Ohne Kondition kein Klassenerhalt

Nach der Hinrunde steht Preussen mit gerade einmal neun Punkten nach den ersten 15 Spielen auf einem enttäuschenden 15. Rang, einem der beiden sicheren Abstiegsplätze. Bereits im November zog deshalb die Vereinsführung die Notbremse, trennte sich von Cheftrainer Gerd Pröger. Obrad Marjanovic, vormals Trainer beim Liga-Konkurrenten TuS Sachsenhausen, übernahm das Zepter. Er holte mit den Preussen in den verbliebenen fünf schweren Hinrunden-Spielen noch vier Zähler.

Mit Beginn der Winterpause hatte Obrad Marjanovic, der am 1. Januar seinen 54. Geburtstag feierte, dann auch endlich die Zeit, ohne Trainings- und Wettkampfdruck, sich intensiver einer Analyse seiner Mannschaft und der Spieler zu widmen. Ganz klar kam dabei heraus: Der Spielerkader muss qualitativ und quantitativ aufgestockt werden.

Und Marjanovic hat Wort gehalten. Bisher haben mit Abwehrspieler Juan Alvarez und Allrounder Mike Pagel zwei Neue auf seine Initiative hin den Weg nach Eberswalde gefunden. „Sie werden uns helfen können“, ist sich der Preussen-Trainer sicher.

Zudem ist er sich der vollen Unterstützung durch die Vereinsführung bei den erforderlichen Vertragsverhandlungen gewiss. Deshalb laufen gegenwärtig noch weitere Gespräche mit namhaften Spielern, die die Mannschaft zusätzlich verstärken könnten.

Zum ersten Training am Montag konnte Marjanovic schon einmal 20 Spieler begrüßen. Darunter mehrere A-Junioren-Spieler, wie Nick Lange, Torwart Markus Lanzrath und Dominik Adam.

Christian Schlegel und Tim Mengel trainierten zeitgleich in der zweiten Mannschaft mit.

Michael Zühlke, Trainer der Preussen-Reserve, und Trainer Obrad Marjanovic arbeiten dabei sehr intensiv zusammen, was in den kommenden Monaten beiden Mannschaften zugutekommen sollte.

Am Montagabend und in der ersten Trainingswoche allgemein, steht, so Trainer Marjanovic, der von seinen Co-Trainer Benjamin Stöß unterstützt wird, vorrangig Konditions-Power an. Der Ball rückt erst später in den Training-Mittelpunkt, obwohl am kommenden Sonnabend um 14 Uhr bereits das erste Testspiel beim Berliner Oberligisten FC Hertha 03 Zehlendorf (Ernst-Reuter-Sportfeld, 14169 Berlin, Onkel-Tom-Str. 40) ansteht. Der 12. der NOFV Oberliga Nord ist in der Vorbereitung gegenwärtig der höchstklassigste Testspiel-Gegner der Preussen.

Auch der zweite Testspiel-Kontrahent, der derzeitige Tabellenzweite der Berlin-Liga SV Tasmania eine Woche später, ist ein echter Prüfstein. „In solchen Spielen geht es weniger ins Ergebnis. Vielmehr gilt es für die Spieler darum, sich zu zeigen, für die kommenden Punktspiele sich anzubieten“, blickt Marjanovic schon einmal voraus.

Obwohl die Konditions-Übungen bei vielen Spielern nicht zu den beliebtesten Trainingseinheiten gehören, knieten sich am Montag und Dienstag alle richtig rein, absolvierten ihre verschiedenen Laufübungen zum Teil mit zusammengebissenen Zähnen.

„Das war hart, mir sind die Beine noch ganz weich“, bekannte Neuzugang Mike Pagel lächelnd. Marco-Dean Jakoplic ergänzte ausgepowert: „Man merkt richtig die vier Wochen trainingsfrei.“

Andere Spieler wie Yui Kanekiyo und Steven Zimmermann haben hingegen sogar richtig Freude am Laufen, lieferten sich freundschaftliche Duelle. Aber insgeheim fiebern alle dem Punktspielstart gegen den Werderaner FC entgegen. „Die Vorbereitung ist wichtig“, bekennt Steven Zimmermann schmunzelnd, „doch die Spiele sind cooler.“

Trainer Marjanovic war mit den ersten Trainingseinheiten sehr zufrieden. Er hofft, dass die Mannschaft sich in den Testspielen weiter festigt, spielerisch und taktisch zulegen wird. „Darauf werden wir in den kommenden Wochen gemeinsam hinarbeiten“, so Preussens Trainer, der schon jetzt zuversichtlich der anstehenden schweren zweiten Halbserie mit seinen Spielern entgegenfiebert.