Özkan tritt beim BC Aichach zurück

Ausschlaggebend für den plötzlichen Rücktritt sei vor allem Trainer Christian Seidel gewesen, den Özkan noch vor knapp eineinhalb Jahren selbst verpflichtet hatte. Heute wirft er dem gebürtigen Oberfranken mangelnde Kompetenz vor: „Er ist zwar ein guter Mensch, aber er ist in dieser Liga nicht den Aufgaben gewachsen. Die Spieler haben sich bei mir über taktische Mängel und seine Trainingsmethoden beschwert.“ Mit Seidel selbst hat Özkan darüber übrigens nie gesprochen. Gegenüber den Aichacher Nachrichten sagt der Trainer: „Wir saßen oft zusammen, aber darauf hat er mich nie angesprochen.“ Wenn überhaupt, dann kritisierte ihn Özkan vor allem wegen der Aufstellung. „Da waren wir vor allem in letzter Zeit oft unterschiedlicher Auffassung“, so Seidel weiter.

Bereits in der Winterpause wollte Özkan einen neuen Trainer verpflichten. Doch dagegen wehrte sich die BCA-Führung um Johannes Neumann und Franz Ziegler. Die beiden Vorstände wollten Seidel nicht entlassen. Anders als Özkan trauen sie dem 34-Jährigen viel zu. Er soll die A-Jugendlichen in die erste Mannschaft integrieren. „Wir wollten ein Zeichen an unsere Jugendspieler setzen, damit sie früh genug wissen, wer in der nächsten Saison unsere Herren trainiert“, sagt Neumann. Von Özkans plötzlichem Rücktritt war der Vorstand nicht wirklich überrascht: „Er hat schon vor einiger Zeit angekündigt, dass er spätestens zum Saisonende aufhören wird.“ Wie am Freitag bekannt wurde, wird Özkan aber nicht der Einzige sein, der den BCA verlässt. Neumann deutete an, dass die Jugendleiter und Trainer Jorgo Kotsis, Charly Braun und Ernst Kapl den BCA nach der Saison verlassen werden. „Aus geschäftlichen und privaten Gründen“, erklärt der BCA-Vorstand.

Welche Auswirkungen Özkans Rücktritt auf die Mannschaft wird, zeigt sich am Sonntag beim Heimspiel gegen die DJK Langenmosen (15 Uhr). Özkan selbst kündigt an, dass er sich am Vortag mit einigen Spielern treffen werde. „Es kann sein, dass einige am Sonntag nicht spielen“, fügt der 47-Jährige hinzu, der sich das Spiel übrigens vor Ort anschauen möchte.

Trainer Christian Seidel rechnet nicht damit, dass er gegen den Tabellenvierten auf Spieler verzichten muss. „Wir haben derzeit 18 Leute im Kader. Wir bekommen so oder so eine schlagkräftige Mannschaft zusammen. Ohnehin glaube ich nicht, dass die Spieler wegen des Rücktritts nicht kommen.“ Von seinem ehemaligen Sportlichen Leiter ist der Oberfranke enttäuscht: „Ich finde es schade, dass er diesen Weg geht.“