Philipp Langer ist Torschützenkönig

Jens Hawel ist immer noch ein bisschen enttäuscht. Der Torjäger des TSV Nieukerk hatte sich am dritten Spieltag der abgelaufenen Saison an die Spitze der Ballermann-Wertung der Rheinischen Post und der Volksbank an der Niers gesetzt und diese bis Anfang Mai verteidigt. Doch dann verletzte sich der Kreisligaspieler und musste bis zum Ende der Saison von der Bank aus zusehen, wie Philipp Langer und Stefan Ketzer an ihm vorbeizogen. Hawel wird letztlich Dritter mit 32 Punkten.

Torschützenkönig hingegen ist Philipp Langer vom SV Sevelen mit 31 geschossenen Tore. Der 21 Jahre alte Issumer befand sich die gesamte Saison über in Lauerstellung und wartete auf seine Chance. Und die bekam er dann letztlich auch. "Wenn Jens fit geblieben wäre, wäre es bedeutend enger geworden", sagt Langer.

So aber verbesserte sich der Vorjahresdritte um zwei Plätze. "Ich freue mich über den Sieg der Torjägerkanone, allerdings ist es nicht allein mein Verdienst. Mein Team hat mich dabei sehr gut unterstützt", sagt der Kicker des SV Sevelen und fügt bescheiden hinzu: "Für mich ist vor allem wichtig, dass mein Team den Klassenerhalt geschafft hat und ich mit dazu beigetragen habe."

Für die kommende Saison allerdings hofft Langer, "dass wir nicht nur drinbleiben, sondern auch oben in der Tabelle mitspielen können." Und in Sachen Torjägerkanone – den ersten Platz will der Groß- und Außenhandelskaufmann verteidigen und mindestens genauso viele Treffer erzielen wie 2012/13.

Zehn Punkte hinter Langer landete letztlich Stefan Ketzer und belegt Platz zwei. "Philipp ist ein Freund von mir. Deshalb war es für mich ein besonderer Anreiz, ihn noch einzuholen", sagt der Issumer. Doch das gelang letztlich nicht. Doch Ketzer bleibt selbstkritisch: "Trotz der 36 Tore war es nicht meine beste Saison. Ich bin nicht so zufrieden mit meiner läuferischen Leistung", sagt der 21-Jährige.

Das bemängelte auch sein Trainer Hans-Gerd Brouwers. "Es ist ein sehr guter Mann, allerdings ist er oftmals zu faul. Sonst hätte er sicherlich mindestens 50 Tore geschossen", sagt Brouwers. Doch Ketzer verspricht Besserung: "Ich will nächste Saison wieder richtig angreifen – und auch um die Torjägerkanone kämpfen", sagt der Issumer. Unterstützt wird er dabei etwa von Bruder Sebastian. "Ich gebe meinem Bruder immer schöne Vorlagen, die er dann verwandeln soll. Somit habe ich dann auch was dazu beigetragen" sagt dieser. "Ich würde ihm den Titel gönnen."

Den Ballermann aus der Hand gegeben hat hingegen Jens Hawel. Obwohl der 22-Jährige vom TSV Nieukerk ihn fest umklammert hatte und niemand mehr wirklich glaubte, dass sich daran noch etwas ändern würde, machte ihm ein Muskelriss am Bauch einen Strich durch die Rechnung.

Hawel ist enttäuscht. "Ich hätte sicherlich noch ein paar Tore geschossen, und der Abstand zu Philipp war auch groß genug", sagt der Aldekerker, der nach vier Jahren beim TSV nun zum FCA zurückkehrt. "Das ist ein großer Sprung in die Bezirksliga, aber die Aldekerker kennen mich", sagt Hawel.

Das TSV-Trainergespann Lars Allofs und Simon Stulier hingegen lassen den Torjäger nur ungerne gehen. "Er ist ein guter Mann", sagt Stulier. Doch Hawel sucht nun eine neue Herausforderung. Zudem will er wieder um den Ballermann kämpfen, "auch wenn man in der Bezirksliga nicht so viele Tore schießen kann", sagt Hawel, "aber dafür zählen sie dann anderthalbfach."