2024-04-24T07:17:49.752Z

Ligavorschau
Am Sonntag steht Oliver Schwerin das letzte Mal als Trainer an der Seitenlinie: Aus beruflichen Gründen verlässt er den Landesligisten TSV Crailsheim zur Winterpause.
Am Sonntag steht Oliver Schwerin das letzte Mal als Trainer an der Seitenlinie: Aus beruflichen Gründen verlässt er den Landesligisten TSV Crailsheim zur Winterpause.
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Oliver Schwerin: "Trainerarbeit war nie eine Belastung"

Am Sonntag wird Oliver Schwerin beim Spiel des TSV Crailsheim in Kornwestheim zum letzten Mal an der Seitenlinie stehen. Nach zweieinhalb Jahren legt er das Traineramt zur Winterpause nieder.

"Die Trainerarbeit war nie eine Belastung für mich", sagt Oliver Schwerin. Der Grund für seinen Rücktritt sei "zu 100 Prozent der Beruf". Der Leiter von 11-Teamsports findet nicht mehr die Zeit, Traineramt und Arbeit unter einen Hut zu bringen.

Es habe in letzter Zeit Tage geben, an denen er "nach dem Geschäft direkt zum Training gegangen und überhaupt nicht nach Hause" gekommen sei.

Seine Firma, die sich selbst als größter Fußball-Online-Händler in Deutschland, Österreich und der Schweiz bezeichnet, hat mittlerweile Standorte in Crailsheim, Augsburg, Lahr und Berlin. Außerdem hat 11-Teamsports fünf Tochterunternehmen und zählt rund 200 Mitarbeiter. "Wir befinden uns immer noch in enormem Wachstum", sagt Schwerin. Der Beruf ist für ihn auch eine Leidenschaft: "Ich hab den Betrieb von null an mitbegleitet, da steckt mein Herzblut drin." Von der Aufgabe des Trainerstuhls erhoffe er sich, "dass ich meine Frau und meine Tochter öfter sehen kann".

Eine Rückkehr als Fußballtrainer schließt Schwerin aus. Zwar habe er gelernt, "dass man niemals nie sagen darf". Hinsichtlich des beruflichen Aufwandes sei ein Trainerjob - zumindest in den nächsten Jahren - aber "völlig undenkbar".

Dem Sport bleibt Oliver Schwerin weiterhin verbunden. Er werde bei seinem Heimatverein TSV Obersontheim "ab und zu im Training vorbeischauen und auch als Spieler aushelfen".

Die schönste Erinnerung aus seiner Zeit als Trainer hat Schwerin an die Rückrunde der Saison 2014/15. "Das war beeindruckend, wie die Mannschaft gespielt hat", schwärmt er. "Das Verrückteste" sei der 6:4-Sieg in der zweiten Relegationsrunde gegen Ravensburg im Juni gewesen. "Mich hat noch nie ein Spiel emotional so mitgenommen", erinnert er sich.

Dass die Mannschaft sich heuer schwerer tut als in der vergangenen Runde, habe mehrere Gründe: "Sicherlich hat uns die verlorene Relegation wehgetan. Wir hatten aber auch eine holprige Vorbereitung und ganz viele Verletzte."

Leicht fällt ihm der Abschied von den Spielern nicht. Er empfände "viel Wehmut. Vor allem wenn ich daran denke, dass ich die Jungs zum letzten Mal in den Arm nehmen werde", blickt Schwerin voraus. Der Mannschaft bleibt er auch weiterhin verbunden: "Ich bin ja nicht aus der Welt. Ich werde mir bestimmt ein paar Spiele anschauen."

Zur Rückrunde beerben ihn Torhüter Thomas Weiss, Co-Trainer Michael Deininger und Abwehrspieler Eberhard Ilg. Über die drei neuen Coaches sagt er: "Jeder hat seine Qualitäten." Langfristig werde sich der TSV Crailsheim "in der Landesliga etablieren."

Info Sonntag, 14 Uhr: Salamander Kornwestheim - TSV Crailsheim

Coach Oliver Schwerin: "Mit einem Sieg in die Winterpause zu gehen, wäre enorm wichtig"

Der TSV Crailsheim gastiert zum Rückrundenauftakt am Sonntag beim SV Kornwestheim. Das Hinspiel haben die Crailsheimer mit 4:1 für sich entschieden. Der TSV dürfte in den vergangenen Wochen Selbstvertrauen getankt haben: gegen Oeffingen gewannen die Horaffen mit 5:0, vergangene Woche feierte der TSV in Backnang einen 6:0-Erfolg. In der Tabelle steht Crailsheim auf Rang fünf.

Kornwestheim belegt hingegen nur den 13. Platz im Klassement. Crailsheim-Trainer Oliver Schwerin warnt allerdings vor dem Gegner: "Kornwestheim steht mit dem Rücken zur Wand und muss punkten." Er habe die Schwaben in den Begegnungen mit dem TSV "immer besser gefunden, als es die Tabellenplatzierung vermuten lässt. Das wird sicherlich eine ganz schwere Nummer!"

Insgesamt 18 Verletzte zählt das Crailsheimer Lazarett. "Das ist absoluter Wahnsinn", sagt Schwerin über die angespannte Personalsituation. Torhüter Thomas Weiss hat sich im Training die Bänder gerissen. Für ihn spielt entweder Peter Renk oder Yannick Krauss. Schwerin hofft auf drei Punkte: "Mit einem Sieg in die Winterpause zu gehen, wäre enorm wichtig für das Selbstvertrauen!"

LEX

Aufrufe: 05.12.2015, 09:09 Uhr
ALEXANDER SCHREIBER | SWPAutor