2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Denny Piele (rot) kreuzte Richard Wießner und Union Sandersdorf früher in der Verbandsliga bereits mit dem Haldensleber SC. Diesmal zog er mit dem FSV Barleben beim 0:3 den Kürzeren (FOTO: Holger Bär)
Denny Piele (rot) kreuzte Richard Wießner und Union Sandersdorf früher in der Verbandsliga bereits mit dem Haldensleber SC. Diesmal zog er mit dem FSV Barleben beim 0:3 den Kürzeren (FOTO: Holger Bär)

OL Süd: Sandersdorf mit hundert Prozent aus der Spätschicht

Flutlichtabende bleiben bei Union etwas besonderes

Das perfekte Spiel sah Trainer Mike Sadlo trotz eines klaren 3:0- Auftritts gegen den FSV Barleben nicht von seinen Jungs. "Der Gegner zeigte auf alle Fälle mehr als zuletzt ein VFC Plauen", ärgerte sich Sadlo trotz nun dreier Punkte in der Tasche noch immer über das verlorene Spiel zur Vorwoche im Vogtland. Seine Ansicht stimmte. Denn Aufsteiger Barleben spielte sich von Anbeginn auch selbst diese oder jene Chance heraus, die, wenn da mal eine reingeht, den Spielverlauf deutlich anders ausrichten kann. Seine Jungs erfüllten ihrem Trainer trotz fahriger Momente zwischendurch aber diesmal einen Wunsch. Sie brachten die Tore im richtigen Moment an, was dem FSV völlig verquer kam. Doch Union Sandersdorf spielte- und da war man einer Meinung- die Geschichte hintenheraus nicht zielstrebig zuende. Führte man doch bereits eine Minute nach Seitenwechsel relativ kompakt mit 3:0 und kickte da bereits eine gute Viertelstunde in Überzahl.
Sandersdorfs erster Angriff saß quasi im dritten Nachwaschgang. Nachdem sich die Kugel zuvor zweimal im Abwehrgewirr verhedderte, staubte Felix Krause den von FSV- Keeper Alexis Lenhard nicht festgehaltenen Ball ab (1:0/5.). Die Rand- Magdeburger zogen eines konsequent über neunzig Minuten durch. Sie attackierten vorn, wollten immer ihr Tor und schufen damit Räume, welche Union nicht immer zu nutzen wusste. Marwin Potyka ließ im bis dato besten Angriff der Gäste quer am Sechzehner angespielt den Ausgleich liegen. Sein Ball strich haarscharf am Pfosten vorbei, und Unionkeeper Marius Kansy wäre machtlos gewesen (16.). Begünstigt von einigen Sandersdorfer Fehlern im Aufbau sah man mutige Gäste, welche durch den Ex- Haldensleber Denny Piele per Kopf nur den Querbalken trafen (19.). Die schlechteste Phase im Sandersdorfer Spiel, in welcher Dan Lochmann nach gewonnenem Zweikampf gegen Alexander Prinz den eigenen Torschuss gewaltig verzog (21.). Die Visiere bei beiden Parteien schienen zur Freude der 223 Zuschauer völlig hochgeklappt. Bei den Sandersdorfern drehte speziell ein Tim Hoffmann gewaltig auf seiner linken Außenbahn auf und glänzte auch bei Standards. So auch mit einem Eckstoß, welchen Barlebens Benjamin Karg per Fuß in die eigenen Maschen setzte (2:0/26.). Alles lief nach Sandersdorfer Vorstellungen und sollte seitens der Gäste in der 30. Minute seine unrühmliche Krönung erfahren. "Völlig irrsinnig, was er da macht", konstatierte FSV- Betreuer Holger Radau im Nachgang und meinte damit seinen Außenverteidiger Philipp Hinze. Das Spiel aufgrund eines Einwurfs unterbrochen, schoss dieser Sandersdorfs Lochmann die Kugel aus nächster Nähe frontal in den Unterleib. Der Schönebecker Referee Sirko Müke zögerte mit der Roten Karte keinen Moment. Barleben blieb auch folglich im frechen Aufsteigermodus. "Wir können gar nicht anders", umschrieb es Radau. Sein FSV lag 0:2 hinten, kickte in Unterzahl und attackierte in vorderster Front unentwegt. Hinten mit einem souveränen Stefan Ronneburg in Sandersdorfs Zentrale kompakt verteidigend, öffneten sich dem Gastgeber vorn die Räume. Hoffmanns weiten Freistoß kratzte FSV- Keeper Lenhard aus dem Winkel (40.), während Marvin Römling volley sehenswert und knapp verzog (43.). Alles lief nach dem Geschmack des Sandersdorfer Publikums. Erst recht, als die Co- Produktion von Römling und Lochmann direkt vom Anstoß zur zweiten Spielhälfte erneut im Barlebener Netz landete. Lochmann vollendete schließlich (3:0/46.). Dann jedoch verloren die Hausherren- mit allen Trümpfen ausgestattet- etwas die spielerische Linie. Anstelle sofort das 4:0 nachzulegen, verfiel man in Hackentricks und ungenaues, stellenweise zu wildes Spiel. Dies zog sich wie ein Faden durch die zweite Halbzeit, so dass zwei Abseitssituationen der Gäste im Sandersdorfer Fünfmeterraum nochmals tief durchatmen ließen. Eine Kollision von FSV- Verteidiger Christian Loth mit seinem herausstürzenden Keeper Lenhard endete sehr schmerzhaft (68.). "Es sieht nach einem Rippenbruch aus", erklärten die FSV- Verantwortlichen später. Die Chance auf mehr mit Blick auf das eigene Torkonto schienen für Union groß wie nie. Doch das Spiel verlor- trotz noch einiger ansprechender Spielzüge- seine bis dato vorhandenen direkten Torraumszenen. Der immer agile und balltreibende Alexander Schmitt verpasste es mit einem diagonalen Flachschuss aus halbrechter Position, sich mit letzter Aktion in die Torschützenliste einzutragen. Über Nacht sprang Union Sandersdorf kurzfristig auf den achten Tabellenplatz. Union: Kansy, Schmitt, Mustapha, Römling (69. Musa), Gängel, Krause, Ebert (83. Gomes), Ronneburg, Wießner, Hoffmann (59. Neubert), Lochmann Barleben: Lehnard, Loth (70. Otte), Prinz, Hinze, Potyka, Karg, Heckeroth, Göres, Petermann (46. Kalkutschke), Piele, Löw (67. Behling) Tore: 1:0 Felix Krause/5´, 2:0 Benjamin Karg/26´ET, 3:0 Dan Lochmann/46´ Schiedsrichter: Sirko Müke/Schönebeck, Dustin Leske, Tobias Janke Zuschauer: 223
Aufrufe: 026.9.2015, 01:40 Uhr
Holger BärAutor