Papenburg für Priet trotz Pleite im Soll

„Ich habe vor dem Spiel gesagt, wenn wir mit 32 Punkte in die Winterpause gehen, ist es überragend“. Allerdings wurde es nicht überragend, aber mit den drei Zählern weniger bleibe die Stimmung gut, sieht Priet seine Mannschaft im Soll. Vergleiche mit der Vizemeistermeisterschaft in der Vorsaison dürfe man nicht ziehen. Erst Abgänge und dann Verletzungssorgen hätten sich wie ein roter Faden durch die Saison gezogen. „Ich habe nicht ein Mal den kompletten Kader gehabt“, klagte Priet. Mit Stephan Richter, Björn Bullermann, Heiko Sandersfeld, Eric Bruns oder aktuell Christoph May und Denis Widder hätten durchgehend immer wieder Leistungsträger gefehlt. Dazu habe das Jahr im Titelkampf mit dem TuS Lingen eine Erfolgserwartung bei den Zuschauern geweckt. „Ich habe gleich gewusst, dass es ein schwieriges Jahr wird“.
Und nach dem Duell gegen Lohne muss Priet zum Start der Rückrunde auf die nächsten Stammkräfte verzichten. Torwart Jens Westerhoff (54., Notbremse) und Peter Landel (72., Tätlichkeit) wurden mit jeweils Rot vom Platz gestellt. Auf die Notbremse folgte der Elfmeter zum 0:2. Dafür, dass sein Team die letzten 20 Minuten mit nur neun Spielern auf dem Platz stand, habe es das noch ganz gut gemacht. „Da haben wir uns noch richtig gewehrt. Sonst hätte das auch eine höhere Niederlage werden können“, ist der Trainer zumindest mit der gezeigten Moral zufrieden. In der Zeit, wo seine Mannschaft dem 0:2-Rückstand noch mit zehn Mann hinterherlief, sei sie sogar noch zu einigen guten Chancen gekommen. „Wir haben uns selbst geschlagen“, meinte Priet.
Die Grafschafter bleiben damit zumindest statistisch ein Angstgegner der Papenburger. Den letzten Sieg für Blau-Weiß gegen Lohne gab es im Februar 2008 (3:1) . Wenige Monate später stiegen die Kanalstädter als Meister in die Landesliga auf. Seitdem gab es vier Remis und drei Pleiten. Zuletzt beendeten die Rot-Weißen am Saisonende die Titelhoffnungen von Priet & Co. (1:2) und kürten den TuS Lingen somit zum Meister. Mit dem Attribut „Angstgegner“ kann der Coach indes nicht viel anfangen. „Das waren immer enge Spiele, die hätten wir auch für uns entscheiden können“. Zum anderen könne er für die Spiele vor seiner Amtszeit nichts.
Auch wenn den Fehnstädtern nun bereits zwölf Zähler zur Tabellenspitze (Vorwärts Nordhorn) fehlen, verspricht Priet, dass in der Rückserie Vollgas gegeben wird. „Wir müssen nur auf uns gucken und nicht danach, was nach oben oder nach unten geht“. Nachlässigkeiten duldet der Trainer nicht. „Für uns ist jedes Spiel ein Endspiel“. Zudem sollen einige A-Junioren, die unter Trainer Paul Nakelski die Bezirksliga-Tabelle anführen, an das Team herangeführt werden.