FC Viktoria Köln - Wuppertaler SV 5:1 (2:1)
Die Statistik des Mittelfeldspielers liest sich beeindruckend: Drei Tore hatte Wunderlich selbst erzielt, obendrein war der einstige Profi an beinahe jedem Angriff seiner derzeit wie entfesselt auftretenden Equipe beteiligt.
Was allerdings noch bemerkenswerter ist: Mike Wunderlich ist es gelungen, in 18 Partien auch 18 eigene Treffer zustande zu bringen — eine fabelhafte Quote. Wer Wunderlich kennt, weiß jedoch, dass große Worte nicht seine Sache sind. Also entschied sich der Matchwinner, im Anschluss an den siebten Ligaerfolg in Serie, eher leise Töne anzuschlagen und den Teamspirit hervorzuheben: „Wirklich alle arbeiten brutal gut gegen den Ball”, sagte der gebürtige Kölner. „Wir sind eine super Truppe. Genau das ist der Schlüssel zum Erfolg.”
Trotz der tollen Performance mochte Wunderlich eines nicht unerwähnt lassen: „Die ein oder andere Entscheidung des Schiedsrichters kam uns sicherlich zugute.” Der Unparteiische Benjamin Schäfer aus Hillerheide hatte mit einigen seltsamen Regelauslegungen speziell den Zorn der Wuppertaler auf sich gezogen. WSV-Coach Stefan Vollmerhausen meinte: „Diese elementaren Entscheidungen haben uns das Genick gebrochen. Ich will nicht sagen, dass wir gewonnen hätten, aber irgendwie tut mir meine Mannschaft leid.” Gleich zwei fragwürdige Elfmeter und einen umstrittenen Freistoß, der zum 3:1 führte, hatte Schäfer der Viktoria zugesprochen; den Gästen selbst zudem einen klaren Strafstoß verwehrt. „Es waren einige Situationen dabei, die er eher für als gegen uns gewertet hat”, musste selbst Marco Antwerpen zugeben.
Unabhängig davon war der Sieg des Spitzenreiters gegen einen ordentlich spielenden Aufsteiger überaus verdient: Zwar gelang es den Wuppertalern, Viktorias Führung durch Sven Kreyer (3.) praktisch im Gegenzug durch Silvio Pagano (5.) auszugleichen; spätestens nach einem von Wunderlich sicher verwandelten Strafstoß (22.) gerieten die Gäste aus dem Bergischen jedoch mächtig ins Taumeln. „Die Mentalität und die Gier meiner Jungs auf Tore ist herausragend”, lobte Antwerpen, der sein Team nun in Ruhe auf das Spitzenspiel am kommenden Samstag beim Tabellenzweiten Borussia Mönchengladbach II vorbereiten kann.
FC Viktoria Köln: Kühn, Eichmeier, Reiche, Lejan (64. Schwarz), Lanius, Wunderlich (84. Gottschling), Holzweiler, Golley (77. Candan), Heister, Backszat, Kreyer - Trainer: Costa - Trainer: Antwerpen - Trainer: Glatzel
Wuppertaler SV: Wickl (58. Ahlers), Schmetz, Heidemann (74. Husic), Duschke, Manno, Topal, Grebe, Schwertfeger, Ilbay (74. Aydogmus), Pagano, Hagemann - Trainer: Vollmerhausen - Trainer: Alipour - Trainer: Zarnekow
Schiedsrichter: Schäfer - Zuschauer: 1370
Tore: 1:0 Kreyer (3.), 1:1 Pagano (5.), 2:1 Wunderlich (22. Foulelfmeter), 3:1 Wunderlich (53.), 4:1 Wunderlich (71. Handelfmeter), 5:1 Holzweiler (76.)