Passender Gegner für trotzige Löwen

Die Bilanz gegen die zweite Mannschaft des Bundesligisten aus Hoffenheim sieht wahrlich nicht schön aus. Die ersten fünf Partien in den Jahren 2010-12 gingen allesamt verloren. In der Rückrunde der Meistersaison gelang den Löwen dann im Auestadion endlich der erste Sieg gegen die TSG II. Sebastian Schmeer erzielte beide Treffer beim 2:0-Erfolg. Die kleinen Hoffenheimer hatten damals einen unglaublichen Saisonstart erlebt, zogen der Konkurrenz mit vier Siegen und 18:0 Toren schnell davon. Viele glaubten zu Beginn der Vorsaison, dass der Meister bereits feststünde. Natürlich kam es anders und der Titel ging bekanntlich nach Nordhessen. In der aktuellen Spielzeit gab es für die Mannschaft aus dem Rhein-Neckar-Kreis das komplette Gegenteil. Die ersten fünf Partien gingen verloren, nach zehn Spielen steht das Team von Trainer Thomas Krücken mit gerade einmal sechs Punkten auf dem 16. Tabellenplatz.

Die Gründe hierfür sind zahlreich. Top-Torschütze Andreas Ludwig (15 Tore, 5 Vorlagen) wurde in den Profi-Kader befördert. Zwar kam er zunächst wieder in der Reserve zum Einsatz, fehlt allerdings seit einiger Zeit wegen einer Mittelfußprellung. Auch der zweit- und drittbeste Torschütze stehen nicht mehr zur Verfügung. Michael Gregoritsch (11 Treffer) wurde an Zweitligist FC St. Pauli verliehen, Denis Thomalla (10 Tore, 7 Vorlagen) wechselte zum Drittliga-Aufsteiger RB Leipzig. Zahlreiche Talente der Vorsaison wurden durch Profi-Trainer Markus Gisdol in den Bundesliga-Kader berufen, trainieren dort mit, kommen dann aber zu sporadischen Einsätzen in der Regionalliga. Sich wirklich aufeinander einstellen können sich die jungen Fußballer also nicht, auch eine echte Stammelf kann sich da nur schwer bilden. Neben sechs Spielern aus der eigenen A-Jugend wurden beinahe ausschließlich Ralente verpflichtet. Mit dem 27-jährigen Fabian Aupperle kam lediglich ein "Leitwolf" hinzu. Er wurde auch umgehend zum Kapitän der jungenj Mannschaft, in der sonst nur Stürmer Kai Herdling älter als 23 ist. Erfolgreichste Torschützen sind Mittelfeldspieler Joseph-Claude Gyau und Bundesliga-Stürmer Sven Schipplock mit je zwei Treffern. Insgesamt schoss die TSG Hoffenheim II erst elf Tore.

Soviel zum Gegner, nun zum Gastgeber: das 2:3 am Samstag bei der Reserve des 1. FSV Mainz 05 hat definitiv weh getan. Gegen die oeffensivstärkste Mannschaft der Liga hielten die verletzungsgeplagten Löwen gut mit und führten ja auch bis kurz vor Schluss. Nun soll, ganz trotzig, natürlich ein Sieg her und die kleinen Hoffenheimer dürften hierbei einen willkommener Gegner darstellen. Unterschätzen wird man die Gäste sicherlich nicht, doch sollen sie kein großes Hindernis für die Nordhessen darstellen. Dem Kasseler Trainer Jörn Großkopf stehen dabei womöglich auch Stefan Müller, Maximilian Sauer und Florian Nagel wieder zur Verfügung. Außerdem hat Moritz Meuser seine Verletzung auskuriert.

Mit drei Punkten aus der Mittwochspartie würde der KSV vorerst auf Platz 5 klettern (bei einem hohen Sieg wäre auch Platz 4 möglich). Damit hätte man sich zunächst mal eine Verschnaufpause verdient und könnte sich noch einmal um Fitness und Taktik kümmern. Die Partie des kommenden Wochenendes hatten die Löwen ja bereits in der vergangenen Woche gegen Eintracht Frankfurt II hinter sich gebracht. In der nächsten Woche steht dann nur das Hessenpokal-Achtelfinale am 9. Oktober beim Verbandsligisten TS Ober-Roden an. Das nächste Regionalliga-Spiel wird dann das Highlight am 14. Oktober sein, wenn der KSV Hessen bei den Offenbacher Kickers antritt. Diese Begegnung wird live im Fernsehen übertragen.