2024-04-19T07:32:36.736Z

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Maxi Kreß   Foto:Wagner
Maxi Kreß Foto:Wagner

Ottls ehemaliger Mitspieler

Edenstettens Torjäger Maxi Kreß spielte mit dem Bayern-Mittelfeldspieler jahrelang in der Juniorenbayernauswahl

Vor zehn Jahren spielten sie noch gemeinsam in der Bayernauswahl, nun trennen sie neun Spielklassen voneinander. Die Rede ist von Bayern-Star Andreas Ottl, der derzeit auf der "Sechs" bärenstarke Leistungen beim Rekordmeister abliefert, und vom Kreisklassentorjäger Maxi Kreß, der mittlerweile die sechste Saison in Folge bei seinem Heimatverein SV Edenstetten-Egg die Fußballschuhe schnürt.

"Andreas ist ein super Typ. Ich freue mich, dass er den Sprung in den Profifußball geschafft hat und bei den Bayern so stark aufspielt", findet Maxi Kreß für seinen ehemaligen Mitspieler viel lobende Worte. 35 Bayernauswahlspieler bestritt der Linksfüßler. Beeindruckend ist dabei seine Trefferquote, 43mal netzte der schussgewaltige Angreifer ein. "Ich war damals unsere Tormaschine", scherzt Kreß, aus dessen Jahrgang auch noch der Vilzinger Christoph Janker Fuß im Profigeschäft fassen konnte. Der Defensivspieler steht nach einem Engament bei der TSG Hoffenheim, nun beim Absteiger Hertha BSC Berlin unter Vertrag. Jan Mauersberger spielt ebenfalls in der zweiten Liga, der Abwehrspieler kickt bei der SpVgg Greuther Fürth.

Maxi Kreß, dessen jüngerer Bruder Thomas (19) im Drittligakader des SV Wacker Burghausen steht, wechselte im Alter von 13 Jahren zur SpVgg Ruhmannsfelden, wo er vier erfolgreiche Jahre verbrachte. Mit 60 (!) Saisontreffern führter er die C-Junioren zur Bezirksoberligameisterschaft, im Folgejahr war der Sturmführer auch maßgebend am Bayernligaaufstieg des B-Teams beteiligt, welches sich in der Folgezeit mit den stärksten Teams des Freistaats messen durfte. Mit 17 Lenzen wagte der Angreifer den Sprung zum SV Schalding-Heining. Beim damaligen Landesligisten deutete der Youngster sein Potenzial einige Mal an. Höhepunkt seiner Zeit beim SVS war ein lupenreiner Hattrick beim 3-1 Erfolg über den ASV Zirndorf. Einen Stammplatz konnte sich der Egger aber nicht erkämpfen, die Konkurrenz mit dem damaligen Spielertrainer Andreas Eiler und Ikone Florian Stecher war einfach zu groß. "Da hatte ich natürlich zwei absolute Hochkaräter vor mir, an denen damals kein Weg vorbei führte", erzählt Kreß, der nach eineinhalb Jahren die Segel strich und zum damaligen Tabellenführer der Bezirksoberliga, der SpVgg-GW Deggendorf wechselte. Die Rückrunde lief für die Donaustädter optimal, man stieg souverän in die Landesliga auf. Doch dann verließ ein Großteil der Stammmanschaft den Club. Leistungsträger wie Benjamin Schiller, Dominik Schwarz, Lothar Kolarsch und Philipp Zacher verabschiedeten sich. "Ich sah damit keine vernünftige Perspektive mehr in der Landesliga", erinnert sich Kreß, der dann den Weg zurück zum Heimatverein ging.

Der seinerzeit 20-jährige kehrte zum SV Edenstetten-Egg heim, der in der A-Klasse um Punkte und Tore kämpfte. "Ich stieg damals in den elterlichen Betrieb ein, was sehr zeitintensiv war. Zudem spielte viele Freunde von mir beim SVE", blickt Kreß zurück. Auf Anhieb schaffte man den Aufstieg in die Kreisklasse. Dort hält man sich mittlerweile seit 2006 auf. In dieser Zeit spielte man fast immer eine gute Rolle. Zweimal wurde man Dritter (2007, 2010). 2009 hätte es fast mit dem Aufstieg in die Kreisliga geklappt, doch in der Relegation scheiterten die SVler am SV Mengkofen. 2008 musste man sich aber gewaltig strecken. Nach einer verkorksten Runde benötigten die Perlbachtaler zwei Relegationssiege, um den Abstieg in die A-Klasse zu verhindern. 25-30-22-23-22, lautet die persönliche Trefferbilanz des einstigen Bayernauswahlspielers, der auch in der laufenden Runde schon wieder 13 Treffer erzielt hat. In der abgelaufenen Saison agierte Kreß sogar als Spielertrainer, ehe er sein Amt im Sommer wieder zur Verfügung stellte. "Ich will selber noch etwas lernen und habe auch nicht immer die notwendige Zeit, die man als Coach braucht", erklärt der beruflich stark eingespannte 25-jährige, der im elternlichen Bad- und Küchenstudio viel zu tun hat. Ein großes Ziel des Vorzeigespielers der SVler bleibt der Aufstieg in die Kreisliga. "Das wäre für unseren Club die optimale Spielklasse. Das würde im ganzen Verein für einen Aufschwung sorgen."

Doch warum hat es für den symphatischen Kreß nicht zum Sprung in den Profifußball gereicht? "Sicher ist meine Laufbahn nicht optimal verlaufen, aber ich habe gerade in jungen Jahren den ein oder anderen Fehler gemacht", weiß Kreß. "Ich hätte mit 15 zu einem Proficlub wechseln sollen", meint der Stürmer im Nachhinein. Stattdessen stand oft Party auf dem Programm. "Ich habe meine Jugendjahre schon genossen", schmunzelt Kreß, der aber der vermeintlichen Profilaufbahn nicht nachtrauert. "Ich bin mit meinem jetzigen Leben sehr zufrieden. Und ob es zum Profi gerreicht hätte, ist sowieso mehr als fraglich." Sollte es aber in der aktuellen Runde nicht für den Aufstieg in die Kreisliga reichen, kann sich der Goalgetter gut vorstellen, nochmals höherklassig anzugreifen. "Ich bin in einem guten Alter und kann mir schon vorstellen, dass ich es nochmal in der Bezirksoberliga oder Landesliga probieren möchte." Den Sprung in die Kreisliga will Kreß mit seinen Heimatverein aber unbedingt schaffen. "Wenn ich gut drauf bin und meine Tore mache, dann packen wir das auch."

Aufrufe: 017.11.2010, 09:25 Uhr
Thomas SeidlAutor