2024-04-23T06:39:20.694Z

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Philipp Brouwers entscheidet das Derby

SVS behält im Stadt-Derby in der Landesliga die Oberhand

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Der SV Straelen besiegt vor 500 Zuschauern den Lokalrivalen Sportfreunde Broekhuysen mit 1:0. Der favorisierte Gastgeber biss sich lange Zeit an der gut organisierten Abwehr des Aufsteigers die Zähne aus.
Die Mehrheitsverhältnisse auf der Tribüne des Stadions an der Römerstraße waren eindeutig. Wenigstens zwei Drittel der rund 500 Besucher des Landesliga-Derbys zwischen dem SV Straelen und den Sportfreunden Broekhuysen drückten dem Dorfverein die Daumen und sorgten für eine tolle Stimmung. Das half am Ende nichts - die sportlichen Kräfteverhältnisse in der Blumenstadt bleiben gewahrt.

Unter dem Strich feierte der SV Straelen einen etwas schmeichelhaften 1:0 (1:0)-Arbeitssieg und verbesserte sich damit auf den sechsten Tabellenplatz. Für die wackeren Sportfreunde ist das Abenteuer Landesliga hingegen wahrscheinlich nur von kurzer Dauer. Sechs Punkte aus der Hinserie - das ist einfach zu wenig, um den Klassenerhalt noch einmal ernsthaft in Angriff nehmen zu können.

Dabei demonstrierten die Sportfreunde erneut, dass sie in der Klasse durchaus mithalten können. Mit einer dicht gestaffelten Abwehr brachten die Gäste den SV Straelen fast an den Rand der Verzweiflung. Und tauchten gelegentlich gefährlich im gegnerischen Strafraum auf. Erstmals in der 13. Minute, als Mark Schmalz den Ball von der rechten Strafraumseite aus am langen Pfosten vorbei setzte.

Auf der anderen Seite hatte der Broekhuysener Keeper Tobias Bachor in der 18. Minute das Glück des Tüchtigen. Der Straelener Verteidiger Daniel Lukaschek zog aus fast 40 Metern Distanz einfach einmal ab - Bachor hätte sich den Flatterball um ein Haar ins eigene Netz gefaustet. Nur 120 Sekunden später war Bachor auf dem Posten, als er einen Freistoß von SVS-Kapitän Timo Hoffstadt über die Latte lenkte. Der Gastgeber hatte jetzt seine stärkste Phase. In der 23. Minute verlängerte Sebastian Clarke den Ball per Kopf ins Tor, doch Schiedsrichter Stefan Pakusch entschied auf Abseits - eine umstrittene Entscheidung.

Abgesehen von Distanzschüssen von Nick Meyer und Erdi Ezer, die ihr Ziel jeweils deutlich verfehlten, beschränkten sich die Sportfreunde darauf, das 0:0 über die Runden zu bringen. Und dennoch hätte der Vorletzte Sekunden vor der Pause in Führung gehen müssen. Denn plötzlich war sie da, die ersehnte Großchance. Nach Zuspiel von Erdi Ezer eilte Benedikt Peun auf das Straelener Tor zu, doch Keeper Marian Gbur bewahrte seine Mannschaft mit einer Glanzparade vor dem drohenden Rückstand. Den Abpraller vertändelte zu allem Überfluss auch noch Holger Jansen - die Fangemeinde in Grün und Weiß raufte sich die Haare.

"Ich bin mir nicht sicher, ob der SV Straelen sich davon erholt hätte, wenn wir in dieser Szene in Führung gegangen wären", meinte Sportfreunde Spielertrainer Marc Kersjes nach der Begegnung. Nach dem Seitenwechsel fiel den Grün-Gelben nicht mehr viel ein. Die Kreativ-Abteilung im Mittelfeld hatte offenbar geschlossen. Mit langen Flankenbällen war gegen die beiden Viererketten des Gegners einfach nichts zu machen - SVS-Präsident Hermann Tecklenburg schüttelte mit zunehmender Spieldauer immer häufiger konsterniert mit dem Kopf.

In der 80. Minute bot sich den Sportfreunden die zweite Großchance. Der eingewechselte Pascal Sell eilte auf der rechten Seite auf und davon und flankte präzise in den Strafraum. Dort lauerte der frei stehende Erdi Ezer, traf aber den Ball nicht richtig. "Den hätte ich machen müssen", ärgerte er sich nach dem Schlusspfiff.

Als alles für eine Derby-Nullnummer sprach, schlug der Favorit doch noch zu. In der 86. Minute schlug Dominik Idel, der kurz zuvor erst für Fabian Hermens in die Partie gekommen war, den Ball in den Strafraum. Dort schraubte sich Philipp Brouwers hoch und setzte den Ball per Kopf unhaltbar zum 1:0 in den Winkel - der SV Straelen bleibt die sportliche Nummer eins im Fußball-Gelderland.

Aufrufe: 030.11.2014, 22:28 Uhr
RP / Volker HimmelbergAutor