2024-04-19T07:32:36.736Z

Vereinsnachrichten

Papa kehrt zurück zu seinen Wurzeln

Schluss in Salmrohr: Hessleins neue Rolle in der Heimat - FSV am Samstag gegen Neunkirchen

In der Jugend liebäugelte Andreas Hesslein beim FCK mit einer Profi-Karriere. Später spielte er in Trier, Salmrohr und Mehring ambitioniert Fußball. Nun wechselt der verletzungsgeplagte 29-jährige Verteidiger so langsam die Seiten. Sein Vertrag in Salmrohr ist Geschichte - zu Hause, bei der SG Wallenborn, hat er als spielender Co-Trainer angeheuert.

Eine Portion Selbstironie geht immer: "Das wird aber ein langer Artikel, wenn alle meine Verletzungen aufgezählt werden", wirft An dreas Hesslein ein, als er mit dem TV seine Karriere im Schweinsgalopp Revue passieren lässt.

Um klarzumachen, auf welch harte Probe Hessleins Geduld zwischenzeitlich gestellt war, reicht es, vier aufzuzählen: zwei Mittelfußbrüche im Jugendalter, ein Knorpelschaden im Knie, zuletzt ein operativ behandelter Knorpelschaden im Fuß. "Ich hadere nicht damit. Trotz aller Verletzungen bin ich froh, immer wieder zurückgekommen zu sein. Ein Bundesliga-Profi wäre ich wohl so oder so nicht geworden", sagt Hesslein.

2004 war er auf keinem schlechten Weg. Aus der Jugend des FSV Salmrohr wechselte der Deudesfelder (Vulkaneifelkreis) zum 1. FC Kaiserslautern. 33-mal spielte er in der A-Junioren-Bundesliga. Übers FCK-Regionalligateam ging’s zu Eintracht Trier, wo er bei Trainer Mario Basler nur kurzzeitig einen guten Stand hatte. Die nächsten Stationen: Salmrohr, Mehring und wieder Salmrohr.

Inzwischen ist der neuerliche Vertrag beim FSV aufgelöst, berichtet Hesslein. Der Eifeler, der wegen seiner Fußprobleme seit mehreren Monaten weitgehend außer Gefecht gesetzt ist, hat als Co-Trainer in seiner Heimat bei der SG Wallenborn angeheuert. "Trainer Stephan Zimmer nimmt mich sehr gut ins Boot", sagt der 29-Jährige, der beim Bezirksligisten auch noch mal als Spieler auflaufen will. "Ich trainiere mit, das klappt ganz gut. Die Belastung ist ja nicht so hoch wie in Salmrohr. Ich habe keine Schmerzen und hoffe, nach der Winterpause eingreifen zu können. Spielberechtigt bin ich ab 1. Januar", sagt Hesslein, der als Industriekaufmann zu Hause in der familiengeführten Metzgerei arbeitet und Vater eines seit kurzem einjährigen Mädchens ist.

"Ohne Fußball geht es nicht", sagt der Innenverteidiger, der im Trainergeschäft Fuß fassen will. Im nächsten Jahr will er sich zum Erwerb des ersten Trainerscheins anmelden.

Den FSV Salmrohr wird Hesslein aus der Ferne beobachten. Er ist davon überzeugt, dass das Team trotz der aktuell nicht so rosigen Lage nichts mit einem Abstieg aus der Oberliga zu tun haben wird: "Dafür steckt zu viel Qualität in der Mannschaft."

Extra - Spiel Salmrohr - Neunkirchen (Samstag, 14.30 Uhr, Salmtalstadion)

0:5 - das saß. Die klare Niederlage des FSV Salmrohr beim TSV Schott Mainz ist laut Trainer Paul Linz aber schnell abgehakt worden. "Jetzt gilt’s in den drei verbleibenden Spielen bis zur Winterpause zu punkten, damit wir uns von unten ein bisschen absetzen", sagt der 60-Jährige, der im Heimspiel am heutigen Samstag gegen Borussia Neunkirchen (14.30 Uhr, Salmtalstadion) von seiner Mannschaft eine Reaktion erwartet: "Sie soll zeigen, dass sie ein richtiger Haufen ist."

Ein Lichtblick beim FSV: Torwart Daniel Ternes kehrt laut Linz nach einem überstandenen Muskelbündelriss wieder ins Team zurück. Bitter allerdings: Mit Daniel Schraps fällt ein Routinier aus (Gelb-Rot-Sperre). Linz: Gut möglich, dass unsere Vierer-Abwehrkette im Schnitt nur 21 Jahre alt sein wird."

Für Salmrohr und Neunkirchen - beide punktgleich im Dunstkreis der Abstiegszone - ist es ein wegweisendes Spiel. Die Borussia geht mit einem neuen Trainer ins Rennen: Werner Mörsdorf hat Valentin Valtchev beerbt, der wegen Erfolglosigkeit beurlaubt worden ist. Linz erwartet ein heißes Duell: "Werner Mörsdorf ist an der Seitenlinie noch temperamentvoller und lauter als ich. Und das will was heißen."

Wir berichten per Liveticker vom Spiel Salmrohr gegen Neunkirchen. Hier ist der passende Link.

Aufrufe: 018.11.2016, 20:42 Uhr
Volksfreund / volksfreund.de Mirko BlahakAutor