2024-04-25T14:35:39.956Z

Team Rückblick
Zweikampfstark: Der lange verletzte Oliver Markus (vorne) präsentierte sich am Sonntag gegen den Tabellenführer VfB Fichte Bielefeld so als wäre er nie weg gewesen.
Zweikampfstark: Der lange verletzte Oliver Markus (vorne) präsentierte sich am Sonntag gegen den Tabellenführer VfB Fichte Bielefeld so als wäre er nie weg gewesen.

Oliver Markus gelingt das Comeback

Der Verteidiger des Landesligisten Spvg. Brakel hinterlässt nach einjähriger Verletzungspause einen starken Eindruck – auch bei Trainer Burkhard Sturm

Man hatte am Sonntagnachmittag das Gefühl, als sei Oliver Markus nie weg gewesen. Der 23-Jährige zeigte eindrucksvoll, dass er die bisher schwierigste Zeit seiner Karriere überstanden hat. Gegen den Spitzenreiter VfB Fichte Bielefeld überzeugte der Linksverteidiger der Spvg. Brakel zusammen mit seinem Nebenmann Hendrik Derental.
„Guck dir den Markus an – der spielt richtig gut“, kommentierte ein Fan eine Balleroberung in Kombination mit einem schnellen Vorstoß. Dass hinter dem Linksfuß eine lange Leidenszeit mit vielen anstrengenden Reha-Einheiten liegt, ist wohl nur den wenigsten Leuten bewusst.
Es war ein Schock für den damals 21-Jährigen als er sich gleich zu Beginn der Bezirksligasaison 2015/2016 einen Kreuzbandriss zuzog. Nur im ersten Saisonspiel gegen die Warburger Sportfreunde durfte er ran. Markus spielte sogar durch. Die Ärzte stellten die Verletzung spät fest, sodass die Operation erst im Januar 2016 erfolgte. Schon in der Saison 2011/2012 zählte Markus, der die komplette Jugend in Brakel spielte, zum Stammkader der ersten Mannschaft. Er erlebte den Abstieg in die Bezirksliga noch als aktiver Spieler. Bei der Rückkehr in die Landesliga nahm Markus gezwungenermaßen fast komplett die Rolle des Zuschauers ein.
»Ich weiß, dass er sehr viel für seine Rückkehr getan hat«
Im Trainingszentrum Germete absolvierte er unter anderem einige Monate nach dem Eingriff ein straffes Reha-Programm unter der Leitung von Vera Tegethoff. „Ich weiß, dass er sehr viel für seine Rückkehr getan hat. Wir haben ihm dafür auch die nötige Zeit gegeben. Die Einheiten bei Vera haben ihn wieder richtig gut hergestellt“, freut sich Burkhard Sturm.
Die Leidenszeit erreichte Ende des vergangenen Jahres sein Ende. Dabei erfüllte er sich auch selber im Dezember ein Geburtstagsgeschenk, als er zum ersten Mal wieder so richtig zusammen mit der Mannschaft trainieren konnte. Das Wichtigste dabei: vollkommen schmerzfrei! „Ich konnte auch schon in den Testspielen ein paar Minuten spielen“, sagt Markus.
Und jetzt ist der Linksverteidiger für seinen Trainer viel mehr als nur eine Alternative. Sturm stellte Markus gleich im wohl härtesten Duell der Saison in die Startelf. Im Vorfeld betonte der Brakeler Coach noch, dass es nicht für die gesamte Spieldauer reichen werde. Doch der 23-Jährige signalisierte, dass Kraft und Kondition viel mehr als nur die angedachten 60 Minuten reichen. „Das war auch für mich total überraschend. Ich habe mich aber im Spiel sehr gut gefühlt und hatte keinerlei Beschwerden“, erklärte er.
Nicht nur in der Bewertung der Neuen Westfälischen erhielt Markus die Note eins – auch Sturm lobte ihn in höchsten Tönen: „Oli hat absolut fehlerfrei gespielt. Das hat er überragend gut gemacht.“ Wenn jetzt Daniel Suermann nach seiner Sperre wieder zurückkehrt, bleibt die Frage, wer in knapp zwei Wochen in Maaslingen hinten links verteidigen soll. Aber auch für dieses Luxus-Problem hat der Brakeler Trainer eine Lösung parat: „Torben Vogt kann auch weiter in der Offensive spielen – links oder rechts.“
Somit könnte Dauerläufer Suermann auf die rechte Seite wechseln und Markus bliebe auf seiner Lieblingsposition, auf der er schon in der Jugend eingesetzt wurde. „Natürlich habe ich noch nicht die Kraft gerade in Offensiv-Aktionen mitzumachen. Aber ich merke, dass es von Woche zu Woche besser läuft“, sagt der 23-Jährige. Über kurz oder lang wird Oliver Markus ganz sicher wieder zur nicht mehr wegzudenkenden Stammkraft zählen.
Und das könnte auch für Hendrik Derenthal gelten. Schon gegen den SC Wiedenbrück zeigte der Rösebecker eine überragende Leistung. Jetzt, neben dem erfahrenen Mark Riechmann, leistete er sich beim bitteren 0:1 fast gar keinen Fehler. „Er ist groß, kopfball- und zweikampfstark, schnell und zudem auch beidfüßig. Hendrik hat mich auch dadurch beeindruckt, dass er immer wieder mit dem Stürmer rausgeschoben ist“, lobte Sturm. Das einzige, was gegen den Spitzenreiter fehlte, war die Belohnung.
Aufrufe: 022.2.2017, 10:00 Uhr
Rene WenzelAutor