2024-05-02T16:12:49.858Z

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Rücktritt: Oliver Mack hat beim Fußball-Landesligisten FC Altenhof sein Traineramt zur Verfügung gestellt. 	Foto: leem
Rücktritt: Oliver Mack hat beim Fußball-Landesligisten FC Altenhof sein Traineramt zur Verfügung gestellt. Foto: leem

Oliver Mack in Altenhof zurückgetreten

Landesligist steht ohne Trainer da - Jüngste Ereignisse haben 47-jährigen A-Lizenz-Inhaber zermürbt

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Altenhof. Oliver Mack ist für seine Spontanität bekannt. Mal wechselt er sich kurzerhand selbst als Spieler ein, mal organisiert und bezahlt er eine Planwagenfahrt für Mannschaft und Vorstand durch die Gemeinde Wenden.

Irgendwie passt auch die Aktion, die er am Dienstag um 21.28 Uhr vollzog, zu dem Trainer des Landesligisten FC Altenhof. Es war jener Zeitpunkt, als er Obmann Eckhard ,,Ecki“ Stahl anrief und ihn von seiner sofortigen Amtsaufgabe informierte. Rücktritt per Telefon - außergewöhnlich allemal, aber nicht unbedingt vorhersehbar.

Zuvor hatte er, wie jeden Dienstag, die Übungsstunde geleitet. Die letzte. Eine, zu der sich einige Spieler ,,wieder mit komischen Gründen abmeldeten“. Das muss für Oliver Mack der Anlass gewesen sein, ernsthaft über seine Demission nachzudenken.

,,Einige Vögel meinen, mich veräppeln zu können“, erklärt der nun ehemalige Coach im Gespräch mit FuPa Südwestfalen und kritisiert: ,,Der eine oder andere hat nicht die richtige Einstellung zum Fußball und ich keine Alternative.“

Die Erlebnisse und Erfahrungen am Dienstag haben das berühmte Fass zum Überlaufen gebracht. Gefüllt wurde es bereits in den Wochen zuvor.

Da war der Weggang von Innenverteidiger Kevin Becker (RW Hünsborn), da war die Verletzung von Joel Kalambayi (Kreuzbandriss), da war die Rückkehr von Matej Kustura nach Las Vegas und da war die Trennung von Marcel Eichler, der zum SV Ottfingen wechselte und für viele Trainer in der vergangenen Saison der beste Landesliga-Torwart war. Gleichwertiger Ersatz? ,,Ich hätte im Sommer aufhören müssen“, sagt Mack mit Blick in den Rückspiegel.

Die jüngsten Ereignisse und Rückschläge haben ihn so zermürbt, dass ,,ich keinen Spaß mehr am Fußball habe“. Mack: ,,Und wenn ich als Trainer keinen Spaß mehr am Fußball habe, muss ich aufhören. Der Lack ist ab.“

Der selbstständige Elektrotechnikermeister hat nach dem elften Spieltag einen Schlussstrich gezogen. Vor vier Jahren kam der heute 47-Jährige zum FC Altenhof und führte ihn von der Kreisliga A in die Landesliga. Mack: ,,Das lag nicht am Trainer, sondern an der kompletten Mannschaft.“ Der Doppelaufstieg mündete jedenfalls im historischen Triumph, denn der aktuellen Klasse gehörte der Klub vom Winterhagen noch nie an. ,,Ich hatte vier geile Jahre“, so Mack: ,,Aber jetzt ist der Moment da, zu gehen. Das ist in dem Geschäft so üblich und davon geht die Welt nicht unter.“

Möglicherweise macht Mack, dessen Vertrag bis zum Saisonende datiert ist, mit seinem Rücktritt den Weg zu einer erfolgreicheren Zeit frei. Aktuell belegt der FC Altenhof mit neun Punkten den 13. und damit den ersten Nicht-Abstiegsplatz. ,,Ich hoffe, dass der Verein in der Landesliga bleibt“, so Mack. Sein Tipp: ,,Gibt es eine andere Einstellung, gibt es auch andere Ergebnisse.“ Mack selbst ist im Besitz der A-Lizenz und will in Zukunft weiter als Trainer arbeiten.

In einer offiziellen Pressemitteilung dankte der FC Altenhof heute Abend Mack für ,,viereinhalb tolle Jahre und eine überaus erfolgreiche Zusammenarbeit“. Das Training und die Vorbereitung auf das Auswärtsspiel in Erndtebrück (Sonntag, 12.30 Uhr) übernehmen Torwart-Trainer Marco Grisse und Kapitän Jan Wycisk. Der Vorstand arbeitet an einer zeitnahen Lösung.

Aufrufe: 026.10.2016, 23:00 Uhr
Werner LeemreizeAutor