„Nach dem letzten Saisonspiel haben die Vorstandschaft und Oliver Wurzbacher ein offenes Gespräch geführt und im beiderseitigen Einvernehmen zusammen den Entschluss gefasst, im Sommer etwas Neues zu versuchen“, erklärt Fußball-Abteilungsleiter Andreas Popp.
Kritik an der Arbeit des Coaches gibt es aber keine – im Gegenteil. „Er ist ein Top-Trainer, wir sind sehr zufrieden mit ihm. Er ist immer auf dem neusten Stand und hat seine Kenntnisse auch stets im Training vermittelt, war taktisch variabel und hat die Gegner jeweils gründlich analysiert.“ Auch deswegen wusste Lonnerstadt gegen stärkere Teams in der Vergangenheit zu überraschen. In dieser Saison holte man zum Beispiel gegen die Aufstiegskandidaten Heßdorf (4:0) und Weisendorf (0:0) Punkte.
Auch mit den Leistungen auf dem Feld war man „sehr zufrieden“, so Popp. In 62 Liga-Spielen für Lonnerstadt gelangen Wurzbacher bisher 43 Treffer – eine starke Quote. Auch in dieser Saison führt der 34-jährige mit zehn Torerfolgen die vereinseigene Torjägerliste an. „Sein Arbeitspensum ist phänomenal, auch wie er den Ball abschirmt ist richtig stark. Er hat großen Anteil am Klassenerhalt im Vorjahr.“ Dennoch trennen sich im Sommer die Wege – ohne böses Blut. „Drei Jahre sind ein guter Zeitpunkt, um einen Wechsel vorzunehmen und neue Impulse zu setzen. Auch unser letzter Trainer, Helmut Halmer, war damals drei Jahre bei uns.“
Ein Nachfolger steht noch nicht fest. „Wir befinden uns schon aktiv auf der Suche, sind aber noch am überlegen, ob wir zu einem Spielertrainer oder einem reinen Trainer tendieren. Ein paar Kandidaten stehen schon auf unserer Liste, aber die Suche ist noch am Anfang.“ Interessierte können sich beim TSV melden, denn „man hat nie zu hundert Prozent den Überblick, wer alles frei wird oder ist.“ Auch Wurzbachers Zukunft ist ungeklärt, doch Lonnerstadt wünscht ihm nur das Beste. „Ich hoffe sehr, dass er weiterhin als Spielertrainer aktiv bleibt, die Klasse dazu hat er auf jedem Fall“, meint Popp.
Erst einmal wartet aber die Rückrunde auf den TSV, der sich mit 20 Punkten auf Rang Neun der Kreisliga befindet. Fünf Zähler Abstand auf die Abstiegsplätze bedeuten, dass den Grün-Weißen eine enge Saison bevorsteht.
„Der Klassenerhalt ist das Ziel und wäre ein perfekter Abschluss für unsere gemeinsame Zeit. Wir haben viele junge, talentierte Spieler und ich bin fest überzeugt, dass uns das Vorhaben gelingen wird, idealerweise etwas früher als in der letzten Saison.“ Damals trennte Lonnerstadt am Ende gerademal ein Punkt von einem Abstiegsplatz. Soll die „Ära Wurzbacher“ perfekt enden, muss der TSV vor allem fern vom heimischen Sonnenhügel zulegen. Bisher gelang auswärts noch kein einziger Sieg.