2024-05-02T16:12:49.858Z

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Hält nach Verstärkungen Ausschau: Djuradj Vasic, Trainer und Sportlicher Leiter des SV Wiesbaden. Archivfoto: Rene Vigneron
Hält nach Verstärkungen Ausschau: Djuradj Vasic, Trainer und Sportlicher Leiter des SV Wiesbaden. Archivfoto: Rene Vigneron

Paukenschlag: Andreas Reich wird Vorsitzender

SVW: Rainer Zerbe macht Weg für kurzfristige Wachablösung frei+++Seitz zurück, Thust Beisitzer+++Samstag gegen Seligenstadt

Wiesbaden. Donnernder Paukenschlag beim Fußball-Hessenligisten SV Wiesbaden: Klubchef Rainer Zerbe kündigte im Rahmen der zukunftsweisenden Informations-Veranstaltung vor 67 Mitgliedern am Mittwochabend im NH-Hotel seinen Rücktritt an. Der 62-Jährige macht damit den Weg frei für Andreas Reich. Der Geschäftsführer von Hauptsponsor Kartina TV wird als neuer Vorsitzender kandidieren und sich im Rahmen der für den 10. Dezember anberaumten Mitgliederversammlung zur Wahl stellen. Allerdings in Abwesenheit, weil er an diesem Tag durch eine länger geplante Geschäftsreihe verhindert ist.

Sponsorenvertrag läuft weiter

Einhergehend hat Reich ankündigt, den am 30. Juni 2015 auslaufenden Sponsoren-Vertrag für „mindestens ein weiteres Jahr" zu verlängern. Was nicht heißt, dass er dem SVW nur befristet verbunden bleiben will. Der 43-Jährige versichert vielmehr: „Mein Engagement für den SV Wiesbaden wird so schnell nicht enden."

Seitz wieder Geschäftsführer

Darüber hinaus kehrt Alexander Seitz, der aus beruflichen und familiären Gründen ausgestiegen war, als Geschäftsführer zurück. Als Beisitzer soll künftig der früher in der Versicherungsbranche tätige, mit Andreas Reich seit Jahren bestens bekannte Wolfgang Thust fungieren, der nach dem Finanzkollaps der 1990er-Jahre beim Neuaufbau SVW-Sponsor war. Jetzt sieht er seine Aufgabe in einem anderen Bereich: „Ich war das ganze Berufsleben mit Akquise beschäftigt und will nun Wiesbadener Geschäftsleute für den SVW gewinnen." Sprach es und sagte die in Anlehnung an das Gründungsjahr zahlbaren 1899 Euro für lebenslange Mitgliedschaft beim SV Wiesbaden zu. Auch Andreas Becker, Sohn des früheren SVW-Präsidenten Klaus Becker, stellte diesen Betrag in Aussicht: „Ich hoffe wirklich, dass die Entscheidung von Herrn Reich Sogwirkung hat."

Zerbe und Lokay verdienstvoll

Entscheidend für die personellen Veränderungen im Vorstand war das Rücktrittsangebot von Rainer Zerbe, der den SVW seit dem Frühjahr 2010 führt und in einer schwierigen Phase mit der Unterstützung durch die Mitglieder des „Clubs der Freunde" zur Entschuldung des Vereins beitrug. „Ich habe mir bei der Suche nach weiteren Sponsoren die Hacken abgelaufen und musste letztlich erkennen, dass ich nicht das Potenzial habe, neue zu finden", räumte der 62-Jährige freimütig ein. Zudem hätte Markus Hankammer, Präsident des SV Wehen Wiesbaden, kürzlich ausrichten lassen, dass an Kooperationsgesprächen, die laut Zerbe schon 2011 einsetzten, derzeit kein Interesse mehr bestehe: „Ich habe daraufhin Herrn Reich unter vier Augen gefragt, ob er bereit wäre, den Vorsitz zu übernehmen", schildert Zerbe den Weg hin zur kurfristigen Wachablösung. Zerbes bisheriger erster Stellvertreter Jürgen Lokay , der sich ebenfalls große Verdienste um den SVW erworben hat, scheidet aus persönlichen Gründen aus.

Markus Walter rückt auf

Der künftige geschäftsführende Vorstand ist somit in dieser Besetzung vorgesehen: Andreas Reich (Vorsitz), Michael Goßmann (erster Stellvertreter), Markus Walter (zweiter Stellvertreter/bisher Beisitzer), Bruno Schrep (dritter Stellvertreter), Rainer Wehner (Schatzmeister), Alexander Seitz (Geschäftsführer).

Augenmerk auf Jugendarbeit

Andreas Reich, der zeitweise beim SV Wehen Wiesbaden als möglicher Großsponsor gehandelt wurde, wird nun aber künftig nicht mit Geld um sich werfen, sondern seine Mittel zielgerichtet einsetzen Der fünffache Familienvater erläutert: „Ich brauche zunächst sicher zwei bis drei Monate, um mich einzufinden. Für mich ist es in erster Linie wichtig, Kinder von der Straße zu holen. Mein Vorbild ist in dieser Hinsicht Herr Klee von Biebrich 02. Innerhalb der nächsten fünf Jahre wollen wir so viele Mannschaften haben wie die Biebricher. Dazu brauchen wir gute junge Trainer."

Herkulesaufgaben

Und auf die Hessenliga-Mannschaft gemünzt: „Wir werden im Winter nach Verstärkungen Ausschau halten und versuchen, künftig im Bereich Hessen- oder Regionalliga zu spielen. Aber nicht um jeden Preis." Er werde bei allen Entscheidungen den gesamten Vorstand einbinden, könne sich zu Trainerfrage, Kaderbesetzung (alle Verträge laufen nach dieser Runde aus) und der Spielstätte im Fall des Aufstiegs zum jetzigen Zeitpunkt nicht äußern. Fakt ist: Reich hat sich Herkulesaufgaben aufgelastet. Er wird sie nur stemmen, wenn er auf allen Ebenen tatkräftige Unterstützung erfährt.

Kopilas gegen Seligenstadt fit

Am Samstag (14 Uhr, Helmut-Schön-Sportpark) will das Team nach zuletzt zwei Niederlagen in die Erfolgssspur zurückfinden. Marko Kopilas ist nach überstandener Erkrankung wieder dabei.

Aufrufe: 03.12.2014, 21:51 Uhr
Stephan NeumannAutor