Oldenburger hoffen auf viele Geschenke

Hannover 96 schwankte in dieser Woche fast so stark wie die Leistungsamplitude beider Teams im bisherigen Saisonverlauf. Nach einigem Hin und Her soll die Partie im Eilenriedestadion an der Clausewitzstraße auf Bitte der Polizei nun um 18.30 Uhr angepfiffen werden. Zeitgleich startet rund drei Kilometer Luftlinie entfernt in der großen 96-Arena das Zweitliga-Spiel gegen Heidenheim.

"In der ersten Halbzeit des Hinspiels waren wir unkonzentriert, haben uns nicht gewehrt und wurden überrumpelt", blickt VfB-Coach Dietmar Hirsch auf die 0:2-Pleite im ersten Heimspiel gegen die 96-Talente zurück und bezeichnet den Auftritt in den ersten 45 Minuten im August als "unsere schlechteste Halbzeit in dieser Saison."

Von der in diesen Fällen gern genutzten Floskel "Wiedergutmachung" hält Hirsch gar nichts. "Wir können nix gutmachen, die Punkte von damals sind weg", sagt der Fußballlehrer, will mit seiner Mannschaft im zweiten Aufeinandertreffen aber natürlich unbedingt etwas mitnehmen.

Fehlen wird dem VfB in Hannover eventuell Innenverteidiger Joshua Adomako (Adduktorenprobleme). Jannik Wetzel, der zuletzt aufgrund einer Schulterblessur pausiert hatte und erst am Mittwoch ins normale Training eingestiegen war, soll dagegen wieder im Tor stehen und könnte einen arbeitsreichen Abend erleben.

"Jung, spielstark, offensivstark", bezeichnet Hirsch die Reserve aus Hannover, deren Vorzüge und Schwächen am vergangenen Samstag im Heimspiel gegen Eintracht Norderstedt überdeutlich zu sehen waren. Die 96-Talente schossen drei Tore, verteilten aber hinten zu viele Geschenke. "Schöne Bescherung" dürfte 96-Trainer Mike Barten (früher Werder Bremen) nach dem 3:4 gedacht haben. Während sein Team auf Rang acht zurückfiel, kletterten die Oldenburger durch das 3:1 am Sonntag in Eichede vorbei und sogar auf Rang fünf. Sie könnten nun sogar Platz drei übernehmen und dort gegebenenfalls überwintern.

Ehe sie am frühen Nachmittag zu ihrem letzten Spiel vor der Winterpause aufbrechen, steht für die VfB-Fußballer am Vormittag noch leichtes Anschwitzen auf dem Plan. Am Samstag steigt die Weihnachtsfeier, ehe zwei richtige und zwei von Hirsch verordnete aktive Urlaubswochen folgen. Trainingsstart ist am 2. Januar daran dürfte sich im Gegensatz zur Anstoßzeit in Hannover nichts ändern.