2024-04-25T14:35:39.956Z

Pokal
In der Liga sind sie in den vergangenen neun Spielen als Sieger vom Platz gegangen: Die Fußballerinnen des OSC Bremerhaven sind zwar im Pokalfinale gegen Buntentor Außenseiter, aber sie gehen selbstbewusst in die Partie.Plat
In der Liga sind sie in den vergangenen neun Spielen als Sieger vom Platz gegangen: Die Fußballerinnen des OSC Bremerhaven sind zwar im Pokalfinale gegen Buntentor Außenseiter, aber sie gehen selbstbewusst in die Partie.Plat

Krönung der Sahne-Saison

Landesliga-Fußballerinnen des OSC Bremerhaven treffen am Donnerstag im Pokalfinale auf den Favoriten ATS Buntentor

BREMERHAVEN. 0:4, 0:5, 0:6: Alle Welt rechnet mit einer klaren Niederlage, wenn die Landesliga-Fußballerinnen des OSC Bremerhaven am Donnerstag im Pokalfinale auf Regionalligist ATS Buntentor treffen. Eine Pokalüberraschung? Ist ziemlich ausgeschlossen. Auf dem Papier zumindest.

Doch wenn man mit Bremerhavens Top-Stürmerin Karina Martin über das Endspiel im Bremer Obervieland-Stadion (Anstoß: 11 Uhr) spricht, dann wird schnell klar: Vorher geschlagen geben tut sich der OSC sicher nicht. „Es hat uns niemand zugetraut, überhaupt so weit zu kommen“, sagt Karina Martin. „Jetzt wollen wir natürlich alles dafür tun, dass Buntentor zumindest Mühe hat zu gewinnen“, so die 27-Jährige. Diesen Satz kann man durchaus als kleine Kampfansage verstehen, und er zeigt obendrein, mit wie viel Selbstvertrauen die Bremerhavenerinnen derzeit unterwegs sind.

Ein Wunder ist das nicht, immerhin läuft es für die „Olympischen“ im Moment exzellent. In der Liga haben sie den Platz zuletzt neunmal in Folge als Sieger verlassen. Der Lohn: Platz drei in der Tabelle und noch eine Rest-Chance auf die sofortige Rückkehr in die Verbandsliga. Und auch im Pokal lief es prächtig. Mit der SG Findorff (Viertelfinale) und dem Blumenthaler SV (Halbfinale) hat man gleich zwei Verbandsligisten rausgekegelt. Daran hat nicht zuletzt Karina Martin ihren Anteil. In der Partie gegen den BSV, als es um den Finaleinzug ging, traf sie in der regulären Spielzeit zum zwischenzeitlichen 1:1. Im Elfmeterschießen hatten die OSC-Frauen dann das Glück auf ihrer Seite.

„Die Saison ist für uns bis jetzt überragend gelaufen“, sagt Karina Martin, die in der Liga schon zehnmal getroffen hat. Neben Kapitänin Anna Ohmstedt und Josephine Schnibbe zählt sie zu den Führungsspielerinnen im Team von Andree Plat. Der Trainer sagt mit Blick auf seine junge Mannschaft. „Da steckt ganz viel Potenzial drin.“

Absehbar war die Sahne-Saison nicht unbedingt. In der vergangenen Spielzeit hatte der OSC noch zwei Frauenteams im Rennen. Doch nach dem Abstieg aus der Verbandsliga im vergangenen Sommer folgte der große Umbruch. Viele Spielerinnen der 1. Mannschaft verließen den Klub, nur fünf blieben. „Das Team, das jetzt Landesliga spielt, ist eigentlich die Zweite“, sagt Plat. Der Großteil sind Eigengewächse, sie spielen seit Jahren zusammen.

Die Taktik fürs Pokalfinale gegen Buntentor ist ein offenes Geheimnis: Gegen den Achten der Regionalliga Nord wollen die „Olympischen“ tief stehen, mit zwei kompakten Viererreihen, und dann über Konter zum Erfolg kommen. „Wir hoffen, dass wir lange das 0:0 halten können“, sagt Plat. Geht die Partie am Ende doch 0:5 aus, wird sich niemand grämen. „Wir wollen den Tag einfach genießen“, sagt Anna Ohmstedt. Und wenn es doch mit dem Sieg klappt? „Dann bestellen wir uns Taxen und es geht ab in die Innenstadt zum Feiern“, sagt die OSC-Spielführerin lachend.

Kurios: Die OSC-Frauen mussten eigens fürs Endspiel einen neuen Trikotsatz bestellen. Der Grund: Buntentor spielt schon in Rot, der Farbe, die sonst auch die „Olympischen“ tragen. Einen Ausweichtrikotsatz hatten sie nicht. Bis jetzt. Die Farbe des neuen ist Blau.

Der OSC ist durch einen 5:4-Sieg nach Elfmeterschießen gegen Verbandsligist Blumenthaler SV ins Finale eingezogen. ATS Buntentor gewann 4:0 gegen TV Eiche Horn.

In der Liga stehen die OSC-Frauen einen Spieltag vor Schluss auf Rang drei (33 Punkte), hinter dem SC Weyhe II (34) und TS Woltmershausen (40).

"Da steckt ganz viel Potenzial drin."
Andree Plat, OSC-Trainer

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Dieser Artikel stammt von der Nordsee-Zeitung

Aufrufe: 024.5.2017, 10:00 Uhr
Nordsee-Zeitung / Christian HeinigAutor