Pfaffenweiler besiegt Kirchzarten

Für VfR-Coach Stefan Licklederer war es "der lang ersehnte Sieg". Nach welchem es bis zur 70. Minute gar nicht aussah. Zu jenem Zeitpunkt hätte der findige Journalist die Partie eher mit den Worten "Geschenke für das Geburtstagskind" betitelt. Denn die Abwehr der Platzherren erwies sich in vielen Situationen als nicht allzu sattelfest, wovon der Jubilar in den Reihen des SVK - Jan Käfer - gleich dreimal profitieren konnte.

"Uns unterlaufen noch immer zu viele einfache Fehler", kommentierte Licklederer das Geschehen der ersten Halbzeit. "Ich habe es schon einmal gesagt: Der Abstiegskampf wird im Kopf entschieden. Und in der ersten Halbzeit waren wir viel zu ängstlich." Immer wieder lud die VfR-Defensive die Gäste zu Angriffen ein, die Kirchzartener nahmen die Geschenke aber zunächst nicht an.

In der 25. Minute stellte Philipp Irmler den Spielverlauf auf den Kopf, als er einen energischen Angriff mit einem Kullerball abschloss, der vom Pfosten zum 1:0 ins Tor ging. Die Führung sorgte nicht für Ruhe, und nach einem Freistoß von SVK-Spielertrainer Maxhun Haxhija köpfte Jan Käfer zum Ausgleich ein. Allerdings hatten auch die Gäste bemerkt, dass sie nicht unverwundbar waren und agierten einige Male unglücklich: So rutschte Patrick Fischer als spielender Torwart auf dem nassen Rasen aus (38.), oder die Abwehr unterschätzte einen weiten Ball (42.) - beide Situationen brachten Janek Bach in gute Schussposition, seine Abschlüsse landeten aber deutlich über dem Tor.

Nach dem Seitenwechsel brachte Bach die Einheimischen mit einem cleveren Heber über Fischer erneut in Front. Die Führung hielt allerdings gerade zwei Minuten, dann schenkte die VfR-Abwehr - ohne groß bedrängt worden zu sein - den Ball her, und wiederum Jan Käfer bedankte sich mit dem 2:2. Auf Vorlage von Benjamin Faller brachte das Geburtstagskind erstmals die Dreisamtäler in Führung.

Die Personalie, die sich für Pfaffenweiler letztlich auszahlte, war die Einwechslung von Marc Elmlinger: Als Thorsten Dick bei seinem Vorstoß in den Strafraum an SVK-Torwart Fischer scheiterte, war Elmlinger zur Stelle und staubte zum 3:3 ab. Wenig später holte Elmlinger den Strafstoß heraus, den Irmler zum 4:3 nutzte. Den Schlusspunkt setzte Stefano Lai, der aus der Drehung heraus nach einem Einwurf das 5:3 erzielte.

"Ein spektakuläres Spiel für die Zuschauer", sagte Dylan Bamarni vom SVK-Trainerduo, der in den Personalnöten die Ursache für die Niederlage sah: "Wir müssen derzeit auf vielen Positionen improvisieren, da fehlt oft die Eingespieltheit. Die gesamte Defensivleistung war nicht gut, wie schon in der gesamten Rückrunde, uns unterlaufen ständig fatale Fehler - wir erzielen jede Woche zwei, drei Tore, aber häufig reicht es nicht zum Sieg."

Stefan Licklederer gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass der "schmutzige Sieg" seiner Elf Selbstvertrauen verleihe "und wir mutiger in die nächsten Spiele gehen". Wie wichtig der Erfolg war, zeigte sich, als die Ergebnisse von den anderen Plätzen bekannt wurden: Denn Konkurrent SV Mundingen wäre sonst dank des überraschenden 3:1-Erfolges über die SG Prechtal/Oberprechtal schon etwas enteilt.

VfR Pfaffenweiler - SV Kirchzarten 5:3 (1:1)
Tore: 1:0 Irmler (25.), 1:1 Käfer (34.), 2:1 Bach (50.), 2:2, 2:3 Käfer (52., 62.), 3:3 Elmlinger (70.), 4:3 Irmler (77./Foulelfmeter), 5:3 Lai (81.). Schiedsrichter: Schütz (Wehr). Zuschauer: 100.