2024-04-23T06:39:20.694Z

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F: Beckmann
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Peter Streutgens weiß, wie Aufstieg geht

Oberliga-Spielmacher und Landesliga-Torjäger: A-Ligist GSV Geldern hat in Maik Noldes und Kai Rietz zwei neue Hochkaräter in seinen Reihen. Der Trainer bleibt trotz der Verstärkungen auf dem Teppich.

Der GSV Geldern hat zwar am Sonntagmittag erhebliche Probleme, auf der knochenharten Asche am Bahnhof die Abwehr des kleinen Lokalrivalen Rot-Weiß zu knacken. Vieles bleibt gegen den B-Liga-Aufsteiger Stückwerk. Doch es sind Kleinigkeiten, die erkennen lassen, dass die Anhänger des Traditionsvereins in der nächsten Saison an der Mannschaft viel Freude haben werden.
Maik Noldes, Zugang vom Oberligisten TuS Bösinghoven, hat Sachen drauf, die der Fußballfreund ansonsten im Kreisliga-Oberhaus vergeblich sucht. Der kleine Techniker hebelt mit einem Pass aus dem Fußgelenk eine komplette gegnerische Abwehrreihe aus. Wenn seine Mitspieler in Zukunft nicht nur staunen, sondern von den Geniestreichen des 27-Jährigen profitieren, dürfen sich die Gegner auf einiges gefasst machen. Kurz vor Schluss der Vorrunden-Partie um den Voba-Cup hat Noldes die Nase voll und macht's einfach selbst: Mit einem trockenen Flachschuss macht er den 2:1-Arbeitssieg perfekt.

Mit Ozan Karadag, der auf der linken Seite immer wieder das Spiel an sich reißt und Eins-gegen-Eins-Situationen für sich entscheidet, kann Noldes eine Flügelzange bilden, die in der Kreisliga A ihresgleichen sucht. Wenn dann auch noch Kai Rietz, einstiger Landesliga-Torjäger des TSV Wachtendonk-Wankum, die Hoffnungen erfüllt, ist mit dem GSV Geldern unbedingt zu rechnen. Zumal schließlich an der Linie auch noch ein Mann steht, der weiß, wie Aufstieg geht: Peter Streutgens.

Vor drei Jahren hat der mittlerweile 47-jährige Übungsleiter die dritte Mannschaft des TSV Wachtendonk-Wankum in die Kreisliga A geführt. Nur ein Jahr später gelang ihm mit dem GSV Geldern das gleiche Kunststück. Auf Diskussionen über einen möglichen Sprung in die Bezirksliga lässt sich der Unternehmer allerdings in der Vorbereitung nicht ein.

"Wenn man sich einmal anschaut, wie stark die Kreisliga A in der nächsten Saison besetzt ist, dann wäre es doch vermessen, wenn wir uns zum Favoritenkreis zählen", sagt Streutgens, der Aufsteiger SV Rindern und den SV Donsbrüggen als heißeste Anwärter auf den Titelgewinn betrachtet.

Hinzu kommen noch die Bezirksliga-Absteiger Grün-Weiß Vernum, FC Aldekerk, Siegfried Materborn und SV Walbeck. Auch der Vorjahres-Dritte Concordia Goch macht im Voba-Cup von sich reden und schlägt den Bezirksligisten SV Straelen II mal eben mit 8:1.

Und dennoch - wer den GSV Geldern in diesen Tagen beobachtet, erkennt schnell, dass der Trainer einen Plan hat. Peter Streutgens, in seiner aktiven Laufbahn (Alemannia Pfalzdorf, Viktoria Goch, Wachtendonk) eher für die Fleißarbeit in der Defensive zuständig, schätzt das schnelle Spiel über die Flügel. Wenn's optimal läuft, sollen Kai Rietz und sein Sturmpartner Deniz Gencer permanent mit Flanken versorgt werden. Sollte dieses Konzept aufgehen, dürfte jeder Gegner Schwierigkeiten bekommen, etwas Zählbares aus dem Gelderland-Stadion mitzunehmen.

Für Streutgens, der ganz nebenbei auch noch wertvolle Kontakte im Sponsoring-Bereich herstellt, noch Zukunftsmusik. "Es ist doch klar, dass wir Zeit brauchen, um die Neuzugänge zu integrieren. So etwas funktioniert bekanntlich nicht von heute auf morgen", betont der Coach.

Zunächst einmal schaut der Fachmann in Sachen Aufstieg in die andere Richtung - die Verantwortlichen des GSV Geldern sind nach der abgelaufenen Seuchen-Saison aus Schaden klug geworden. Streutgens: "Wir hatten großes Verletzungspech und konnten deshalb nicht bis zum Schluss oben mitmischen. Wir können nur hoffen, dass diese Misere ein Ende hat. Denn sonst kann es in solch einer starken Liga auch schnell einmal eng werden."

Aufrufe: 029.7.2014, 10:00 Uhr
Rheinische Post / Volker HimmelbergAutor