2024-05-10T08:19:16.237Z

FuPa Portrait

Pendler zwischen Insel und Festland

Insulaner Jan Dorenbusch trainiert Sohn Nils beim FC Norden

So manches Mal, wenn Jan Dorenbusch am frühen Morgen an der Reling der Fähre zwischen Norderney und Norden stand, wird er sich gefragt haben: „Was tue ich mir da an?“ Er hat das so nicht gesagt! Und vermutlich wird er stets zu dem Ergebnis kommen, dass es sich lohnt. Es ist der Mühe wert, dreimal in der Woche zwischen Insel und Norden zu pendeln, es war richtig, sich monatelang in einem Hotel einzumieten, es fühlt sich gut an, die Arbeit als selbständiger Zimmermann hintan zu stellen. Es wird sich nicht „auszahlen“ im Wortsinne.

Jan Dorenbusch trainiert die C-Jugend des FC Norden. Die Jungs spielen in der Landesliga. Und da gehört Sohn Nils Dorenbusch auch hin. Auf seiner Heimatinsel spielt seine Altersgruppe in der Kreisklasse. Die bereits mehrfache Berufung zu einem der Niedersächsischen DFB-Stützpunkte zeigt jedoch die Klasse des Nachwuchskickers von der Insel.

Und so machen sich nun seit Jahren Vater und Sohn, Trainer und Spieler, dreimal in der Woche auf den Weg mit der Fähre ans Festland „Die ersten sieben Monate haben wir uns in einem Hotel eingemietet“, erinnert sich Jan Dorenbusch. Denn am gleichen Tag wieder zurückfahren ist zeitlich nicht machbar. „Seit einiger Zeit aber haben wir die Möglichkeit, im Vereinshaus zu schlafen.“

Und so hat sich bei den Dorenbuschs der Rhythmus „Schule – Überfahrt – Training – Übernachtung – Rückfahrt – Schule“ ergeben. Beim Vater wäre das Wort Schule durch Arbeit zu ersetzen.“Es ist nicht immer leicht, den eigenen Betrieb um des Trainings Willen liegen zu lassen“, gesteht Jan Dorenbusch ein. Aber er macht das gerne.

Wohlgemerkt: Es geht ihm nicht darum, den Sohn in den Profifussball zu bringen. „Ich kenne mich ganz gut aus in dem Sport und weiß, wie gering die Chancen sind. Nein, er soll Spaß am Sport haben“, betont er. Und er weiß darum, dass der Mannschaftssport auch eine Bildung für’s Leben ist. „Derzeit kämpfen wir gegen den Abstieg. Das ist ein wichtige Erfahrung für ihn.“
Aufrufe: 01.1.2015, 12:29 Uhr
Albert RohloffAutor