2024-05-02T16:12:49.858Z

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Passers Sieger-Elf

TSV Blaustein zurück in der Landesliga

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Nach 22 Jahren kehrt der TSV Blaustein in die Fußball-Landesliga zurück. Mit einem imposanten Schlussspurt mit vier Siegen in Serie sicherten sich Meistertrainer Peter Passer und Co. den Titel in der Bezirksliga.
So schnell kann es gehen. 2012 fristete der TSV Blaustein sein Dasein in der Fußball-Kreisliga A/Donau. Doch mit Erfolgstrainer Peter Passer kam auch der Aufbruch zu neuen Ufern. Nach dem Sprung in die Bezirksliga 2013 gehört der Klub nun mit der völlig unerwarteten Bezirksligameisterschaft zu den großen Drei im Bezirk neben dem Oberligisten SSV Ulm 1846 und dem Ligakontrahenten TSV Buch. Auf diese Landesliga-Duelle mit seinem Trainerkollegen Harald Haug freut sich Passer jetzt schon. "Da werden wir nach den Spielen schön fachsimpeln", blickt er freudig voraus.

Gewisse Parallelen zum Bucher Husarenstreich eine Saison zuvor sind auch beim Blausteiner Höhenflug erkennbar. Das Kollektiv garantiert den Erfolg. Und 14 Akteure aus dem 20 Kicker umfassenden Kader der ersten Garnitur entstammen der eigenen Juniorenabteilung. "Es herrscht eine sehr große Identifikation der Spieler mit dem Verein", betont Jürgen Schneider, der mit Ralf Schütze das Abteilungsleitungsgremium bildet. Schneider hat übrigens 1993 beim letzten Abstieg aus der Landesliga selbst noch die Kickstiefel geschnürt.

Angesichts der Kaderzusammensetzung mit den zahlreichen Eigengewächsen hatte niemand mit dem Gipfelsturm in Blaustein gerechnet. "Wir wussten, dass wir eine gute Mannschaft haben. Der Aufstieg war aber kein Muss. Deswegen ist bei uns auch nie Hektik aufgekommen", ergänzt Schütze. Selbst als nach der Herbstmeisterschaft zum Auftakt im Jahr 2015 aus drei Spielen nur ein Punkt heraussprang, herrschte Ruhe. Bei einem dann kurzfristig anberaumten Kabinenfest sprachen die Spieler untereinander Tacheles und kehrten wieder in die Erfolgsspur zurück. Mit vier Siegen in Serie zum Saisonende - darunter Lehrstunden für die Verfolger TSV Neu-Ulm (4:0) und SSV Ulm 1846 II (4:1) - wurde der Titel nach dem Erfolg in Neu-Ulm eingefahren. Mit zehn Punkten Vorsprung vor Neu-Ulm wurde die Meisterschaft gebührend begossen.

Der Feiermarathon dauerte sechs Tage. Und Spielleiter Werner "Hugo" Behr, bekannt für seine speziellen Ideen anlässlich eines Aufstiegs, sprang in voller Montur in eine gefüllte Regentonne in seinem Garten. Eine besondere Trophäe blieb den Meisterkickern aber verwehrt. Eigentlich sollten die Haare vom Klubvorsitzenden Georg Hatzichristou geschnitten werden. Doch Pech gehabt: Er konnte gerade noch rechtzeitig flüchten.

Der Landesliga-Aufstieg soll zu einer dauerhaften "Flucht" aus der Bezirksliga werden. Auch wenn Passer warnend den Zeigefinger hebt. "Wir sind eigentlich zu 80 Prozent wieder abgestiegen. Alles andere als der Klassenerhalt ist utopisch", bekennt er. "Wir gehen bewusst mit unseren eigenen Spielern das Risiko ein." Es wird definitiv kein Stühle rücken im Kader geben. Schütze: "Die Spieler haben Potenzial und sich die Landesliga verdient. Und wir haben super Trainer, die den Laden im Griff haben." Dabei handelt es sich um das Trio mit Passer und seinem Assistenten Zarko Perisa sowie Hüseyin Savas, der sich um die Schlussmänner kümmert. "Zarko ist ein Riesentyp, der seine Erfahrung weitergeben kann, und Hüseyin ist für uns ein Glücksfall", lobt Passer.

Nicht von ungefähr wird auch kein Spieler von den Verantwortlichen hervorgehoben. Passers Leitspruch vor jeder Partie lautet unabhängig von der Personalsituation: "Ich trete immer in Bestbesetzung an." Das Kollektiv steht im Blickpunkt. Daran werden auch die Neuzugänge mit Ali Kaplan (Birumut Ulm), Onur Mutlu (SV Asselfingen) und Yannick Otto (SF Dornstadt) nichts ändern.

Aufrufe: 027.6.2015, 09:07 Uhr
DETLEF GRONINGER | SWPAutor