Der Spitzenreiter drückte vor der enttäuschenden Kulisse von knapp 150 Zuschauern dem Geschehen sofort seinen Stempel auf. Schon in der Anfangsphase besaß der SV Straelen gute Möglichkeiten zum Führungstreffer. Nur zwei Minuten waren gespielt, als Rene Jansen mit einem Schuss erstmals für Gefahr sorgte. In der 17. Minute strich der Ball nach einem Schuss von Thorsten Lippold nur um wenige Zentimeter am Pfosten vorbei.
Doch der Gastgeber aus Rhede, der zuvor in der laufenden Saison noch kein Heimspiel verloren hatte, konnte sich zunächst über mangelndes Glück nicht beklagen. So auch in der 34. Minute, als der zuvor bereits verwarnte Rene van der Heiden nach einem weiteren Foul zwingend Gelb-Rot hätte sehen müssen - doch Schiedsrichter Maximilian Fischedick ließ die Karten in der Tasche. Und kurz vor dem Seitenwechsel wurde der Spielverlauf auch noch auf den Kopf gestellt. Nach einem Fehler von Marvin Hitzek tauchte der VfL Rhede erstmals gefährlich im Straelener Strafraum auf - und schon markierte Angreifer Stefan Chciuk das äußerst schmeichelhafte 1:0 für den Tabellendritten.
"Ich musste in der Pause richtig laut werden, weil sich meine Mannschaft offenbar zu sicher gefühlt hatte", meinte Stephan Houben. Und der Trainer fand dabei offenbar die richtigen Worte. Denn die Grün-Gelben machten nach dem Seitenwechsel ganz einfach souverän weiter, als sei kurz vor der Pause nichts geschehen.
Die Wende zum Guten leitete Houben in der 69. Minute mit einem Glücksgriff ein, als er Philipp Brouwers für Marvin Hitzek in die Partie brachte. Nur 60 Sekunden später setzte Brouwers zu einem Solo über den linken Flügel an. Seine Flanke landete bei Mittelfeldspieler Pascal Schmitz, der mit einem platzierten Linksschuss den längst fälligen Ausgleich erzielte. Sechs Zeigerumdrehungen später waren beide auch am Straelener Siegtreffer beteiligt. Diesmal drang Brouwers in den Rheder Strafraum ein und konnte nur regelwidrig gestoppt werden. Den fälligen Elfmeter verwandelte Pascal Schmitz eiskalt zum 2:1 - das Tor zur Oberliga steht endgültig ganz weit auf.
Jetzt kann's für die Grün-Gelben ganz schnell gehen. Am Mittwochabend folgt das Gastspiel bei den Sportfreunden Niederwenigern. Und dann darf am Sonntag Vereinswirt Dieter Niersmans nach der Partie gegen Schlusslicht Arminia Klosterhardt vielleicht schon die Zapfhähne für die Aufstiegsfeier aufdrehen.