Pelka sorgt für "Karneval in Usingen"

Rund 250 Zuschauer waren gespannt, was das Team von den Muckenäckern so drauf hat. Enttäuscht wurden sie nicht, aber einer mächtigen Geduldsprobe unterzogen. Denn erst in der 80. Minute traf UTSG-Torjäger Tim Pelka mit einer haltbar erscheinenden Direktabnahme zum hoch verdienten 1:0.

Aufseiten der Gastgeber fehlte der rotgesperrte Torwart und Kapitän Jan Eric Dreikausen, für den Björn Voll zwischen den Pfosten stand. Der Blick auf die Aufstellung offenbarte eine prominent besetzte Ersatzbank, wo sich unter anderem einige Stammkräfte der Vorsaison wie Strenkert, Selzer und Bretschneider auch aufgrund ihres urlaubsbedingten Trainingsrückstandes wiederfanden. Bei den Gästen fehlte gleich ein halbes Dutzend Stammspieler, sagte Co-Trainer Philipp Ehmig, der den im Urlaub weilenden Chefcoach Sascha Huy überaus engagiert vertrat.

Die Gastgeber nahmen unter den Augen der Ex-Trainer Leo Caic und Christian Konieczny sowie zahlreicher ehemaliger UTSG-Akteure von Beginn an das Heft in die Hand. Mit einer 4-2-3-1-Formation hatte Usingen die Räume gut besetzt, wirkte aber zunächst nicht in allen Aktionen konsequent. So blieb immer ein Hauch von Gefahr erahnbar, sobald Alsbach den Ball hatte – was jedoch nicht allzu oft der Fall war. Die fehlende Genauigkeit im Passverhalten beider Teams sorgte für viele „Ahs“ und „Ohs“ auf den Zuschauerrängen. Erster Jubel brandete nach 17 Minuten auf, als der vorne wie hinten unermüdlich rackernde UTSG-Spielertrainer Marcel Kopp auf Pelka flankte und der den Ball in die Maschen köpfte. Der Unparteiische entschied jedoch auf Abseits. Die Platzherren fanden nun zumindest offensiv zu mehr Sicherheit, teilweise lief der Ball sehr sehenswert durch die Reihen. Adrian Bitiq und Julian Waschkau verbuchten auch Torschüsse, die aber ohne Ertrag blieben. Die bis dato beste Chance hatte Kopp (30.), der aus der Drehung knapp drüberschoss.

Defensiv wurde Usingen wenig gefordert. Doch mit zwei katastrophalen individuellen Fehlern im Spielaufbau brachte sich die Hinterreihe selbst in die Bredouille. Einzig Björn Voll war es zu verdanken, dass Alsbach kein Tor erzielte. denn zwei Mal kam Marcel Daniel frei an den Ball, und jedes Mal parierte Voll glänzend. Weitere ungenutzte Usinger Chancen folgten, aber auch ein erneuter „Hochrisikopass“, diesmal von Voll selbst. Wieder Daniel schlenzte das Leder aber nur an die Torlatte (45.). Glück für die UTSG, die sich beinahe selbst das Leben schwergemacht hatte.

Nach der Pause bestimmten die Gastgeber weiter klar das Geschehen. Aber auch Alsbach kam zu Möglichkeiten. So nach 59 Minuten, als Sancak nach Frölich-Freistoß am langen Pfosten nur knapp verpasste. Bitiqs Distanzschuss, den FCA-Keeper Mirco Seibel per Faustabwehr klärte (71.), leitete die Schlussphase ein, in der Usingen noch mal zulegte. Pelka traf nur den Innenpfosten (72.) und knallte den Ball auch nach 78 Minuten nach Dörnte-Pass nur an den Pfosten. Sollte es ein Spiel der verpassten Tormöglichkeiten werden? Nein! Denn Pelka belohnte sich in der 80. Minute für seine klasse Leistung. Nach Flanke von Dörnte sorgte der Torjäger mit einer holprigen Direktabnahme für das 1:0, den Auftaktsieg seiner Farben und den „Karneval in Usingen“. Hoch engagiert wurde dieser Vorsprung bis zum Schlusspfiff verteidigt.

Kleiner Wermutstropfen für die UTSG: Zur Pause musste Lars Günther mit einer klaffenden Wunde am Schienbein und einer Knöchelverletzung vom Feld. „Ich hoffe, dass er nicht allzu lange ausfällt“, drückte Spielausschuss-Mitglied Olaf Best seine Sorge aus.

Usinger TSG: Voll; Kaus, Tilger, Bueno Oliva, Kopp, Pelka, Günther (46. Bretschneider), Dörnte, Waschkau (58. Selzer), Wielpütz (76. Strenkert), Bitiq.

FC Alsbach: Seibel; Manga Mbou, Frölich, Sancak, Cezane, May (46. Assmuss), Broll (83. Schäfer), Bender, Bonias, Konjicija, Daniel.

Tor: 1:0 Pelka (80.) – Schiedsrichter: Jantz (Wiesbaden) – Gelbe Karten: Waschkau, Tilger; Bonias, Bender – Zuschauer: 250.