Doch nach dem Seitenwechsel wies die Partie aus Lüttinger Sicht dann bittere Parallelen zum Hinspiel auf. Der SSV agierte nicht mehr so wach, die Gäste wurden stärker und entschieden das Duell durch einen Doppelschlag (59./62.). Zunächst nutzte Cengiz Gökkaya nach einer Ecke die Unordnung in der Lütttinger Defensive, nur drei Minuten später schob Erkan Ayna nach einem Konter zum 3:1 ein. Danach waren die Würfel gefallen. Der SSV verlor die Struktur, und Orsoy hätte noch höher gewinnen können, wenn nicht sogar müssen, scheiterte jedoch entweder an Schlussmann Martin Sackers oder am eigenen Unvermögen. "In der zweiten Halbzeit haben wir vieles besser gemacht und uns zahlreiche Chancen erspielt. Damit können wir zufrieden sein", so Vergaro. Auf der Gegenseite war Trainer Thilo Munkes enttäuscht: "Wir sind mit einem guten Gefühl aus der Pause gekommen, haben uns dann aber mit einer schwachen zweiten Halbzeit um den Lohn gebracht."
Mit einer herben 0:5-Pleite machte sich Borussia Veen derweil auf den Heimweg aus Rheinhausen. Dabei hatte es zur Pause noch keine Treffer gegeben. "Der Knackpunkt des Spiels war die Verletzung von Musa El Zein", sagte Veens Trainer Ulf Deutz. Kurz nach dem Ausscheiden seines Verteidigers kassierte die Borussia das 0:2, und anschließend fehlte die Ordnung in der Defensive. Dabei hatten die "Krähen" eine starke erste Halbzeit gespielt. "Wir müssen zur Pause eigentlich führen; haben zwei richtig dicke Chancen. Zugelassen haben wir bis zur Pause so gut wie nichts", ärgerte sich Deutz. Doch Kai Möller vergab die zwei dicksten Möglichkeiten in den ersten 45 Minuten. Kurz nach Wiederanpfiff führe eine Unaufmerksamkeit dann zur Führung für den VfL. Und nach dem 0:2 nahm das Unheil seinen Lauf. Tore in der 66., 71. und 89. Minute besiegelten die Pleite der Borussia.
Über einen Blitzstart und einen ruhigen Nachmittag durfte sich Torsten Weist mit dem SV Millingen freuen. Im Heimspiel gegen Schlusslicht MSV Moers II siegte seine Mannschaft mit 10:0 (5:0). Dabei dauerte es nur etwa 15 Sekunden, bis der Ball das erste Mal im Netz des Meerbecker lag. "Das war wohl das schnellste Tor der A-Liga-Geschichte", vermutete Weist nach dem Schlusspfiff. Da das 2:0 nur wenige Augenblicke auf sich warten ließ (2.), war die Partie bereits nach 120 Sekunden entschieden. "Danach hatte es eher was von einem lockeren Freundschaftsspiel", fand Weist, der seine Mannschaft aber dennoch für die Zielstrebigkeit lobte. Drei Treffer steuerte Sven Hilgert bei. Außerdem netzten Jonas Schaper, Tim Böttcher und Tom Vennhoff doppelt. Treffer Nummer zehn erzielte Luca Christmann. "Wir konnten ordentlich was für's Torverhältnis tun", stellte Weist treffend fest.