2024-04-25T10:27:22.981Z

Interview
Fußball ist ihr Leben: Carsten Orlowski (li.) und Stefan Clausnitzer (re.) fühlen sich am Spielfeldrand der Amateure pudelwohl. Foto: Privat
Fußball ist ihr Leben: Carsten Orlowski (li.) und Stefan Clausnitzer (re.) fühlen sich am Spielfeldrand der Amateure pudelwohl. Foto: Privat

Orle und Clausi - Zwei die den Fußball lieben

Doppelinterview: Sie sind am Spielfeldrand zu Hause. Zwei ganz normale Fußballfans im Gespräch über Profis, Geld, den Gesundheitszustand des Amateurfußballs und der Bedeutung von Spaß.

Carsten "Orle" Orlowski und Stefan "Clausi" Clausnitzer lieben den Fußball. Gemeinsam reisen sie durch Berlin und Brandenburg um ihn zu erleben. Zahlreiche Liveticker, unzählige getestete Restaurants und ein Haufen Spaß sind das Ergebnis. Ihre Meinung hat Gewicht, weil sie Teil des Ganzen sind. Teil des Fußballuniversums. Ein Gespräch bei Wasser und Wildgulasch mit Typen, wie sie nur hinter den Banden der Bolzplätze zu finden sind.

10.12.2016, Markendorf. Die Uhr schlägt halb 12. Es ist kalt. Vor einem Container, ein Eiscafé, orange gestrichen, mit vergilbtem Reklameschild auf dem Dach, warte ich auf meine Gesprächspartner. Ein schwarzer Familienvan fährt vor. Zwei bärige Typen steigen aus. Sie lachen herzhaft. Mit Tränen in den Augen wanken sie auf mich zu. Orle und Clausi wollen heute über Fußball reden. Ein paar flache Witze und rhetorische Fragen ausgetauscht, schlendern wir scherzend in die gute Stube. Ihr Humor steckt an. Doch bevor wir loslegen, wird Mittag bestellt. Es gibt Wild. Ein munterer und wütender Dialog über ihre große Leidenschaft, den Fußball, beginnt.

Stärkt ihr euch für das Interview oder geht es heute noch zum Fußball?

Orle: Ich stärke mich nicht für das Interview, sondern befriedige meine Esslust und na klar geht's danach noch zum Fussi.

Clausi: Heute führt unser Weg nach Markendorf in die Landesklasse Ost.

Macht ihr das immer so? Vor dem Fußball gucken gehoben essen gehen?

Clausi: Fünf Sterne müssen es nicht immer sein aber etwas Niveau ist schon schön. (lacht) Wenn es passt, versuchen wir das Kulinarische mit dem Fußball zu vereinen.

Orle: Was heißt gehoben essen gehen? Wir sind ja um die Mittagszeit meistens unterwegs und was bietet sich da mehr an, als die Restaurants zu testen.

Klingt logisch. Beschäftigt man sich mit euch, merkt man schnell, dass Fußball euch sehr wichtig ist. Doch zurzeit steht es schlecht um ihn. Steuerskandale, Millionentransfers, dreiste Schwalben und kuriose Entscheidungen auf höchster Ebene. Ist der Fußball krank?

Orle: Natürlich ist der Fußball in gewisser Weise krank. Im Profibereich ist es nur noch ein Geschäft. Klar versuchen sich manche Vereine noch abzuheben, aber für die Meisten ist es eben pures Geschäft. Erst kürzlich las ich ein Interview, in dem Uli Hoeneß sagte, er wolle wieder dahin kommen, dass der FC Bayern zum „Besonderen“ zurückkehrt und keine reine Geldmaschinerie ist. Aber es ist eben genau so.

Clausi: Ich denke, ab der Oberliga aufwärts ist es reines Geschäft. Tradition, Freizeit und Spaß, vor allem die Tradition, welche viele Profiteams gerne für sich in Anspruch nehmen, gibt es nur noch bei den Amateuren unterhalb der Oberliga. Die Klubs können das gerne jedem erzählen, aber ich kaufe das keinem mehr ab. Ohne Geld geht im Profifußball nichts. Allein die 120 Millionen Euro für einen Pogba. Soviel ist kein Fußballer wert! Diese Gelder könnte man viel weiter unten ansetzen und investieren. So was wie Spaß am Fußball - ohne Geld - findet man meiner Meinung nach nur noch in den Unterklassen.

Orle: Wir sehen es immer wieder selbst bei den Spielen die wir besuchen. Oberliga ist schon die Grenze für Spaß. Da wird es relativ langweilig. Wir wollen Spaß haben und wenn möglich auch unsere Liveticker mit Humor füllen. Ab dem Level Oberliga sind die Mannschaften spielerisch zu sehr ins System gepresst. Es ist oftmals staubtrocken. In der Kreisklasse bekomme ich schon für fünf Euro ein Bier, eine Bockwurst und den Eintritt. Und habe dazu noch Spaß.

Das ist viel Kritik. Was nervt euch am Meisten?

Orle: Dass es eine große Maschinerie ist. Es steht in keinem Verhältnis mehr. Aber Angebot und Nachfrage machen das möglich. Solange es Leute gibt, die für Fußball solche Summen zahlen, wird sich nichts ändern.

Clausi: Da ziehe ich vor den Ultras den Hut. Die tun sich jedes Wochenende Heim- und Auswärtsspiele an. Da bist du doch locker, mit allem Drum und Dran, 400 Euro im Monat los. Das ist eine Menge Kohle. Davor habe ich Respekt. Das kann sich nicht jeder leisten. Hut ab vor denen, die das durchziehen. Früher war das alles noch erschwinglich.

Ihr habt der Profiebene abgeschworen. Die Unterklasse bietet euch Zuflucht. Hier stimmt das Preisleistungsverhältnis noch. Aber es treten andere Probleme und Sorgen auf. Schaut man sich in den Vereinen um, findet man Unzufriedenheit und Existenzangst. Der FLB (Fußball-Landesverband Brandenburg) ist immer wieder Thema. Ist er Freund oder Feind der Basis?

Orle: Das ist ein schwieriges Thema. So pauschal kann man das nicht sagen. Ich habe beim FLB schon alles erlebt. Gut Sachen, aber auch Dinge, die völliges Kopfschütteln auslösten. Und ich bin nicht unbedingt der Überzeugung, auch wenn das die Aussage des FLB ist, dass sie nah an der Basis sind. Mittlerweile bin ich 30 Jahre im Fußball unterwegs und ich kann nicht merken, dass sich der FLB der Basis annähert. Ganz im Gegenteil. Du hast immer wieder Sachen, die den Vereinen neu aufgedrückt werden.

"Früher war dein Verein dein Ein und Alles. Heute ticken die Uhren anders."

Schauen die Verantwortlichen gerne von den Problemen der Basis weg?

Orle: Ich glaube, es wird gerne vergessen, dass es viele kleine Orte gibt, die froh sind, wenn sie elf Mann auf den Platz bekommen. Man hat vergessen, dass es eine Wahnsinns Aufgabe ist im Verein fünf, sechs Leute zu finden, die unterschiedlichste Geschichten erledigen. Mit jeder weiteren Auflage, die zu erfüllen ist, nagt es ein Stück weit an den Leuten. Irgendwann ist das nicht mehr zu stemmen.

Clausi: Zu meiner Zeit in einem sogenannten Dorfverein war anfangs alles super. Wir haben uns neu gegründet und der FLB hat uns unterstützt. Doch mit der Zeit wurde es schlimmer. Vom Verband kam nur: ´Ihr müsst, ihr müsst, ihr müsst!´ Wir konnten nur sagen: ´Wir können nicht, wir können nicht, wir können nicht!´ Und die letzten vier Jahre habe ich Urteile und Strafen beobachtet, die ganz weit weg vom Fußball sind.

Orle: Die Verantwortlichen sollten mal zwei Jahre im Verein mitarbeiten. Dann merken sie schnell, wie unfassbar schwer sich das alles gestalten kann. Ich würde mir wünschen, dass auf Tagungen, das, was man anbringt auch irgendwann Gehör findet. Wenn nichts passiert, fühlt man sich nicht mehr ernst genommen.

Man sagt, Verbände, speziell der DFB, haben eine Vorbildfunktion. Wie steht ihr zu diesem Thema?

Clausi: Der DFB stellt sich sehr gerne als Vorbild hin. Nehmen wir das Beispiel Timo Werner (Anm. d. Red.: Timo Werner, Bundesligaspieler, sorgte mit einer Schwalbe für Aufsehen): Will der DFB seine Vorbildfunktion wahrnehmen, dann müssen sie sich nach solchen Aktionen hinstellen und sagen: ´Okay, es ist eine Schwalbe gewesen. Er hat es nicht zugegeben. Er wird hinterher bestraft.´ Das wird nicht gemacht. Das wäre wegweisend. Am Ende trägt sich alles, abgesehen von der Leistung, nach unten.

Würden die Amateurvereine mehr Unterstützung bekommen, könnte sich das Image der Verbände verbessern. Doch immer mehr Klubs lösen sich auf. Es fehlt an vielen Ecken und Kanten. Lassen die „Vorbilder“ die Basis verhungern?

Clausi: Der DFB ist einer der reichsten Sportverbände der Welt. Ich bin der Meinung, dass zum Beispiel bei der Nationalmannschaft zu viel Geld investiert wird. Es sollte eine Ehre sein dort spielen zu dürfen. Trotzdem bekommen Spieler dort einen Haufen Kohle. Allein dieses Geld könnte man an der Basis, in die Jugend investieren.

Orle: Die Basis hat gesellschaftliche Probleme. Die zeigen sich im Amateurfußball extrem. Es wird zum Teil immer brutaler auf den Plätzen. Man sieht immer mehr Rote Karten. Man liest von diversem Fehlverhalten. Da haut ein Schiedsrichter einen Spieler um und umgekehrt genauso. Das ist die größte Sorge, die wir haben. Da muss angepackt werden. Doch ohne Hilfe ist das schwer.

Leidet der Unterklassefußball zurzeit mehr denn je oder geht es ihm immer besser?

Orle: Weder noch. Es ist schwierig. Die Arbeit im Verein ist nicht einfach. Wenn du dein Ehrenamt ausübst und es sich wie ein Zweitjob anfüllt, dann stimmt was nicht. Aber dass der Amateurfußball nun kurz vorm Kollaps ist, würde ich nicht sagen. Aber von prächtig braucht auch nicht die Rede sein. Es geht eher gen leiden.

Clausi: Die Basis hat ordentlich zu kämpfen. Wochenende für Wochenende. Die Klubs bekommen nicht mal ihre Kader voll.

Orle: Es gibt immer Ausreißer, bei denen es super läuft. Aber der Fußball, das Vereinsleben, hat in der Gesellschaft nicht mehr denselben Wert wie früher. Die Meisten kommen nur noch zum Fußballspielen. Die Ehrenamtlichen werden dann müde, wenn nichts zurückkommt. Früher war dein Verein dein Ein und Alles. Heute ticken die Uhren anders.

Mehr finanzielle Unterstützung könnte der Misere entgegenwirken. Man könnte das Vereinsleben attraktiver gestalten. Aber zurzeit scheint es nicht in diese Richtung zu gehen. Man hört immer öfter, dass die Meisten schon Probleme haben Schiedsrichter zu bezahlen oder neue Bälle zu kaufen.

Orle: So ist es! Sollen sich die Vereine jetzt noch gegenseitig die Schiedsrichter abwerben. Zu was soll das alles führen. Das ist doch die Frage. Sponsoren sind es, die Vereine am Leben halten. Nicht die Verbände. Das ist aber ein künstliches am-Leben-erhalten. Je höher man geht, desto unwichtiger werden zwischenmenschliche Dinge. Verbundenheit zum Verein ist selten geworden. Die fehlende Unterstützung ist der Beweis, dass etwas Essenzielles in Vergessenheit geraten ist.

Was wäre das?

Orle: Der Fußball hat einen gesellschaftlichen Auftrag. Er holt Kinder von der Straße. Im Verein treffen sie auf ein vernünftiges Gesellschaftsgefüge. Dadurch wird die Sozialkompetenz gestärkt und vieles mehr. Gerade Kinder, die soziale Schwierigkeiten haben, spielen in Fußballklubs. Das hilft. Doch dann hast du nicht Mal genug Sportstätten. Das sind größere Projekte, da wäre es nicht mal schwierig für den DFB - wie im kleinen, in jedem Verein einzeln - etwas zu tun. Leistungsnachwuchszentren in Leipzig und München: alles schön und gut. Zumindest für die, die auch ganz oben ankommen sollen. Aber die Basis braucht auch einen Fußballplatz und vielleicht auch mal einen Kunstrasenplatz oder eine Turnhalle für den Winter. Dadurch könnte das alles natürlich attraktiver und leichter gemacht werden.

"Ich ziehe meinen Hut vor Arséne Wenger."

Reden wir von etwas Erfreulichem. Wie seid ihr zum Fußball gekommen? Wann hat das runde Leder euch in seinen Bann gezogen hat?

Clausi: Früher bin ich mit Vadda und Opa zum Fußball ins Stadion gerannt und später wurde dann auf dem Hinterhof gebolzt. Da waren dann zwei Jungs, die haben mich vollgequatscht und mich in ihren Verein geholt (Anm. d. Red.: BSG Einheit Frankfurt).

Orle: Das klingt nach einer riesen Karriere.

Clausi: (lacht) Genau. Nach einer Pause habe ich dann noch zehn Jahre gespielt. Dann kam der Klassiker von dem Orle immer nichts hören will. Ich habe mir zweimal das Kreuzband gerissen.

Orle: Ein Glück für alle Zuschauer.

Clausi: (lacht) Später bin ich dann nach Tucheband (Anm. d. Red.: Fußballverein in der Kreisliga Nord Ostbrandenburg) gegangen. Als Trainer. Dort war ich siebeneinhalb Jahre. Irgendwann war die Luft raus. Die Motivation war weg, das Repertoire aufgebraucht. Ich ziehe meinen Hut vor Arséne Wenger. Der ist seit gefühlten 100 Jahren Trainer bei Arsenal. Weiß ich nicht, wie der das macht. Bei mir ist das jetzt vier Jahre her. Ich vermisse nichts. Alles dufte. Ich kann immer schön Fußball gucken, kann meinen Senf dazugeben, muss mich um nichts kümmern. So wie es jetzt ist, ist es klasse - einfach perfekt. Dann habe ich durch einen dummen Zufall einen getroffen, der genauso eine Macke hat, wie ich. Das mit Orle passt wie Arsch auf Eimer. (lacht)

Orle: Du hast heute ganz schön „Plapperwasser“ getrunken was? Vor der Tür hast du dir noch in die Hose gemacht. (beide lachen)

Wie beginnt dein Geschichte, Orle?

Orle: Mit fünfeinhalb habe ich angefangen. Alles begann bei Vorwärts Frankfurt. Mit acht bin ich ins Trainingszentrum gekommen. Bis dahin hatte alles den Charakter, wo ich dachte, dass es weiter nach oben geht. Dann hatte ich jenen Trainer. (lacht und pausiert) Ich hatte schon immer Probleme mit Autoritäten. Ich war schon immer ein kleiner Querkopf. Kurzum: Ich bin für zwei Jahre zum Tennis gegangen, habe aber festgestellt, dass der Mannschaftsport eher meins ist, und bin zu Preußen Frankfurt gegangen, wo ich bis in den Männerbereich herangewachsen bin. Dazwischen folgte ein kurzes Intermezzo beim FFC Viktoria Frankfurt und zwei weitere Jahre im Männerbereich bei Preußen. Als Spielertrainer. Als ich dann 30 Jahre alt war, kam, auch aufgrund meiner körperlichen, ja mittlerweile Defizite, wie die Bandscheibe, ein Angebot aus Briesen (Anm. d. Red.: Landesligist FV Blau-Weiß 90 Briesen). Und seit zehn Jahren bin ich jetzt dort. Ich kann sagen, dass ich da vom Trainer bis zum Torwart schon alles war.

Faszination Amateurfußball. Was ist das? So gut wie jedes Wochenende seid ihr bei mehreren Spielen des Brandenburger und Berliner Fußballs zu finden. Was zieht euch an?

Clausi: Ich finde, das kann man schön vergleichen. Wir waren vor einer Weile beim BVB. Das war super. Es war alles professionell, das Stadion war klasse. Und dann fährst du nach Kagel (Anm. d. Red.: SG Lichtenow-Kagel 1949, Kreisliga Mitte Ostbrandenburg). Der VfB Steinhöfel ist zu Gast. Plötzlich stehen die da mit Fahnen, mit Trommeln und haben ein Intermezzo veranstaltet. Das war verrückt. Dann kamen irgendwann zwei Typen mit der Klingelkasse und wollten Eintritt. Ich hatte nur einen Fünfeuroschein. Wir dachten: ´Na hoffentlich können die wechseln.´ Sie kamen rüber und wollten zwei Euro. Ich hole den Schein raus, bezahle und dann sagt der Eine zum Anderen: „Ach herrje, den kann ich nicht mal wechseln.“ Wir haben so gelacht. Das sind Highlights, solche Momente. Das finde ich persönlich so herrlich. Das hast du nirgendswo anders. So geile Situationskomik. Und dann noch die zwei Typen. Einfach Weltklasse. (lacht) Was man manchmal bei den Amateuren erlebt, ist einfach super. Wir hatten da echt richtig Spaß.

Orle: Ich freue mich schon Donnerstag extrem auf unser Wochenende. Wir fahren vorher oft ein Restaurant testen. Ja, wir könnten auch Restauranttester sein. (lacht) Es ist das Gesamtpaket, was so Spaß macht. Es ist ja so im Leben: Man muss etwas machen, dass man was erleben kann. Und wir haben schon viele skurrile Sachen erlebt.

Clausi: Wir versuchen auch immer, wenn wir irgendwo sind und livetickern, ein bisschen Spaß in den Ticker einzubringen. Gerade im Fußball sollte man nicht alles so ernst nehmen. Hier und da mal ein kleiner Seitenhieb, ein bisschen was Lustiges, das gehört einfach dazu. Ein kleiner Schmunzler auf den Lippen beim Lesen eines Tickers ist immer dufte. Das kommt, und das muss ich auch sagen, nicht immer gut an. (lacht)

Ist Fußball ein wichtiger Teil eures Lebens oder ist er euer Leben?

Clausi: Meine Frau hat Mal gesagt, wenn es Orle nicht geben würde und ich am Wochenende nicht mit ihm durch die Gegend ziehen würde, dann wäre ich mit ihr nicht mehr verheiratet. Das soll schon was heißen.

Wie sieht das deine Frau, Orle?

Orle: Es ist alles abgesprochen. Man mag es vielleicht kaum glauben, aber als wir uns damals so gefunden haben, da war Fußball auch schon ein ganz, ganz wichtiger Teil in meinem Leben und wir lassen uns auch heute noch die Freiheiten. Von daher gibt es keine Probleme. Ich kann auch gerne die Telefonnummer von ihr rübergeben, dann kann sie gerne dazu befragt werden. Weil viele das ja immer nicht glauben wollen, aber meine Frau akzeptiert mein Hobby voll und ganz.

Clausi: Also wenn ich ihn von zu Hause abhole, winkt sie immer. (beide lachen)

Ihr seid am Wochenende bei mehreren Spielen unterwegs. Mal zwei, mal drei, mal noch mehr. Immer gibt es einen Liveticker von euch. Was treibt euch an?

Orle: In der Anfangszeit habe ich in der Spitze manchmal bis zu sechs Spiele besucht. Jetzt kommt es uns nicht mehr auf Masse, sondern auf die Qualität unserer Liveticker an. Wir versuchen immer Vielfalt reinzubringen. Und wir wollen wieder ein paar neue Sportplätze erschließen.

Clausi: Es sind die verschiedenen Orte. Die Plätze in der Region. Fahre ich immer zum gleichen Platz, gibt es irgendwann nichts mehr zu tickern. Immer nur über das Spiel zu schreiben, wird langweilig. Ich möchte auch über das Drumherum erzählen.

"Es sind halt diese kleinen Geschichten, die es so wunderbar machen."

Was war euer absolutes Highlight?

Clausi: Da gab es mehrere. Egal ob auf dem Platz oder neben dem Platz. Aber das meiste ist erst dann richtig lustig, wenn man dabei war. Das Spiel in Kagel war schon ein großes Highlight.

Orle: Das Wochenende stand unter dem Motto: ´Spargel in Kagel´. Wir sind vorher also wieder essen gegangen. Sind dann um 11 Uhr nach Jahnfelde gefahren und waren uns sicher, dass man da um 13 Uhr auf dem Dorf noch einen Spargel bekommt. Und einen Tisch. Draußen haben wir uns noch lustig gemacht, wie witzig es wäre, wenn drinnen jetzt alles voll wäre. Und wir sind reingekommen, und das ist jetzt kein Witz, es war durchweg alles reserviert. Dann wurde uns nahegelegt, wenn wir uns in einer Dreiviertelstunde das Essen hinter helfen würden, könnte es noch gehen. Und so fing der Tag an. Es sind halt diese kleinen Geschichten, die es so wunderbar machen.

Zu guter Letzt würde ich noch gerne wissen, wie bewertet ihr denn nun das Essen?

Orle: Das Preis-Leistungs-Verhältnis: Top.

Clausi: Es war ein wirklich gutes Wildgulasch, hausgemacht und das für einen schmalen Taler.

Aufrufe: 017.1.2017, 10:15 Uhr
Thomas SabinAutor