2024-04-16T09:15:35.043Z

Pokal
Andreas Bode (rot) brachte Halberstadt mit seinem Treffer noch einmal zum Zittern. Fotos: Rinke
Andreas Bode (rot) brachte Halberstadt mit seinem Treffer noch einmal zum Zittern. Fotos: Rinke

Olvenstedt scheitert knapp

Germania Halberstadt hat mehr Mühe als erwartet beim Landesklassisten

Germania Halberstadt steht in der 2. Runde des Landespokals. Diese trockene Nachricht ist das wichtigste, was die Gäste aus dem Freitagsspiel in Olvenstedt mit zurück in den Harz nehmen. Denn der Regionalligist hatte beim Landesklassisten mehr Mühe als erwartet und zitterte sich am Ende sogar nur zu einem 2:1-Auswärtssieg zum Pokalauftakt.

"Das beste an diesem Spiel ist, dass wir wissen, dass wir es besser können." Halberstadts Trainer Willy Kronhardt wollte nach dem Spiel seine Mannschaft nicht öffentlich kritisieren. Was aber der haushohe Favorit in Olvenstedt präsentierte, wird der Trainer auswerten müssen. Auch wenn Halberstadt mit dem Platz haderte ("Dieser Boden ist eine Frechheit", Kornhardt), waren die 90 Minuten ein lehrreiches Beispiel, wie sich ein Außenseiter in so ein Spiel reinbeißen und die Favoriten ärgern kann.

"Wir haben an unsere Chance geglaubt", sagte Olvenstedts Torjäger Andreas Bode, "und haben hier heute bis zum Abpfiff alles gegeben. Ich denke, wir alle können stolz auf diese Leistung sein." Ein wenig überrascht waren er und seine Mitspieler schon angesichts der größtenteils harmlosen Gäste. Ein Klassenunterschied war spürbar, aber er war alles andere als erdrückend.

Die ersten zwei Chancen des Spiels gehörten Olvenstedt. Erst testete Bode den Halberstädter Keeper Andreas Naumann (8.), dann scheiterte Robert Puchowka mit einem Kopfball am Schlussmann (16.). Vor dem 1:0 der Gäste hatte Halberstadt lediglich eine gute Chance, als Ricky Djan-Okai eine scharfe Hereingabe von Maik Georgi knapp am Tor vorbeischob (22.). Eine Minute später das 1:0 aus Sicht der Gäste. Djan-Okai drehte sich bei der Ballannahme um seinen Gegenspieler herum, zog zur Grundlinie und legte den Ball zurück auf Sven Seitz. Der schob überlegt und sicher ins Tor ein.


Sven Seitz (schwarz) brachte Halberstadt in Führung.

Nach dem Seitenwechsel schaffte es Jan Nagel, einen Ball aus weniger als fünf Metern Entfernung zum Tor über das Ballfangnetz zu schießen (60.), aber es war nicht so, dass sich Halberstadt eine Chance nach der anderen herausgespielt hätte. In der 67. Minute machte Florian Büchler dann doch das 2:0 per Kopf.

Olvenstedt am Boden? Auf keinen Fall! Der Außenseiter kämpfte weiter, hatte den Heimvorteil mit dem schwierig zu bespielenden Kunstrasen - der teilweise mehr einem Sandplatz glich - auf seiner Seite. Aber ob Kunstrasen, Sandplatz oder edelster Naturrasen - der 2:1-Anschlusstreffer der Olvenstedter hatte mit dem Untergrund nichts zu tun. Andreas Bode zirkelte einen Freistoß aus mehr als 20 Metern passgenau in den Winkel, da konnte selbst Andreas Naumann im Tor nur noch hinterherschauen. "So einen habe ich im Training schon mal drauf, aber in Spielen - und erst recht in so einem besonderen - klappt das natürlich kaum", freute sich Bode über seinen Treffer.

Halberstadt begann also tatsächlich noch einmal zu schwimmen. Klare Chancen sollte es weder auf der einen noch auf der anderen Seite geben. Halberstadt überstand die erste Pokalhürde schadlos, auch wenn ein fader Beigeschmack bleiben wird. Olvenstedt hatte sich das Bier nach dem Abpfiff redlich verdient und kann noch in Jahren stolz auf dieses Spiel zurückblicken.

Aufrufe: 06.9.2013, 23:08 Uhr
Thomas RinkeAutor