2024-04-25T10:27:22.981Z

Ligabericht

Pfeddersheimer Serie reißt

OBERLIGA Nach sechs Siegen: Trainer Hess mit dem Auftritt der TSG beim 0:2 in Gonsenheim nicht einverstanden

MAINZ. Seit jeher Jahren verliest Hans Walter Sans am Mainzer Wildpark die Mannschaftsaufstellungen seines SV Gonsenheim. Und nicht selten gibt der Zweite Vorsitzende des Fußball-Oberligisten auch ein paar gute Tipps oder Aufmunterungen an seinen Mannen weiter: „Wir brauchen den Dreier dringender als die TSG Pfeddersheim“, hallte es zu den rund 150 Zuschauern über den Kunstrasenplatz. „Also lasst es krachen, ihr Blauen.“ Die Tabellenelfte ließ sich nicht lumpen und gewann das Rheinhessenderby verdient mit 2:0 (1:0).

Immerhin kamen die Gäste um Trainer Norbert Hess mit der Empfehlung von sechs Siegen in Folge in die Landeshauptstadt. Doch vor allem in der ersten Halbzeit fand fast ausschließlich der SV Gonsenheim statt. Stark offensiv ausgerichtet spielten sich die Mannen um Chefcoach Jörg Jansohn und seinen im Sturm unermüdlich ackernden Co-Trainer Babak Keyhanfar zahlreiche Chancen heraus. Schon mit der ersten Top-Möglichkeit wurden die „Blauen“ fündig: Joseph Meier warf den Ball ein und in den Querpass von Keyhanfar spritzte Sturmpartner Arif Güclü - 1:0 in der 16. Minute.

Der Gonsenheimer Stefano Pennella scheiterte nach einem Solo frei vorm herauslaufenden Gäste-Torwart Thorsten Müller (28.). Was folgte, war die einzig klare Chance der Wormser in der ersten Hälfte: Aber der tückische Flachschuss von Sebastian Schulz strich haarscharf vorbei (32.). Dann waren wieder die Gastgeber am Drücker und waren dem 2:0 deutlich näher als die Angereisten dem Ausgleich: Erst hielt TSG-Torwart Müller einen fulminanten Pennella-Freistoß, auch wenn er den Ball erst im Nachfassen unter Kontrolle bekam (39.). In der nächsten Szene wehrte Müller eine Großchance von Keyhanfar ab (40.). Weitere Ecken der Gastgeber waren Ausdruck der Überlegenheit - wenn es auch zur Pause nur 1:0 stand.

Gleich nach Wiederbeginn hatten die Pfeddersheimer ihre stärkste Phase und drängten verheißungsvoll auf den Ausgleich. Fast wäre dieser Kevin Gotel geglückt. Aber er fand nach einem feinen Solo seinen Meister in SVG-Torhüter Yo Yamaguchi (48.). Das war es dann aber mit der Herrlichkeit der Gäste - obgleich Norbert Hess schon früh offensiv gewechselt hatte.

Dann hielt Gonsenheims Pennella einfach mal vom rechten Strafraumeck flach drauf: Torwart Müller bekam den Ball erst zu fassen. Doch dann rutschte ihm das Spielgerät doch noch ins Netz - ein krasser Torwartfehler, für diesen Topmann ungewöhnlich - 2:0, die Entscheidung (80.). Obwohl die Kräfte der Platzherren schwanden, machten die Gäste nichts daraus. Ihre Großchance in der Nachspielzeit durch den Kopfball des eingewechselten Marcel Edel, der am glänzend parierenden Yamaguchi scheiterte, hätte allenfalls eine Ergebniskosmetik bedeutet.

„Unsere Taktik im 3-5-2-System ist aufgegangen“, freute sich SVG-Trainer Jansohn. Obwohl die Gäste konsequent verteidigt hätten, seien die Seinen zu zahlreichen Torchancen gekommen. „Der Sieg war verdient.“ Hess, bemängelte: „Wir haben alles vermissen lassen, was wir in den erfolgreichen Wochen zuvor erreicht hatten. Wir haben einfach einen Schritt weniger gemacht und sind im ganzen Spiel nicht hingekommen. Wir waren gar nicht auf dem Platz.“ Aber: „Vielleicht war das auch ein Schlag für uns, dass wir wieder wach werden...“

TSG Pfeddersheim: Müller - Schittenhelm, Litzel, Tillschneider, Ludwig - Bräuner, Klotz (82. Edel) - Aztekin (53. Seyfert), Krist, Schulz (61. Kaster) - Gotel.

Aufrufe: 02.11.2014, 20:28 Uhr
Martin GebhardtAutor