Jungen. Damals war ich sein Stützpunkttrainer. Schon vor der Runde wollte er sich uns anschließen, da war aber unser Budget voll. Mit den beiden, Sautner und Alihoxha, haben wir zwei technisch sehr begabte Spieler, die gut in unser Konzept passen.

BZ: Auch auf der Torwartposition musste nach dem Ausfall von Timo Burgert reagiert werden. Sehen Sie sich da gut genug aufgestellt?

Pilipovic: Ich denke schon, dass wir da gut aufgestellt sind. Dennis Müller ist ein sehr guter Keeper. Bei dem reaktivierten Mario Neumann wissen wir, was wir an ihm haben.

BZ: Aber zur nächsten Saison müssen Sie auf der Position tätig werden.

Pilipovic: Da laufen bereits Gespräche mit einem Torwart.

BZ: Durch den Zugang von Sautner besteht nun ein Überangebot an offensiven Mittelfeldspielern. Befürchten Sie dadurch Ärger im Team?

Pilipovic: Bei mir gibt es keinen Ärger. Sicher gibt’s den einen oder anderen, der mehr spielen will. Jeder wird seine Chance bekommen. Die Breite des Kaders ist wichtig, da reichen nicht sieben acht, Spieler. Ausfälle wird es immer geben.

BZ: Wie zufrieden sind Sie mit der Vorbereitung?

Pilipovic: Die Trainingsbeteiligung war gut, auch die Ergebnisse konnten wir positiv gestalten. In einigen Spielen hätten wir zu Null spielen müssen, mit der defensiven Stabilität der Mannschaft bin ich deshalb noch nicht ganz zufrieden.

BZ: Gegen Friedrichstal sind Sie am Samstag quasi zum Siegen verdammt, wenn Sie den Anschluss nicht verlieren wollen.

Pilipovic: Das sehe ich auch so, und das habe ich die Woche den Jungs auch so gesagt. Wir haben unseren Bonus bereits verspielt. Es gibt nun kein Pardon mehr für uns. Jedes Spiel ist für uns ein Endspiel. So werden wir auch in jedes Spiel gehen müssen. Wir müssen immer unsere maximale Leistung abrufen, um die maximale Punkteausbeute holen zu können.

Zur Person: Milorad Pilipovic (56), übernahm im vergangenen April den Bahlinger SC und rettete die Kaiserstühler vor dem Abstieg aus der Oberliga. Nun will der Ex-Profi bei seiner zweiten Amtszeit auf der Ponderosa um den Meistertitel mitspielen.