Pflichtsieg vor dem Fest

Die Maurermeister von Saar 05 Saarbrücken wurden ihrem Ruf anfangs auch in Trier gerecht. Hinten eine Fünfer-Abwehrreihe mit drei Innenverteidigern, davor ein Vierer-Mittelfeld und vorne Felix Dausend als Alleinunterhalter – mit dieser defensiven Marschroute ging das abgeschlagene Schlusslicht in die Partie vor 2528 Zuschauern im Moselstadion.

Möglichst lange kein Gegentor kassieren – das war das Ziel der Gäste. Der Plan ging nicht auf. In der 14. Minute erzielte Oliver Laux sein erstes Saisontor für die Eintracht. Nach Vorlage von Patrick Lienhard, der in Abwesenheit von Kapitän Michael Dingels (zunächst nur Ersatzmann wegen einer Rippenprellung), „Vize“ Torge Hollmann (ebenfalls lange auf der Bank) und Christian Telch (Gelbsperre) die Spielführerbinde trug, war er aus zehn Metern erfolgreich.

Wer dachte, die Führung würde dem SVE gänzlich in die Karten spielen, sah sich aber getäuscht. Trier behielt ein Übergewicht, verlor in mehreren Aktionen aber den Faden. Der Zug zum Tor ging flöten. Saarbrücken bewegte sich zudem mehr und mehr aus seinem Schneckenhaus, ohne jedoch die Eintracht-Abwehr vor ernsthafte Probleme zu stellen.

Viele hohe Bälle bestimmten das Bild nach der Trierer Führung bis zu Halbzeit – und das auf einem arg mitgenommenen Rasen, der ein Kurzpass-Spiel nicht gerade beförderte.

Eintracht-Trainer Peter Rubeck reagierte auf den Saarbrücker Abwehrriegel, indem er neben Christopher Spang keinen zweiten Sechser ins Mittelfeld stellte. Stattdessen sollten in vorderster Linie Benedikt Koep, Christoph Anton, Daniel Hammel und Lienhard Lücken reißen.

Nach der Pause hatten beide Mannschaften kaum gefährliche Szenen vor dem gegnerischen Tor. Trier verwaltete die knappe Führung. Den Gästen - obwohl teilweise sogar optisch überlegen - fehlten ebenfalls Konsequenz und Präzision in den Aktionen. 20 Minuten vor dem Ende kam Dingels für Hammel aufs Feld – eine Maßnahme, um das 1:0 zu halten.

In der Schlussphase schwächte sich Saarbrücken mit zwei unnötigen Gelb-Roten Karten – Nutznießer war Dennis Gerlinger, der in der Nachspielzeit infolge der Hinausstellung von Johannes Britz einen Freistoß aus 18 Metern direkt ins Tor zirkelte (90./+2).

Trier überwintert damit auf jeden Fall auf einem Aufstiegsrelegationsplatz. Ob auch auf Platz eins, hängt vom Mannheimer Ergebnis am Sonntag im Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim II ab.

Spiel-Statistik:

Eintracht Trier: Keilmann – Fiedler, Laux, Buchner, Müller – Garnier (84. Hollmann), Spang, Anton (81. Gerlinger) – Lienhard, Hammel (70. Dingels), Koep

Saar 05 Saarbrücken: Birkenbach – Gornik, Britz, Eggert, Seibert, Simon – Anton (73. Fritz), Engel, Cissé (77. Singh), Schug – Dausend

Tore: 1:0 Laux (14.), 2:0 Gerlinger (90./+2)

Schiedsrichter: Florian Götte

Zuschauer: 2528

Gelb-Rote Karten: Eggert (84.), Britz (90./+1)

Stimmen zum Spiel:

Peter Rubeck, Trainer Eintracht Trier: Mir ist nach Spiel ein Stein vom Herzen gefallen. Hätte Saar 05 schon seit längerer Zeit so gespielt wie heute, hätte die Mannschaft einige Punkte mehr. Von daher bin ich froh, dass wir jetzt schon zwei Mal gegen das Team gespielt haben. Es war mehr als schwer, heute zu spielen. Wir mussten heute gewinnen, egal wie.

Timon Seibert, Trainer Saar 05 Saarbrücken: Für Trier läuft es optimal. Da muss ich den Hut vor ziehen. Gratulation an Peter Rubeck und sein Team, das ehrliche und harte Arbeit leistet. Vor allem in den ersten zehn Minuten des Spiels hat man den Unterschied zwischen uns und Trier gesehen. Wenn ich dann auch noch die Entstehung zum 0:1 sehe, wachsen mir weitere graue Haare. Mitte der ersten Halbzeit haben wir besser ins Spiel gefunden. Die zweite Halbzeit war dann recht ausgeglichen. Aber wir schaffen es nicht, vor dem Tor zwingend zu werden.

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