2024-04-25T10:27:22.981Z

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F: Sarah Akkaya-Foest
F: Sarah Akkaya-Foest

Offensivmann fühlt sich in Amern pudelwohl

Dominik Bischoff war im Landesliga-Derby gegen den 1. FC Viersen der überragende Spieler.

Sie verleihen dem Amateurfußball zusätzliche Attraktivität: Jene Spieler, die sich offensichtlich zu schnell für ihre Gegner bewegen, ihnen technisch und körperlich einfach überlegen sind. Jene, über die sich die Zuschauer am Seitenrand zumurmeln: "Der hat mal höher gespielt."

Zu diesen Akteuren darf sich seit dieser Saison auch Dominik Bischoff zählen. Vom Regionalliga-Absteiger FC Wegberg-Beeck wechselte er zum Landesligisten VSF Amern, den er am Samstag mit zwei verwandelten Elfmetern zum 3:1-Sieg im Grenzland-Derby beim 1. FC Viersen schoss.

Bischoff, auch ansonsten überragender Mann auf dem Feld, traf zum 1:1 (59.) und 3:1 (77.) und freute sich über den perfekten Jahresabschluss: "Dass wir dieses Derby nach Rückstand noch drehen, ist wie nach einem Drehbuch geschrieben." Im Mittelpunkt stand jedoch ein anderer: Dominik Heythausen, seit Jahren eine Amerner Institution in Verteidigung und Mittelfeld, absolvierte seine letzte Partie für den VSF und wurde gebührend verabschiedet. "Das war natürlich ein ganz besonderes Spiel, für ihn haben wir alle noch einmal eine Schippe drauf gelegt. Als er dann am Ende ausgewechselt wurde, war das ein sehr rührender und bewegender Moment", fand Bischoff.

Dass der Offensivmann sich schon nach einer Hinrunde emotional so sehr mit dem Klub identifiziert, zeigt, dass er im Sommer trotz anderer Angebote offensichtlich die richtige Entscheidung getroffen hat: "Es ist hier echt alles so, wie ich es gehört hatte. Die Jungs sind ein eingeschworener Haufen und haben mir die Integration einfach gemacht. Ich wollte einen völligen Tapetenwechsel, und aus diesem Grund bin ich hierher gewechselt." Nach einer ansehnlichen Karriere in Wegberg, wo der 28-Jährige nach eigener Aussage alles gewann, "was man im Amateurfußball so gewinnen kann", sei die Zeit reif gewesen, die Prioritäten zu verändern: "Ich habe Mittelrheinliga gespielt, bin Meister geworden, in die Regionalliga aufgestiegen, habe den Mittelrheinpokal gewonnen und im DFB-Pokal gespielt. Jetzt ist der Fußball nicht mehr ganz im Fokus, da schaue ich eher in Richtung Beruf und Familienplanung."

Was aber nicht heißen soll, dass der Werkzeugmechaniker seine Karriere langsam ausklingen lassen will: "Amern ist ein super Verein. Und mir ist in der kurzen Zeit schon klargeworden, dass ich mir für diese Mannschaft bis zum Schluss den Hintern aufreißen werde." Mit dem siebten Platz zur Winterpause kann er leben: "Die Hinrunde war ordentlich, wir hätten aber auch locker sechs Punkte mehr mitnehmen können." Und völlig hat er die Spitzengruppe noch nicht aus den Augen verloren: "Ich bin ein Typ, der immer nach oben schielt. Unter die ersten Fünf können wir auf jeden Fall noch kommen."

Aufrufe: 020.12.2016, 15:15 Uhr
RP / Christos PasvantisAutor