2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Der Olper Kevin Krumm (vorne), hier im Zweikampf mit dem Hordeler Marco-Rosario Costanzino, musste in der 47. Minute mit einer Knieverletzung ausgewechselt werden. Sein Ausfall bedeutete eine enorme Schwächung der Abwehr.. Foto: leem
Der Olper Kevin Krumm (vorne), hier im Zweikampf mit dem Hordeler Marco-Rosario Costanzino, musste in der 47. Minute mit einer Knieverletzung ausgewechselt werden. Sein Ausfall bedeutete eine enorme Schwächung der Abwehr.. Foto: leem

Olpe: Eine gute Halbzeit reicht nicht

Kreisstädter geben Führung aus der Hand - Lennestadts Abstieg rückt näher

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DJK TuS Hordel - SpVg. Olpe 2:1

Unglaublich, aber wahr: Die Spielvereinigung Olpe schlägt sich selbst. Da führt der Westfalenligist beim Tabellenzweiten DJK TuS Hordel bis zur 65. Minute mit 1:0 und muss sich am Ende mit 1:2 (1:0)-Toren geschlagen geben. Neben Pech kennzeichnete Unvermögen die Partie in dem Bochumer Stadtteil.

Die altehrwürdige Sportanlage in der Hordeler Heide befindet sich 46 Meter über NN. Flachländer sind dort zu Hause. Doch dass ihnen im Punktspiel gegen die Bergländer vom Biggesee das Wasser bis zum Hals stand, lässt sich nicht mit geografischen Gesichtspunkten erklären, sondern basiert auf der Tatsache, dass der TuS DJK die Begegnung zuvor beim Kirchhörder SC mit 1:2 verloren hatte und deshalb im Kampf um die Meisterschaft unter Zugzwang geraten war, um nicht den Anschluss zu Spitzenreiter Westfalia Herne zu verlieren. Dass dem Klub zudem gegen Olpe zehn Spieler fehlten und sich deshalb notgedrungen A-Junioren-Trainer Marvin Michels auf der Ersatzbank bereit hielt, machte die Aufgabe noch schwerer. Eine Ausgangsposition, die den Gästen eigentlich in die Karten spielen musste, doch die personellen Vorteile konnten sie nicht nutzen.

Dabei hatten die Kreisstädter, die „nur“ auf Oliver Ziegler (Oberschenkelverletzung) und Thomas Ziegler (beruflich verhindert) verzichten mussten, alle Möglichkeiten. Geschickt kombinierten sie aus einer stabilen Abwehr heraus und ließen so die Gastgeber, die mit neun Siegen und zwei Niederlagen die heimstärkste Mannschaft der Liga besitzen, in der ersten Halbzeit nie zur Entfaltung kommen. Und als Philipp Bredebach auf Vorlage von Julian Scheppe mit einem Flachschuss aus fünf Metern Entfernung in Schwarze traf, (28.), sprach Vieles für einen Überraschungssieg.

Und hätte der Hordeler Torwart Kevin Kampschäfer in der 44. Minute nicht einen Volleyschuss von Jan Prothmann mit Bravour entschärft, hätte die Begegnung möglicherweise einen anderen Verlauf genommen. „Die Olper Führung war nicht unverdient“, bemerkte denn auch der Hordeler Trainer Marcel Bieschke später.

Doch das, was die elf Schlachtenbummler aus Olpe unter den 142 Augenzeugen im zweiten Durchgang erlebten, hatte nichts mit dem Geschehen vor der Pause zu tun. Hordel erhöhte den Druck derartig, dass die Gäste nun kaum noch Entlastungsangriffe einfädeln konnten. Dass die Hausherren aber das Spiel noch drehen konnten, lag an der freundlichen Unterstützung der großzügigen Gäste. 65. Minute: Ein lahmer Freistoß von Orkun Koymali trudelt langsam durch Freund und Feind, dann schließlich durch den Fünf-Meter-Raum ins Netz. Ob noch jemand im Gewühl von 16 Spielern im Strafraum den Ball berührt hatte, konnte später niemand bestätigen. Koymali jedenfalls ließ sich feiern. 1:1.

80. Minute: Olpes linke Abwehrseite ist im Tiefschlaf versunken, als eine aus dem linken Hordeler Mittelfeld geschlagene lange Flanke Johannes Debski erreicht. Der nimmt den Ball kurz an, lässt abtropfen und schießt ein. Ein Traumtor – 2:1. Oder aus Olper Sicht: Zwei Fehler, zwei Gegentore. Hordel jubelt, Olpe jammert.

„Ich habe zum zweiten Mal in Hordel verloren. Das kotzt mich an“, wählte der Olper Trainer Marek Lesniak in der Pressekonferenz im Klubhaus deftige Worte und stellte fest: „Wir stecken mitten im Abstiegskampf.“ Die Niederlage haben sich die Olper selbst zuzuschreiben, weil sie ihre gute Verfassung zu Beginn der Partie nicht über 90 Minuten konservieren konnten. „In der zweiten Halbzeit hat Hordel das Kommando übernommen und verdient gewonnen“, resümierte Marek Lesniak.

Schiedsrichter: Patrick Holz - Zuschauer: 142
Tore: 0:1 Philipp Bredebach (28.), 1:1 Orkun Koymali (65.), 2:1 Johannes Debski (80.)


FC Lennestadt 09 - Lüner SV 0:3

Es hat nicht sollen sein. Mit der 0:3 (0:1)-Heimniederlage gegen den Lüner SV verlängerte Fußball-Westfalenligist FC Lennestadt seine schwarze Serie auf nunmehr elf Niederlagen in Folge. Schlimmer noch: Durch den 2:1-Überraschungssieg des SC Neheim über Spitzenreiter Westfalia Herne vergrößerte sich der Rückstand des Tabellen-Schlusslichtes aus dem Kreis Olpe auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz auf elf Punkte. Keine Frage: Der Abstieg des Aufsteigers rückt immer näher. „Es macht keinen Sinn, nach Neheim zu schauen. Wir müssen jedes Spiel neu angehen“, sagte FC-Trainer Jürgen Winkel.

Es war wie so oft in dieser Saison: Der FC Lennestadt erspielt sich hochkarätigste Chancen – gegen Lünen durch Florian Friedrichs (2) und Moritz Thöne allein im ersten Durchgang – die Tore aber erzielt der Gegner. „Das Ergebnis hört sich nach einer klaren Angelegenheit an. Das war es aber nicht“, kommentierte Winkel und fügte an: „Lünen hatte vier Chancen und erzielte drei Tore. Wir haben fünf hundertprozentige und erzielen kein Tor.“ Das Unheil nahm seinen Lauf, als Volkan Ekici einen Foulelfmeter zur Lüner Führung verwandelte (33.). Und als sich die Lennestädter im Aufbau einen Ballverlust erlaubten, erhöhte Fabian Pfennigstorf auf 2:0 (55.), ehe Phil Rosenkranz zum Endstand einschoss (70.).

Schiedsrichter: Jonathan Lautz (Hickengrund ) - Zuschauer: 143
Tore: 0:1 Volkan Ekici (33. Foulelfmeter), 0:2 Fabian Pfennigstorf (55.), 0:3 Phil Rosenkranz (70.)



Aufrufe: 012.3.2017, 21:34 Uhr
Werner LeemreizeAutor