2024-05-10T08:19:16.237Z

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Onugebu konzentriert sich auf RWE

Der MSV reist am Dienstag zum Niederrheinpokal-Halbfinale an die Essener Hafenstraße. Die Polizei spricht von über 1000 Krawallmachern auf beiden Seiten und befürchtet Ausschreitungen.

Auch wenn der "King" noch nie an Hafenstraße war, die Botschaft ist klar angekommen: Das Halbfinale im Niederrhein-Pokal ist ungemein wichtig. Alle Vertragsangebote, die bei dem Stürmer mit 13 Saisontoren inzwischen aufgelaufen sind, habe er jetzt mal blockiert. Sein Ehrgeiz gehöre allein dem MSV.
Das sagte er am Freitag direkt nach dem 0:0 in der Liga gegen den VfB II Champions-League kann schließlich jeder. Aber erst so ein Heimatschlager verlangt den ganzen Mann. Weil man das dem kickenden Personal nicht oft genug sagen kann, was dieses Spiel um 18.30 Uhr gegen den ehemaligen Erzrivalen bedeutet, schauen die Fans heute beim Abschlusstraining an der Westender Straße vorbei. Sie wollen am 18 Uhr dem Team von Trainer Karsten Baumann Mut machen, die Rolle des Favoriten sach- und fachgerecht, vor allem aber mit ganz viel Leidenschaft, zuspielen.

Manager Ivo Grlic hatte die Aufmunterung mit den Fanvertretern bereits im Trainingslager ausgemacht. "Die Spieler werden noch einmal spüren, welche Bedeutung dieses Spiel für die Region hat", sagt Ivo. Das gilt übrigens nicht allein für den MSV, sondern auch für die Gastgeber aus der Regionalliga. Eine durchwachsene Saison (Platz 12) kann der Außenseiter mit einem Spiel heilen. Karten gibt es für das Derby, das die Tür zum Endspiel um den Niederrhein-Pokal und im Falle eines Siegs in den DFB-Pokal öffnet, schon seit Wochen nicht mehr. Während Trainer Baumann vor allem die Chance sieht, dass ein finanziell gebeutelter Verein in die Antrittsprämie im DFB-Pokal von 100.000 Euro kassiert und bei entsprechenden Timing möglicherweise auch als Einnahme in die Lizenzunterlagen eintragen kann, geht es für den Fan um etwas anderes: Um Ehre zum Beispiel und darum, dass der MSV 2007 mit einem 3:0 über RW Essen selbst den Bundesliga-Aufstieg klarmachte, während Essen in die Dritte Klasse abstieg. Ivo Grlic hat damals das Trikot der Zebras getragen und ein Tor geschossen.

Intensive Vorbereitungen sind deshalb nicht allein bei den aktuellen Spielern notwendig. Auch die Sicherheitsbeauftragten sind schwer beschäftigt. Was da an Nachrichten aus dem Untergrund der Krawall-Szene an die Oberfläche blubbert, kann schlaflose Nächte bereiten: Sturmmasken sollen in großer Stückzahl gekauft worden sein. Pyrotechnik habe man gebunkert, als sei Silvester dieses Jahr am 8. April. Selbst "befreundete" Fangruppierungen anderer Klubs will man als Verstärkung angeheuert haben. Die Bundespolizei schätzt die Zahl der gewaltbereiten Menschen auf 1000. Die Bundespolizei hat strenge Sicherheitsauflagen ausgegeben. Man darf hoffen, dass da viel Säbelrasseln und Jägerlatein im Spiel ist. Für den MSV wäre ein friedlicher Verlauf der Partie fast wichtiger als ein Sieg. Der DFB kann sich mit Krawallmachern nur schlecht anfreunden. Das Geld in der Kasse ist zu knapp, als dass es die Zebras für Strafen oder vergleichbar mit Dresden einem Ausschluss aus dem Pokal-Wettbewerb wegwerfen könnte. Es könnte da am Dienstag leicht mehr zu Bruch gehen, als ein Stadiontor. Der MSV hat zudem eine weitere Option aufs Pokalgeschäft. Der vierte Platz bleibt in Reichweite.

Aufrufe: 07.4.2014, 15:00 Uhr
Rheinische Post / Hermann KewitzAutor