2024-05-22T11:15:19.621Z

Ligavorschau
Sperre abgesessen: Benjamin Henrichs (hinten) dürfte beim Spiel der Leverkusener U 19 in Mönchengladbach wieder zur Startelf gehören., Foto: Rainer Dahmen
Sperre abgesessen: Benjamin Henrichs (hinten) dürfte beim Spiel der Leverkusener U 19 in Mönchengladbach wieder zur Startelf gehören., Foto: Rainer Dahmen

Offene Tür für den Optimismus

U 19 und U 17 von Bayer 04 wollen nach enttäuschenden Spielen wieder siegen

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Leverkusen. Peter Hyballa scheut sich offenbar nicht, an den Gesetzen der Logik zu kratzen. Wenige Tage nach dem in allen Belangen enttäuschenden Auftritt seiner Elf bei der 0:3-Niederlage gegen den Wuppertaler SV erklärt er mit Borussia Mönchengladbach ausgerechnet das Team der Stunde zum idealen Gegner seiner Leverkusener A-Junioren-Fußballer. „Gut, dass es jetzt gegen einen großen Namen geht”, sagt der Trainer vor der Bundesliga-Auswärtspartie am Sonntag (11 Uhr).

Dabei geht der Rivale vom Niederrhein nicht gerade als Prototyp eines Aufbaugegners durch. Zuletzt beeindruckte die Mannschaft mit starkem Offensivfußball, gewann gegen Borussia Dortmund (1:0) und beim Spitzenreiter 1. FC Köln (2:1). Dabei konnte sich die Borussia, für die mit Joshua Holtby der Bruder des deutschen Nationalspielers Lewis aufläuft, vor allem auf die torgefährlichen Dennis Eckert und Gianluca Rizzo (je zehn Saisontore) verlassen.

Doch Hyballa ficht das nicht an. „Ich glaube, dass es vorteilhaft ist, mal als Underdog in ein Spiel zu gehen”, erklärt er. In der Tat dürfte kein Platz für Schlendrian und Überheblichkeit sein. Der Eindruck, den er bei den Trainingseinheiten vor der Partie gewann, bestätigt ihn in dieser Einschätzung: „Die Jungs sind fokussiert und wollen sich selbst beweisen, dass die Leistung gegen Wuppertal ein Ausrutscher war.”

Zudem steht der zuletzt gesperrte Spielmacher Benjamin Henrichs vor seiner Rückkehr ins Team und da die Bayer-Profis bereits am Samstag in Augsburg spielen, droht der U 19 auch kein Ausfall durch eine mögliche Abstellung. Hyballas Optimismus ist bei näherer Betrachtung also durchaus nachvollziehbar. Sollte er sich aber irren und eine Leistungssteigerung ausbleiben, droht ein Fiasko — das befürchtet jedenfalls der Trainer: „Wenn wir so spielen wie gegen Wuppertal, verlieren wir in Mönchengladbach zweistellig.”

Zwölf Spiele lang blieb die Leverkusener B-Junioren-Mannschaft um Trainer Markus Anfang in der Bundesliga ohne Niederlage. Doch nach zehn Siegen und zwei Unentschieden riss am 7. Dezember die Erfolgsserie. Dass das 0:1 in Essen der Beginn einer neuen Serie sein würde, ahnte damals noch niemand. Doch inzwischen hat das Team vier Pleiten in Folge eingesteckt und die Tabellenspitze aus den Augen verloren.

Die Suche nach Ursachen für die Misere führt zunächst zur personellen Situation. So musste die U 17 zuletzt aufgrund von Verletzungen und Sperren immer wieder auf Leistungsträger verzichten. Zudem rückte Tim Handwerker dauerhaft in den Kader der U 19 auf. Diesen Aderlass konnte das Team offenbar nicht wie erhofft kompensieren. „Wenn es zu viele personelle Veränderungen gibt, wird es eben irgendwann schwierig”, erklärt Anfang.

Auch unter der Woche musste er in der Trainingsarbeit improvisieren. Da zusätzlich einige Akteure mit ihren Nationalteams unterwegs waren, standen ihm zeitweise nur elf Feldspieler zur Verfügung. Angesichts der derzeitigen Umstände überrascht es nicht, wenn in den Liga-Begegnungen der große spielerische Glanz fehlt.

Doch beim Wiedereinstieg in die Meisterschaft vor knapp zwei Wochen bemängelte der Coach etwas anderes: Einige seiner Spieler hatten seines Erachtens bei der 0:2-Pleite gegen Preußen Münster schlichtweg die nötige Konzentration vermissen lassen.

Immerhin öffnet diese Feststellung dem Optimismus eine Tür: „Wenn jeder seine Leistung abruft, werden wir trotz der Ausfälle auch wieder Erfolge feiern”, sagt Anfang — das Team hat es also selbst in der Hand.

Vor der Bundesliga-Partie gegen den Tabellenachten MSV Duisburg am Sonntag (11 Uhr, Kurtekotten) glückte seiner Elf im Testspiel gegen den A-Junioren-Mittelrheinligisten Hertha Walheim schon mal ein Sieg. 3:2 hieß es, nachdem Dominik Bilogrevic (11.), Ricardo Grym (36.) und Dennis Mbay (40.) für Bayer getroffen hatten. Ein erster Schritt auf dem Weg zurück in die Erfolgsspur ist also bereits gemacht.

Aufrufe: 020.2.2015, 20:00 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Wolfram KämpfAutor